Zunehmen erwünscht: Wieviel ist der Baumstamm in die Breite gewachsen? Die Genossenschaft The Generation Forest forstet öde Flächen in Südamerika auf. Waldinvestments mit Rendite - wohin fließt das Geld der Anlegerinnen und Anleger? Wie geht das Unternehmen mit Kritik um, wie seriös agiert es? / Foto: Emir Lebedev

  Anleihen / AIF

Wald-Investment: The Generation Forest bietet Geldanlage mit Holz

Die deutsche Genossenschaft The Generation Forest aus Hamburg will mit dem Geld von Anlegerinnen und Anlegern Land in Mittelamerika kaufen. Das soll den Regenwald schützen, CO2 kompensieren und Renditen erwirtschaften. Im Interview erklärt Verkaufsmanager Lukas Mörchen die Ziele und Visionen von The Generation Forest.

Die Menschheit verhält sich paradox: So nah am Klima-Kipppunkt wie noch nie, gleichzeitig so viel Ausstoß an CO2 und anderen Klimagasen wie noch nie, so viel Waldrodung wie noch nie, so viele Pläne für neue Ölbohrungen und Atomkraftwerke wie noch nie. Die Firma The Generation Forest aus Hamburg könnte Anlegerinnen und Anlegern Hoffnung geben: Mit Geld ein Stück die Welt verbessern. Bäume sollen wachsen, in Mittelamerika.


Lukas Mörchen ist Verkaufsmanager bei The Generation Forest. / Foto: The Generation Forest

Lesen Sie hier das ECOreporter-Interviews mit Verkaufsmanager Lukas Mörchen über Geschäftskonzept und Pläne der Firma, die soziale Wirkung von Holz-Investment und was die Hamburger Genossenschaft besser machen will, als andere Angebote von Wald-Investments. 

ECOreporter: Herr Mörchen, was bekommt man bei Ihnen fürs Geld: Ein Stück Land? Ein wenig Wald? Einen Teil einer Plantage? Holz? Aussicht auf Holzernte?

Lukas Mörchen: Zuerst einmal: Bei uns geht es immer um Land und naturnahe Mischwälder, niemals um Baumpflanzaktionen oder Plantagen. Zunächst wird man durch eine Investition in Genossenschaftsanteile bei The Generation Forest eG Mitglied der Genossenschaft und damit ebenso Miteigentümer:in der bestehenden Wälder. Durch den Anteilsverkauf wird das Eigenkapital der Genossenschaft erhöht, wodurch die Genossenschaft weitere Mittel zum Landkauf und für die Aufforstung und Pflege dieser Flächen erhält. Pro Genossenschaftsanteil finanziert man mindestens 500 Quadratmeter dauerhaften Wald in Panama. Durch die naturschonende Bewirtschaftung des Waldes wird man als Miteigentümer:in auch langfristig an Gewinnen aus dem Holzverkauf beteiligt. Bei den Wäldern handelt es sich nicht um Monokulturen/Plantagen, sondern um naturnahe Mischwälder, die neben ihrer Eigenschaft als CO2-Speicher auch die biologische Vielfalt wiederherstellen und so einen wesentlichen Beitrag zum Artenschutz leisten.

Fragen wir einmal ganz formell: The Generation Forest ist eine in Hamburg eingetragene Genossenschaft. Wenn man bei Ihnen Geld investiert, wird man dann investierendes Mitglied oder ordentliches Mitglied? Hat man als investierendes Mitglied Stimmrechte und darf mitbestimmen? Wie viele investierende Mitglieder und wie viele ordentliche Mitglieder gibt es derzeit?

