US-Solarkonzern Sunrun macht mehr Umsatz, Verlust steigt

Das US-Solarunternehmen Sunrun hat im ersten Quartal 2023 seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal spürbar steigern können. Gleichzeitig wurden die Verluste jedoch deutlich ausgeweitet. Investoren reagieren enttäuscht.

Der Gesamtumsatz belief sich zwischen Januar und März auf 590 Millionen US-Dollar und lag damit 19 Prozent über dem Wert des Vorjahresquartals. Auch die Erwartungen der Analysten wurden übertroffen, diese hatten im Schnitt mit einem Umsatz von 520 Millionen Dollar gerechnet. Sunrun konnte die Einnahmen sowohl aus Kundenverträgen als auch aus dem Geschäft mit Solarenergiesystemen und -produkten steigern.

Der Nettoverlust hat sich allerdings mit 240 Millionen Dollar gegenüber einem Minus von 87,8 Millionen Dollar im Vorjahr fast verdreifacht. Pro Aktie lag der Verlust damit bei 1,12 Dollar, Analysten hatten lediglich einen Verlust von 0,15 Dollar erwartet.

Sunrun-Finanzchef Danny Abajian sieht sein Unternehmen aber dennoch auf Kurs. „Ein anhaltender Fokus auf betriebliche Effizienz und Kostendisziplin, eine drastische Verbesserung der Dynamik in der Lieferkette und eine intelligente Umsetzung auf den Kapitalmärkten bringen uns auf den Weg, unser Ziel einer bedeutenden Cash-Generierung zu erreichen", so Abajian.

Aktie mit deutlichen Risiken

Am Finanzmarkt sorgten die Zahlen für Enttäuschung: Nach der Präsentation Ende vergangener Woche verlor die Aktie 14 Prozent. Aktuell ist sie im Tradegate-Handel zum Vortag 0,7 Prozent im Plus und kostet 15,44 Euro (Stand: 10.5.2023, 9:15 Uhr).

Sunrun ist in den USA der führende Anbieter von Solaranlagen und Stromspeichern für Privathaushalte. Die Kundinnen und Kunden kaufen keine Anlagen, sondern leasen sie bei dem kalifornischen Unternehmen und bekommen dafür günstig den Strom vom Dach. Um weiterhin eine hohe Anzahl von Anlagen vorfinanzieren zu können, besorgte sich Sunrun im Dezember über eine Reihe von Krediten 835 Millionen Dollar frisches Kapital.

Sunrun leidet derzeit allerdings unter hohen Materialkosten und gestiegenen Kreditzinsen. Zwar hofft das Unternehmen, in den nächsten Jahren von Grünstrom-Subventionen der US-Regierung zu profitieren. Zudem ist Sunrun in einem Wachstumsmarkt gut aufgestellt. Doch in den vergangenen Jahren schwankten die Unternehmensergebnisse ebenso wie die Aktie deutlich – und das bei noch niedrigeren Zinsen.

In diesem Jahr wird das Unternehmen vermutlich wieder in die roten Zahlen rutschen. ECOreporter schätzt die Sunrun-Aktie als riskantes Investment ein. Anlegerinnen und Anleger, die einen Einstieg erwägen, sollten einen langen Atem mitbringen. Das erwartete Kurs-Umsatz-Verhältnis für das Geschäftsjahr 2023 beträgt 2, damit ist die Aktie vertretbar bewertet.

Welche Solar-Investments derzeit attraktiver sind, erfahren Sie im ECOreporter-Dossier Die besten Solaraktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnen kann.

Sunrun Inc.: ISIN US86771W1053 / WKN A14V1T