TPI Composites hat unter anderem neue Verträge mit Nordex abgeschlossen. / Foto: Nordex

  Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie

Windflügelbauer TPI Composites macht mehr Verlust, 2024 wird "Übergangsjahr"

Der US-amerikanische Windflügelhersteller TPI Composites hat 2023 weniger Umsatz gemacht. Gleichzeitig wuchs der Verlust. 2024 wird laut Vorstand ein "Übergangsjahr", das Geschäft soll allerdings an Fahrt aufnehmen.

Nach vorläufigen Zahlen sank der Umsatz im vergangenen Jahr um 4,4 Prozent auf rund 1,5 Milliarden US-Dollar. Ein wesentliches Problem waren eine geringere Produktion "aufgrund von minderwertigem Material eines Zulieferers" und damit einhergehende "verstärkte Inspektions- und Reparaturaktivitäten". TPI Composites hat deshalb einen neuen Vorstandsposten zu Qualitätsverbesserung geschaffen. Hinzu kam im letzten Jahr eine geringere Nachfrage durch einen Abbau von Lagerbeständen bei Kunden.

Mehr Barmittel, weniger Schulden

Der Nettoverlust wuchs um 43 Prozent auf knapp 178 Millionen Dollar. TPI Composites steckt seit 2019 in der Verlustzone, das Defizit wächst nun das dritte Jahr in Folge. Das Unternehmen hatte dies bereits angekündigt: TPI Composites hat auch ein Geschäft als Autozulieferer und musste in der Sparte 2023 die Pleite eines Kunden verkraften.

Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.

Zwar stieg der Barmittelbestand um knapp 28 Millionen Dollar auf 161 Millionen Dollar, und die Schulden sanken leicht. Der Schuldenstand bleibt aber hoch: Vermögenswerten von 503 Millionen Dollar standen zum Jahresende Verbindlichkeiten in Höhe von 386 Millionen Dollar gegenüber.

2024 rechnet TPI Composites mit einem weiteren Umsatzrückgang, prognostiziert aber eine deutliche Verbesserung beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) und bei der EBITDA-Marge. Ab 2025 strebt der Konzern ein jährliches EBITDA von mehr als 100 Millionen Dollar an.

Für das TPI Composites werde "2024 ein Übergangsjahr sein", erklärte Unternehmenschef Bill Siwek. Ab der zweiten Jahreshälfte rechne man aber mit einer deutlichen Erholung des Geschäfts, die sich in den kommenden Jahren weiter beschleunigen soll.

Auch die Produktion soll in der zweiten Jahreshälfte 2024 hochgefahren werden. Im vierten Quartal 2023 wurden bereits neue Liefervereinbarungen mit dem US-Mischkonzern General Electric (GE) und dem Hamburger Windanlagenbauer Nordex unterzeichnet. Unter dem Strich werden aber auch für das laufende Jahr rote Zahlen erwartet.

An der Börse kann TPI Composites mit seinem Jahresbericht überzeugen: Am Freitag gewann die Aktie 19,5 Prozent an Wert, aktuell ist sie an der Frankfurter Börse 1,3 Prozent im Plus und kostet 2,73 Euro (Stand: 26.2.2024, 8:05 Uhr). Im Monatsvergleich notiert die Aktie knapp 4 Prozent im Plus, auf Jahressicht hat sie 80 Prozent an Wert eingebüßt. In den letzten fünf Jahren ging es für den Kurs um 90 Prozent abwärts.

Die Probleme bleiben bei TPI Composites schwerwiegend, vorerst ist die Gewinnzone nicht in Sicht. Das Unternehmen muss seine Qualitätsprobleme in den Griff bekommen und sich im Fahrzeuggeschäft neu aufstellen. Aktuell rät ECOreporter vom Einstieg in die Aktie ab.

Lesen Sie für einen Überblick über die Windkraftbranche: Die besten Windaktien - wo sich jetzt der Einstieg lohnt.

TPI Composites Inc.: ISIN US87266J1043 / WKN A2AMFQ

Verwandte Artikel

08.02.24
 >
17.11.23
 >
14.08.23
 >
27.02.23
 >
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x