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Jedes Genossenschaftsmitglied wird erst einmal als investierendes Mitglied aufgenommen. Ein Stimmrecht bei der Generalversammlung hat man damit noch nicht, da dies nur ordentliche Mitglieder haben. Auch investierende Mitglieder können aber ordentliche Mitglieder werden. Zum Stand 1. Juni 2022 hat die Genossenschaft 5.384 Mitglieder und 21 hochqualifizierte und erfahrene ordentliche Mitglieder. Uns ist der Einfluss aller Mitglieder wichtig. Aus diesem Grund fragen wir bei der Generalversammlung jedes Mal auch ein Meinungsbild aller anwesenden Mitglieder ab. In der bisherigen Genossenschaftsgeschichte kamen die ordentlichen Mitglieder nie zu einer anderen Meinung, als das Meinungsbild von allen Mitgliedern ergab.

Ein Genossenschaftsanteil soll 1.200 Euro kosten, plus "Eintrittsgeld". Wie hoch ist dieses Eintrittsgeld derzeit? Wer errechnet es, wer prüft diese Berechnung nach?

Das Eintrittsgeld beträgt für das Jahr 2022 231 Euro. Es spiegelt den Wertzuwachs der bisherigen Aufforstungen wider und wurde 2019 das erste Mal erhoben, da wir 2018 mit den ersten Aufforstungen begonnen haben. Das Eintrittsgeld wurde seit 2019 jährlich um 4,5 Prozent angehoben. Das Eintrittsgeld wird jedes Jahr auf der Generalversammlung besprochen und für das darauffolgende Jahr festgelegt. Weiterführende Bewertungen von unabhängigen Gutachtern werden hinzugezogen, sowie der Wald eine „bewertbare“ Größe erreicht hat.


Bei The Generation Forest geht es angeblich "immer um Land und naturnahe Mischwälder, niemals um Baumpflanzaktionen oder Plantagen". / Foto: Pixabay

Sie versprechen mehr als nur Gewinn, wenn man investiert. Da wir in Deutschland sind und die Genossenschaft in Deutschland eingetragen ist: Gibt es wie üblich bei Investments einen Verkaufsprospekt und ein Vermögensanlagen-Informationsblatt?

Als Genossenschaft sind wir nicht prospektpflichtig nach BaFin. Ein solcher Prozess wäre mit erheblichen Kosten und Aufwand verbunden, den wir vorerst zurückgestellt haben, um uns erst einmal auf die Projektfinanzierung zu konzentrieren. Mittelfristig ist die BaFin aber interessant für uns.

Auf Ihrer Internetseite geben Sie an, wie das Geld der Investoren verwendet wird: Von einem Fünftel jeder Summe wird Land gekauft. Das Land braucht man. Da Sie versprechen, der Generationenwald biete Schutz für immer: Wie sichern Sie ab, dass künftige Vorstände der Genossenschaft nicht auf die Idee kommen, das Land zu verkaufen?

Das Land, das wir kaufen, trägt die Wälder, mit denen wir einen Ertrag erwirtschaften. Das Land bzw. den Wald zu verkaufen, ist nicht unser Ziel. Unser Ziel sind langfristige Dauerwälder, mit denen wir einen Beitrag für Klima und Umwelt leisten und mit denen wir nachhaltig Holz erwirtschaften wollen.

Menschen vor Ort bieten wir Arbeit und eine Alternative zur extensiven Viehwirtschaft. Für die Einhaltung der Mission, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, sorgen die ordentlichen Mitglieder mit ihrem Stimmrecht sowie der Aufsichtsrat, der einem Waldverkauf zustimmen müsste. Der wichtigste Schutz ist jedoch unser Wald selbst: Hier wachsen neue edle und wertvolle Tropenhölzer heran. Ein Verkauf des Waldes macht weder ökologisch noch ökonomisch Sinn.

Noch einmal zur Verwendung: 55 Prozent der Anlagesummen fließen, so schreiben Sie, in Aufbau, Pflege und Bewirtschaftung der Anpflanzungen. Nun müssen die Anpflanzungen ja dauerhaft, über viele Jahre gepflegt werden. Wie passt das zeitlich zusammen? Parken Sie die entsprechenden Geldsummen, bis Sie sie für die Pflege brauchen?

