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Tesla steigt aus Geschäft mit Solardachziegeln aus
Sie sollten sauberen Strom produzieren und dabei gleichzeitig die Architektur des Hauses aufwerten. Die Rede ist von Teslas Solarglas-Dachziegeln. Doch das Geschäft mit den ziegelförmigen Solarmodulen kam nie wirklich in die Gänge. Nun schwenkt Tesla um - und setzt auf herkömmliche Solarpaneele.
Tesla hatte 2016 das US-Unternehmen SolarCity für 2,6 Milliarden US-Dollar übernommen. SolarCity war damals der größte Verkäufer und Installateur von Heim-Dachsolaranlagen in den USA. Die Idee hinter dem Kauf von SolarCity war einfach und genial. Tesla-Chef Elon Musk wollte seinen Kunden alles aus einer Hand bieten: neben den umweltfreundlichen Elektroautos auch Solaranlagen, mit denen Tesla-Fahrer ihre E-Autos zu Hause selbst aufladen können. Das kalifornische Unternehmen setzte dabei auf Solardachziegel, die durch ihre schicke Optik bestechen sollten.
Solaranlagengeschäft schwächelte
Doch das Geschäft mit den Solardachziegeln war ein Desaster. Insgesamt sind die Photovoltaik-Installationen von SolarCity seit der Übernahme durch Tesla um fast 80 Prozent zurückgegangen. Mitte des Jahres senkte Tesla die Preise für die Dachsolaranlagen. Doch die Bemühungen waren vergeblich.
Nun versucht Tesla die Verkäufe mit herkömmlichen Solarpaneelen anzukurbeln. Seit kurzem können Interessenten auf der Internetseite des US-Konzerns Photovoltaikanlagen in vier verschiedenen Größen bestellen. Anders als die Solardachziegel werden die neuen Solarpaneele wie herkömmliche PV-Module auf einer bereits bestehenden Dachkonstruktion angebracht.
Billigste Variante für knapp 8.000 US-Dollar
Das billigste Modell startet bei einem Preis von 7.900 US-Dollar. Die größte Version der Solaranlage kostet rund 27.000 US-Dollar und ist laut Tesla für ein Haus mit einer Wohnfläche von rund 370 Quadratmetern geeignet. Mit der größten Version sollen Tesla zufolge durchschnittlich 58 bis 77 kWh Solarstrom produziert werden können. Passend zu den neuen Solarpaneelen empfiehlt Tesla auch den eigenen Batteriespeicher Powerwall, mit dem sich bis zu 13,5 kWh Strom speichern lassen.
Die neuen Solarpaneele sind vorerst nur in den USA erhältlich. Laut einer Twitter-Nachricht von Elon Musk sollen die neuen Tesla-Solaranlagen im kommenden Jahr auch in Europa erhältlich sein.
Ob die Einführung der neuen Module der Tesla-Solarsparte Auftrieb verleihen kann, bleibt abzuwarten. Tesla sorgte zuletzt durch die Vorstellung des futuristischen Cybertrucks für Aufsehen. Außerdem kündigte Tesla-Chef Musk im November an, die erste europäische Fabrik des Konzerns Ende 2021 im Umland von Berlin eröffnen zu wollen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat Tesla Unterstützung für die Ansiedlung der Fabrik angeboten.
60 Prozent Plus in den letzten sechs Monaten
Die Tesla-Aktie steht an der Börse Xetra derzeit bei 323,10 Euro (16.12., 11:18 Uhr). In den letzten sechs Monaten ist die Aktie um 60 Prozent gestiegen. Auf Jahressicht liegt sie 1 Prozent im Plus.
Branchenexperten rechnen im kommenden Geschäftsjahr mit weiter steigenden Umsätzen und einem positiven Jahresergebnis. Das für 2020 erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis der Tesla-Aktie liegt bei über 60. Anleger, die vom Unternehmen überzeugt sind, sollten auf Kursrücksetzer warten. Investierte Anleger bleiben dabei.
Eine Analyse der Tesla-Aktie finden Sie hier.
Tesla Inc.: