Für die Verbio-Aktie geht es nach dem Höhenrausch der letzten Monate aktuell abwärts. / Foto: Unternehmen

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Verbio verfehlt trotz steigender Gewinne Erwartungen – Aktie bricht ein

Der deutsche Biokraftstoffhersteller Verbio hat im ersten Geschäftshalbjahr 2020/21 mehr Umsatz und Gewinn gemacht als im Vorjahr. Das teilte das Leipziger Unternehmen am Donnerstag mit. Allerdings fiel das zweite Quartal deutlich schwächer aus als der Start des Geschäftsjahres. Anlegerinnen und Anleger reagierten enttäuscht.

Verbio profitierte in den sechs Monaten bis Dezember demnach zwar von höheren Absatz- und Produktionsmengen sowie gestiegenen Gewinnmargen bei Bioethanol und Biodiesel. Die neuerlichen Corona-Beschränkungen und der gesunkene Bioethanolpreis hinterließen jedoch zuletzt ihre Spuren.

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In den letzten drei Berichtsmonaten ab Oktober lagen die Erlöse des Unternehmens demnach um rund 4 Prozent unter dem Vorjahr. Auch der Gewinn fiel geringer aus. Die Bioethanolpreise waren im Winter eingebrochen, nachdem die Benzinabsätze in Europa aufgrund der zweiten Corona-Welle und der damit verbundenen Lockdown-Maßnahmen zurückgegangen waren.

Auf das gesamte erste Halbjahr gesehen kletterte der Umsatz um fast 10 Prozent auf 479,1 Millionen Euro. Das operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) betrug nach den ersten sechs Monaten 80,4 Millionen Euro, das waren fast 50 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.

Trotz der Lockdowns seien die Produktionsanlagen weitestgehend ausgelastet gewesen, heißt es im Halbjahresbericht. Für das Kalenderjahr 2021 sitzt Verbio nach eigenen Angaben auf "sehr gut" gefüllten Auftragsbüchern.

Märkte sind enttäuscht

Zwar könne es wegen der Einschränkungen in der Pandemie zu Verschiebungen oder eventuellen Stornierungen kommen. An seinen Jahreszielen hält der Konzern aber fest: Das EBITDA soll 2020/21 auf einen Wert "in der Größenordnung" von 130 Millionen Euro steigen.

Im Handel am gestrigen Donnerstag verlor die Verbio-Aktie in Folge der neuen Zahlen 7,9 Prozent, aktuell hat sie im Tradegate-Handel im Vergleich zum Vortag weitere 8 Prozent abgegeben und steht bei 36,15 Euro (Stand: 5.2.2021, 9:55 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie weiterhin 23,4 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie rund 205 Prozent an Wert gewonnen.

ECOreporter rät von einem Einstieg in die deutlich überhitzte Aktie ab. Für investierte Anlegerinnen und Anleger bietet sich nach wie vor eine Möglichkeit, Aktien zu verkaufen und Buchgewinne zu realisieren.

Verbio Vereinigte BioEnergie AG:

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