Die Zentrale der Evangelischen Bank in Kassel wird derzeit saniert. So soll das Gebäude nach dem Umbau aussehen. / Foto: Evangelische Bank

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Windparkfinanzierung: Evangelische Bank sammelt 11,4 Millionen Euro ein

Die Evangelische Bank hat drei Windparks über eine Privatplatzierung finanziert. Dafür holte sie vier Investoren aus dem kirchlich-institutionellen Bereich ins Boot.

Das Sustainable Investment Management der Evangelischen Bank (EB) hat vier seiner kirchlich-institutionellen Investoren für die Portfolio-Finanzierung von drei Windparks des deutschen Betreibers SAB WindTeam gewinnen können.

Individuell gestaltete Privatplatzierung

Das Besondere: Bei der Finanzierung in Höhe von insgesamt 11,4 Millionen Euro handelt es sich nicht um ein Kapitalmarktprodukt, sondern um eine von den Assetmanagern der EB lancierte Privatplatzierung, die an den Bedarf bzw. die Wünsche des jeweiligen Investors angepasst ist.

Strukturiert ist die Finanzierung über eine Bündelungsgesellschaft, die die Risiken aus den drei in Sachsen-Anhalt gelegenen Windparks bündelt. Dadurch können schlechtere Ergebnisse des einen Windparks von besseren des anderen ausgeglichen werden.

Für die Schuldschein-Darlehen ist eine feste Verzinsung vorgesehen. Diese liegt in der Mitte der typischen Renditen von erstrangigen Projektfinanzierungen und Eigenkapitalinvestitionen in Onshore-Windparks in Deutschland.

Tilgung bereits nach 14 Jahren möglich

Die Laufzeit beträgt 19 Jahre. Ein positiver Windertrag kann die Rückzahlung jedoch erheblich beschleunigen. Bei durchschnittlichem bis gutem Windertrag ist mit einer kompletten Tilgung bereits nach 14 Jahren zu rechnen.  

"Das SAB WindTeam, das die drei genannten Windparks und darüber hinaus noch weitere in Deutschland und zukünftig auch in Frankreich betreibt, verfügt über eine umfassende Expertise und eine herausragende Marktreputation“, betont Dr. Bernhard Graeber, Abteilungsleiter Infrastruktur und Erneuerbare Energien im Sustainable Investment Management der EB.

Insgesamt elf Windkraftanlagen des deutschen Windturbinenherstellers Enercon (Typ E101 und E92) hat SAB WindTeam im Zeitraum September 2016 bis Januar 2017 innerhalb der drei Onshore-Parks in Betrieb genommen.

Flottenverfügbarkeit fast 100 Prozent

Die Instandhaltung der Anlagen erfolgt durch Enercon im Rahmen eines Vollwartungsvertrags mit 20 Jahren Laufzeit und garantierter technischer Mindestverfügbarkeit. Die aktuelle Flottenverfügbarkeit der Windparks liegt bei 98 bis 99 Prozent. SAB WindTeam beabsichtigt, die Windparks 25 bis 30 Jahre zu betreiben.  

"Wir freuen uns, dass wir unseren institutionellen Kunden die Möglichkeit für ein solches nachhaltiges Investment eröffnen konnten, indem wir den Darlehnsnehmer und den Darlehnsgeber zusammengebracht und die Transaktion strukturiert haben“, erläutert Graeber.   

Als Berater auf der Seite der SAB WindTeam GmbH war der auf Finanzierungen im Bereich Erneuerbare Energien spezialisierte Rechtsanwalt Jochen Terpitz tätig, auf der Seite der Bank die im Bereich strukturierte Finanzierungen aktiven Partner Dr. Alexander Reuter und Dr. Thomas Lange von GÖRG Partnerschaft von Rechtsanwälten. 

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