Willi Balz sah sich als Vorreiter der Energiewende und bewarb sein Unternehmen mit dem Slogan "Windreich - die Energiewender". / Foto: Unternehmen

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Windreich: Insolvenz-Prozess gegen Firmengründer Balz beginnt

Vor mittlerweile sechs Jahren hat der Windpark-Projektentwickler Windreich den Insolvenzantrag gestellt. Nun kommt der Fall in Stuttgart vor Gericht. Im Mittelpunkt des Verfahrens steht Firmengründer Willi Balz - ihm wird unter anderem Insolvenzverschleppung vorgeworfen.

Das Unternehmen Windreich wollte zu einem großen Spieler auf dem Grünstrommarkt werden – bis es in die Insolvenz schlitterte und der Traum jäh zerbrach. Der heute 59-jährige Willi Balz war alleiniger Gesellschafter und Geschäftsführer des baden-württembergischen Unternehmens. Am Mittwoch startet an der Wirtschaftsstrafkammer des Stuttgarter Landgerichts der Prozess gegen den ehemaligen Chef des Windkraftunternehmens. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, zwischen 2011 und 2013 für Tochterunternehmen von Windreich wegen Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung nicht rechtzeitig Insolvenz angemeldet zu haben. Zudem steht der ehemalige Windreich-Chef wegen angeblichem Betrug, Bilanzfälschung, Verletzung der Berichtspflicht, Gläubigerbegünstigung und Insiderhandel vor Gericht. Balz weist die Vorwürfe zurück.

Mitangeklagt ist auch Walter Döring, ehemaliger Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident Baden-Württembergs. Dem ehemaligen FDP-Politiker wird Beihilfe vorgeworfen. Er war Aufsichtsratsvorsitzender von Windreich und von 2010 bis 2012 im Windreich-Vorstand tätig.

Um in der Nordsee Offshore-Windparks zu bauen, warb das Unternehmen über zwei Anleihen in den Jahren 2010 und 2011 insgesamt 135 Millionen Euro Anlegerkapital ein. Die Gläubiger von Windreich fordern laut mehreren Medienberichten rund 336 Millionen Euro von Firmengründer Balz. 2013 musste Windreich Insolvenz anmelden. ECOreporter berichtete über das Insolvenzverfahren zuletzt hier.

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