Für nachhaltige Anleger stehen Waffenhersteller meist auf der Ausschlussliste. / Foto: Fotolia, teamdaddy

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Waffen und Gefängnisbetreiber in nachhaltigen ETFs - Vanguard schmeißt Titel aus Portfolio

Waffen und Gefängnisbetreiber wollen nachhaltige Anleger meist nicht im Portfolio haben. Das dachte sich auch der US-amerikanische ETF-Anbieter Vanguard, als er feststellen musste, dass 29 kontroverse Aktien in zwei  der eigenen Nachhaltigkeits-ETFs enthalten waren. Das Unternehmen legte daraufhin selbst Hand an und warf die Titel aus den Portfolios.

Unter anderem waren laut der Wirtschaftszeitung Financial Times Aktien des Waffenfabrikanten Sturm Ruger, des Gefängnisbetreibers Geo Group, der Restaurant-Kette Yum Brands und des Pharmakonzerns Glaxosmithkline in den ETFs enthalten. Vanguard zufolge waren die nicht nachhaltigen Titel "irrtümlich" von dem Indexanbieter FTSE Russell in die ETF-Portfolios aufgenommen worden. Grund für die fälschliche Aufnahme seien Fehler bei der Indexerstellung gewesen, heißt es von Vanguard.

Bei den betroffenen ETFs handelt es sich um den Vanguard ESG US Stock ETF und den Vanguard ESG International Stock ETF.  Beide ETFs sollen Unternehmen ausschließen, die Geld mit Pornografie, Alkohol, Tabak, Waffen, fossilen Energien und Atomkraft verdienen. Zudem sind Unternehmen auf der Ausschlussliste, die die Prinzipien des UN Global Compact missachten. Die beiden Nachhaltigkeits-ETFs sind nicht für den Vertrieb in Europa zugelassen.

"Der Indexersteller FTSE hat bereits am 5. August den Index korrigiert. Wir haben alle irrtümlich in den ETFs enthaltenen Aktien verkauft und das Portfolio mit dem korrigierten Index abgeglichen", teilte ein Sprecher von Vanguard ECOreporter mit. "Die Aktien machen nur einen kleinen Teil der Portfolios der beiden ETFs aus und werden keinen Einfluss auf die Wertentwicklung haben. Der Indexanbieter FTSE hat mittlerweile zusätzliche Kontrollmechanismen eingeführt, die sicherstellen, dass die Indizes zukünftig ihre Vorgaben einhalten."

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