Aufgrund der aktuellen Marktlage in Panama ist es ökonomisch sinnvoll, erst einmal vermehrt in Flächen zu investieren, um sich günstiges Land zu sichern. Die Aufforstungsarbeiten führen wir parallel durch. In diesem Jahr steigern wir die Aufforstung von 100 auf 750 Hektar. Dabei sind wir immer an die Pflanzungszeiten gebunden, wenn Regenzeit herrscht. Unser vorläufiges Ziel ist es, mindestens 2.000 Hektar Land zu besitzen, die wir dann nach und nach aufforsten. Ein Großteil der Kosten dieser Aufforstung entsteht übrigens bereits in den ersten fünf Jahren. Nur ein geringer Teil der Eigenkapitalsumme wird im späteren Zeitraum für die Pflege der Bäume benötigt. Ein guter Zeitpunkt für substanzielle Rücklagen.

Zum Abschluss des Themas Geldverwendung: Ein Viertel jeder Anlagesumme fließt in die Genossenschaft, schreiben Sie. Also ein größerer Teil des Geldes Ihrer Anlegerinnen und Anleger, als Sie für Landkauf ausgeben. Wofür verwendet die deutsche Genossenschaft diese Summen?

Wir wollen möglichst viele Generationenwälder schaffen, deren finanzielle Realisierung durch unsere Mitglieder möglich gemacht wird. Dafür benötigen wir eine starke Gemeinschaft, die gemeinsam wächst und so die Wiederaufforstung tropischer Wälder auch dauerhaft finanziert. Das Werben neuer Mitglieder kostet Geld. Je größer wir werden, desto mehr positive ökonomische Skaleneffekte haben wir, und unsere Kosten pro Hektar sinken. Das konnten wir schon in den letzten Jahren beobachten.

Wichtig ist zu bemerken, dass die verschiedenen Kontrollmechanismen, also auch Monitoring und Reporting, von diesem Geld bezahlt werden. Transparenz und Kontrolle sind für unsere Mitglieder gut investiertes Geld. Die Mitglieder sollen transparent nachvollziehen können, wie die Mittel der Genossenschaft verwendet werden. Sie können somit die ökologische und ökonomische Entwicklung ihres Investments verfolgen. Es fallen dafür in der Genossenschaft keine jährlichen Gebühren an, und es gibt auch keine Nachschusspflicht.

Herr Mörchen, Sie werben damit, dass 500 Quadratmeter Regenwald langfristig eine Tonne CO2 kompensieren. Wie lange braucht es, bis auf einem Stück Generation-Forest-Land dieser Größe eine Tonne CO2 gebunden ist?


Auch der Artenschutz soll von den The Generation Forest-Investitionen profitieren. / Foto: Pixabay

Wir kommunizieren, dass langfristig pro Anteil im Durchschnitt eine Tonne CO2 pro Jahr kompensiert wird. Diese Berechnung beruht auf unserem Modell, das durch die anerkannte Zertifizierungsorganisation Verra zertifiziert wurde. Natürlich erreichen die Wälder in den Anfangsjahren noch nicht ganz diese Kompensationsleistung. Dafür werden in späteren Jahren deutlich höhere Einspeicherungen erzeugt. Da man aber nicht nur neue Flächen finanziert, sondern auch Miteigentümer älterer Flächen wird, haben wir uns entschieden, die durchschnittliche Kompensation der Generationenwälder zu kommunizieren.

Generation Forest erzielt auch Einnahmen aus sogenannten CO2-Kompensationsgeschäften. Was ist das? Wie viel Einnahmen haben sich daraus 2021 ergeben? Mit wie viel Geld rechnen Sie beispielsweise im Jahr 2030 pro Quadratkilometer Land?

