Windaktie: TPI Composites macht weniger Verlust

Der US-Rotorblatthersteller TPI Composites hat 2022 seinen Umsatz leicht gesteigert und den Verlust gesenkt. Für 2023 zeigt sich das Unternehmen optimistisch – doch die Geschäfte des Unternehmens bleiben unter Druck. Zudem steht eine umfangreiche Umstrukturierung an.

Der Umsatz von TPI Composites stieg um 3,4 Prozent auf 1,5 Milliarden US-Dollar, der Nettoverlust sank von 166 Millionen Dollar im Vorjahr auf 124 Millionen Dollar. Analysten hatten im Vorfeld einen höheren Verlust erwartet.

TPI Composites kämpft wie Windturbinenbauer auch mit hohen Materialkosten und entsprechend schwachen Margen. Im Dezember hat der Konzern eine weitreichende Umstrukturierung beschlossen: Zum 31. Dezember hat TPI Composites sein Werk im chinesischen Yangzhou geschlossen und damit seine Aktivitäten in China und auch in ganz Asien vollständig eingestellt. Gestiegene Logistikkosten und Zölle auf Komponenten von Windturbinen aus China, einschließlich Windradflügeln, hätten sich negativ auf die Nachfrage nach Rotoren aus chinesischen Werken ausgewirkt, teilte das Unternehmen mit.

Weniger Produktionskapazitäten

Die Schließung des Werks werde "erhebliche Auswirkungen auf unsere globale Produktionspräsenz und unsere konsolidierten Finanzergebnisse haben". So werde wegen des Wegfalls der chinesischen Produktion 2023 das Gesamtvolumen der produzierten Rotorblätter sinken.

Dennoch sei "die Zukunft für TPI rosig", wie das Unternehmen erklärte. Man habe langfristige Verträge mit Schlüsselkunden wie Vestas, General Electric, Nordex und Enercon abgeschlossen, zudem werde die Nachfrage nach Rotorblättern weiter steigen. Für 2023 erwartet TPI Composites ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Bereich.

An der Börse wurden die Zahlen positiv aufgenommen, die Aktie gewann auf Wochensicht 11 Prozent. Aktuell kostet sie 13,48 Euro (Stand: 27.2.2023, 8:37 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 3,2 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich beträgt das Plus 30 Prozent.

ECOreporter ist skeptisch, was den positiven Ausblick von TPI Composites angeht. Das Unternehmen hat nun das vierte Jahr hintereinander rote Zahlen geschrieben, die Kostenbelastung bleibt hoch. Zudem besteht die Gefahr, dass TPI Composites aufgrund geringerer Produktionskapazitäten eine steigende Nachfrage in der Windbranche nicht befriedigen kann und damit weniger vom Windkraftausbau profitiert als erhofft.

Tiefgreifende Umstrukturierungen wie die Aufgabe des Asiengeschäfts schaffen zudem grundsätzlich Unsicherheiten. ECOreporter rät aktuell vom Einstieg in die TPI Composites-Aktie ab.

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TPI Composites Inc.: