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Wird ein 2018 Rekordjahr für Green Bonds?
UniCredit erwartet ein starkes Jahr für grüne Anleihen: Die Emissionen könnten ein Volumen von 130 Milliarden Dollar erreichen.
Nach Berechnungen der Bank könnten die Emissionen 2018 ein Gesamtvolumen von 130 Milliarden US-Dollar erreichen - ein Anstieg von 9 Prozent gegenüber dem bisherigen Rekord von 119 Milliarden US-Dollar im Jahr 2017.
UniCredit rechnet damit, dass auch im laufenden Jahr ein Großteil der Green Bond-Emissionen aus Europa kommt. Bereits 2017 bestimmten vor allem europäische Emittenten mit rund der Hälfte (49 Prozent) der Emissionen den Markt, gefolgt von Emittenten aus Asien (27 Prozent) - insbesondere China - und Nordamerika (13 Prozent). Lesen Sie hier mehr über die Entwicklung des Marktes.
"Wir beobachten eine ungebrochene Dynamik bei Green Bonds und erwarten weiterhin ein starkes Wachstum der Emissionstätigkeit. Durch die zunehmende Vielfalt an Emittenten wird der Markt reifer und steht auf einer breiteren Basis", sagt Antonio Keglevich, Leiter Green Bond Origination bei UniCredit. "Zugleich suchen immer mehr Investoren gezielt nach nachhaltigen Assets. Mehr als jeder vierte Dollar weltweit wird inzwischen nach nachhaltigen Kriterien investiert, was den Markt zusätzlich beflügelt."
Große Emissionen von innogy und Nordex
Mit Blick auf die Art der Emittenten haben sich Privatbanken sowie privatwirtschaftliche Unternehmen aus den übrigen Branchen mit jeweils rund einem Viertel der Emissionen zu den wichtigsten Emittentengruppen entwickelt. So platzierte der deutsche Energiekonzern innogy im Oktober 2017 erstmals einen Green Bond in Benchmark-Größe über 850 Millionen Euro.
Auch eine der bislang größten grünen Anleihen des laufenden Jahres in Deutschland über 275 Millionen Euro erfolgte durch ein privatwirtschaftliches Unternehmen - den deutschen Windanlagenhersteller Nordex.
Immer mehr Unternehmen möchten laut UniCredit durch klimaschonende Produktionsmethoden, saubere Energiegewinnung oder die Förderung von Biodiversität dem Klimawandel entgegenwirken. Dies erfordere in der Regel Investitionen und häufig zunehmend privates Kapital, das sich über den Anleihemarkt gewinnen lasse.
Mehr Staaten bringen grüne Anleihen auf den Markt
Unternehmen signalisieren durch einen Green Bond nicht nur ihr Engagement bei grünen und ökologischen Themen, indem sie Projekte mit klarem Umweltnutzen finanzieren. "Es hat sich auch gezeigt, dass sich durch Green Bonds die Investorenbasis eines Unternehmens diversifiziert, was zu einer höheren Nachfrage führen kann. Green Bonds sind häufig stärker überzeichnet als konventionelle Anleihen. Das kann sich wiederum für ein Unternehmen in niedrigeren Neuemissionsaufschlägen widerspiegeln", erläutert Keglevich.
Einen weiteren Impuls erhält der Green Bond-Markt durch grüne Staatsanleihen. Nachdem Polen 2016 als erster Staat einen Green Bond begeben hat und Frankreich 2017 nachgezogen ist, gewinnt das Thema grüne Staatsanleihen durch die Emissionen von Polen und Belgien im Februar 2018 im laufenden Jahr weiter an Bedeutung.