Unsere Mitglieder wollen mit ihrer Mitgliedschaft bei uns ihren eigenen ökologischen Fußabdruck reduzieren. Im Laufe des Zertifizierungsprozesses durch Verra erhält die Genossenschaft sogenannte CO2-Zertifikate. Derzeit verkaufen wir die Zertifikate nicht. Wenn wir die Zertifikate verkaufen würden, könnten unsere Mitglieder diese Leistung nicht für sich beanspruchen. Wir halten die Verifizierung und Zertifizierung durch eine anerkannte Stelle wie Verra jedoch für richtig.

Weitere Einnahmen ergeben sich aus "projektgebenden Partnerschaften". Bitte erläutern Sie uns, was das ist. Wie viel Einnahmen erzielen Sie daraus bisher pro Jahr?

Das Haupteinkommen wird durch selektive Holzernten erzeugt, in einigen Fällen gibt es aber auch Möglichkeiten, zum Beispiel durch Touristen, die unsere wunderschönen Wälder besuchen, kleinere Einnahmen zu generieren, die in unsere Projekte fließen. Das erste Projekt musste leider wegen Covid aufgeschoben werden, aber wir arbeiten daran und suchen geeignete Partner dafür.

Auch der Verkauf von Samenmaterial seltener und vom Aussterben bedrohter Baumarten kann mehrere hundert Dollar pro Jahr und Hektar umsetzen.

Auch "ganzheitliche Klimaschutzprojekte" sollen Erträge abwerfen. Was verstehen Sie darunter? Welche Erträge fallen hier bisher pro Jahr an?

Unsere Generationenwälder sind sogenannte ganzheitliche Klimaschutzprojekte, weil sie nicht nur reine CO2-Senken zur Speicherung von CO2 sind. Das könnten theoretisch auch Plantagen gewährleisten. Solche Monokulturen haben jedoch nur einen geringen Effekt auf die biologische Vielfalt, also die Biodiversität.

Unser ganzheitlicher Ansatz bezieht den Aufbau und Schutz eben dieser Vielfalt mit ein und sorgt parallel auch für positive soziale Wirkung für die Menschen vor Ort. Auf diesen Aspekt fallen keine monetären Erträge an, allerdings wertvolle ökologische Erträge für Klima, Mensch und Tier. Die finanziellen Erlöse entstehen hauptsächlich durch die naturnahe Forstwirtschaft und die daraus resultierende nachhaltige Entnahme und den Verkauf der tropischen Edelhölzer. Zum jetzigen Zeitpunkt entstehen noch keine Erträge aus dem Holzverkauf, da sich die Wälder noch im Wachstum befinden. Wie bereits erwähnt nutzen wir aktuell keine Erträge aus dem Verkauf von CO2-Zertifikaten.

The Generation Forest will tropische Dauerwälder wachsen lassen. Vor allem in Panama, aber auch in anderen Ländern. Auf Flächen, die bis zum Kauf verödete Viehweiden oder Monokulturplantagen sind, also etwa Teakplantagen. Eingeschlagene Bäume in diesen Wäldern sollen für Rendite sorgen. Wie lange braucht es, bis ein Baum entnommen und verwertet wird? Wie schaffen Sie das Holz aus dem Wald heraus?

Es gibt zu verschiedenen Zeitpunkten forstwirtschaftliche Durchforstungen, in denen Bäume gefällt werden. In den früheren Zeitpunkten werden die geschlagenen Bäume zur Bildung der Humusschicht im Wald liegen gelassen und für forstbauliche Arbeiten verwendet. Die ersten Durchforstungen, die kommerziell nutzbare Hölzer hervorbringen, erwarten wir zwölf Jahre nach der ersten Aufforstung. Das Holz wird mit bodenschonenden Spezialmaschinen aus den Wäldern heraustransportiert. Damit wird eine ökologisch nachteilige Bodenverdichtung verhindert.

Bitte stellen Sie doch einmal ganz kurz dar, wie sich der Wald, den Sie aufbauen wollen, von einem Forst bzw. einer Plantage unterscheiden wird.

Der größte Unterschied ist der hohe Grad an Biodiversität, den wir in unseren Generationenwäldern erzielen. Wir forsten die abgeholzten Flächen mit mindestens drei Etagen auf. So ist der Aufbau unserer Wälder an den Etagenbau natürlicher Regenwälder angelehnt, also verschiedene Stockwerke von Bäumen unterschiedlicher Generationen. Durch die verschiedenen Baumarten und Alter entsteht ein Raum für Artenvielfalt von Flora und Fauna, die in den meisten Plantagen – Monokulturen mit Bäumen eines Alters – nicht vorhanden ist.


Von The Generation Forest auf dem eigenen Land fotografierte Raubkatze. / Foto: The Generation Forest

Für den Ankauf des Landes arbeiten Sie mit Ihrem Kooperationspartner Arboreal (ehemals Futuro Forestal) zusammen. Kaufen Sie Flächen von Arboreal, oder managt Arboreal den Ankauf?

Arboreal sichtet, prüft und schlägt zum Ankauf geeignete Flächen vor. Unsere hundertprozentige Tochtergesellschaft Waldmenschen S.A. kauft die Flächen direkt von den vorherigen Eigentümern.

Wie wird Arboreal hier vergütet? Sind die Zahlungen der Genossenschaft an Personen und Kooperationspartner transparent veröffentlicht?

Arboreal erhält von uns eine fixe und transparente Administrationsgebühr, die im Managementvertrag einsehbar ist. Bei unserer jetzigen Flächengröße von 894,5 Hektar Land beträgt sie 250 US-Dollar pro Hektar in den ersten fünf Jahren und sinkt danach, sodass sie ab dem 25. Jahr nur noch 100 Dollar pro Hektar beträgt. Außerdem nimmt die Administrationsgebühr pro Hektar bei Wachstum der Genossenschaftsfläche ebenfalls ab, sodass die Kosten sinken, sobald wir eine Fläche von 1.000 Hektar und 2.000 Hektar erreicht haben.

Darüber hinaus erhält Arboreal eine Zahlung bei Kauf für Landsuche und Evaluierung in Höhe von 125 Dollar pro Hektar. Dazu kommt eine Performance-Gebühr von 3,75 Prozent auf die Umsätze der Waldmenschen S.A. für das spätere Management des Holzverkaufs. Wir gehen davon aus, dass wir hier die besten Konditionen haben, die es am Markt gibt. Das liegt auch daran, dass Waldmenschen selbst ein Impact Investing-Unternehmen ist.

Der Vertrag zwischen Arboreal und The Generation Forest eG kann von Interessierten eingesehen werden und ist im Mitgliederbereich der Genossenschaft hinterlegt. Die Manager selbst sind auch persönlich in der Genossenschaft investiert.

Werden wie bei Aktiengesellschaften die Bezüge der Genossenschaftsvorstände veröffentlicht?

Absolute Transparenz ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit, auch Bezüge der Genossenschaftsvorstände sind also einsehbar. In unserem Falle haben die Vorstände, wie viele Menschen aus unserer Gemeinschaft, über Jahre ehrenamtlich gearbeitet und beziehen seit einem Jahr 1.000 Euro monatlich.

Gibt es Personen, die Ämter bei The Generation Forest, Waldmenschen S.A. und/oder Arboreal parallel ausüben?

Ja, die Genossenschaftsgründer und Gründer von Futuro Forestal – heute Arboreal –, Iliana Armien und Andreas Eke. Ansonsten gibt es keine Doppelfunktionen.

Sie schreiben, Ihr Generationenwald sei so gesund, dass sogar seltene Wildkatzen dahin zurückkehren würden. Welche Tierarten sind das?

Ozelote sehen wir recht häufig in unseren Wäldern und auch Jaguare. Die schönste Bestätigung für unsere Arbeit war der Moment vor zwei Jahren, als unsere automatisch auslösende Kamera ein Jaguarpaar fotografiert hat. Das hat uns weiter darin bestärkt, dass unsere Arbeit erfolgreich ist.

Wie viel Geld hat The Generation Forest bisher von Anlegerinnen und Anlegern erhalten?

Wir verwalten aktuell ein Kapital in Höhe von über 21 Millionen Euro.

Gibt es für Interessierte die Möglichkeit, geprüfte Finanzberichte der Genossenschaft einzusehen?

Die vom Genossenschaftsverband geprüften Jahresabschlüsse sind öffentlich auf der Internetseite im „Transparenzbereich“ (https://thegenerationforest.com/transparenz/) der Genossenschaft einsehbar. Dazu kommen Berichte von externen Auditoren, die die forstlichen Arbeiten begutachten, sowie die Berichte über das Monitoring des Waldwachstums, die Zertifizierung durch Verra und natürlich die FSC-Zertifizierungsberichte, die in der Dokumentenbibliothek im Transparenzbereich einsehbar sind.


Bis 2022 will The Generation Forest 10 Quadratkilometer Land gekauft haben. / Foto: Emir Lebedev

Sie wollten bis 2022 10 Quadratkilometer Land gekauft haben, das sind 1.000 Hektar bzw. 10 Millionen Quadratmeter. Konnten Sie das Ziel erreichen? Wie viel Land ist es jetzt, Mitte 2022?

Unser Ziel ist, bis Ende 2022 insgesamt 1.000 Hektar Land in Besitz und aufgeforstet zu haben. Zurzeit gehören uns offiziell 858 Hektar Land, weitere etwa 500 Hektar sind bereits im Kaufprozess. Aufgeforstet sind zum jetzigen Zeitpunkt vor der diesjährigen Pflanzungssaison schon 244 Hektar. Unser Team vor Ort arbeitet an der Vorbereitung der Aufforstung von weiteren 750 Hektar, sodass wir bis Ende des Jahres dann die angepeilten 1.000 Hektar Generationenwald erreichen. Je mehr Mitglieder wir bekommen, desto mehr Wälder können wir aufbauen.

Ihre Vision: Als Social Business die Welt verändern. Beispielsweise, indem Sie Nachahmer finden.  Sie wollen inspirieren und motivieren. Können Sie uns beschreiben, mit welchen Maßnahmen Sie bisher hier vorgegangen sind, welche Erfolge Sie erzielt haben, wo die Saat aufgegangen ist und sich Nachahmerprojekte gebildet haben?

Wir sind ein noch sehr junges Unternehmen, aber schon jetzt gibt es Nachahmer. Ein Mitglied aus Hamburg hat zum Beispiel jetzt einen eigenen Wald von 100 Hektar aufforsten lassen. Es gibt eine indigene Gemeinde, aus der zum Teil unsere Mitarbeiter kommen, die jetzt eine eigene Baumschule aufgebaut hat und Generationenwälder auf ihrem traditionellen Gebiet aufforstet. Und der Staat Panama hat jetzt das erste Mal biodiverse, produktive Dauerwälder, also Generationenwälder, mit in die nationale Forstpolitik aufgenommen. Nachahmer zu finden, ist ein wesentliches, langfristiges Ziel unserer Arbeit. Die Entwicklung ist vielversprechend.

Gibt es für Ihre Anlegerinnen und Anleger die Möglichkeit, erworbene Genossenschaftsanteile wieder zu verkaufen? Gibt es dazu Erfahrungen, wie sich der Preis der Anteile bei solchen Fällen entwickelt hat und wie lange es dauert, einen Käufer oder eine Käuferin zu finden?

Es gibt die Möglichkeit, Anteile wieder zu veräußern. Die Genossenschaft vermittelt dabei den Kontakt zwischen Aussteiger:in und Interessierte:m. In den bisherigen Fällen konnte die Vermittlung und Übertragung innerhalb kurzer Zeit abgeschlossen werden.

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