ETFs bilden nur einen Index nach und punkten deshalb mit günstigen Gebühren - oft bleibt aber die Nachhaltigkeit auf der Strecke. / Foto: Pixabay

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Zahl der nachhaltigen ETFs steigt - bei immer günstigeren Gebühren

Noch vor wenigen Jahren gab es auf dem deutschen Markt nur eine Handvoll nachhaltig ausgerichteter ETFs. Eine Auswertung der Berliner Ratingagentur Scope zeigt: Die Anzahl der grünen ETFs in Deutschland wächst rasant – bei gleichzeitig sinkenden Kosten.

Laut einer Auswertung von Scope können deutsche Anleger aus 145 ETFs mit sozial-ökologischer Ausrichtung wählen, 33 davon wurden im vergangenen Jahr aufgelegt. Im Jahr 2018 kamen 46 nachhaltige ETFs neu hinzu, 2017 waren es 20.

Insgesamt stecken in diesen passiv ausgerichteten Fonds laut Scope etwa 39 Milliarden Euro. 110 Aktien-ETFs dominieren das Angebot in Deutschland. Zudem gibt es 35 Anleihen-ETFs mit Nachhaltigkeitsbezug.

Größter ETF-Anbieter iShares

In Deutschland bieten 22 Fondsgesellschaften und Banken mindestens einen nachhaltigen ETF an. Mit iShares, UBS, Lyxor und BNP Paribas haben vier Anbieter jeweils mehr als zehn nachhaltige Fonds im Angebot. BlackRock bietet unter dem Namen iShares derzeit die meisten ETFs mit sozial-ökologischer Ausrichtung an (siehe Grafik). Knapp die Hälfte der von iShares angebotenen ETFs gibt es erst seit maximal zwei Jahren.

MSCI führender Indexanbieter

Fast zwei Drittel der verwendeten nachhaltigen Indizes stammen vom Indexanbieter MSCI. Bei den nachhaltigen Anleihen-Indizes werden im deutschen Fondsuniversum die Bloomberg Barclays MSCI Sustainability Indizes am häufigsten verwendet (21 von 35 ETFs). Auf Platz drei folgt der deutsche Indexanbieter Solactive.

Gebühren für ETFs sinken

Die durchschnittlichen Kosten neu aufgelegter ETFs sind seit 2007 um mehr als 60 Prozent gesunken – von 0,64 auf 0,24 Prozent pro Jahr (siehe Grafik). Laut Scope ist ein wesentlicher Grund für die sinkenden Kosten ein Preiskampf der ETF-Anbieter. Im Vergleich zu nicht-nachhaltigen ETFs seien die Kosten nur geringfügig höher, so Scope.

Der Markt für nachhaltige ETFs wächst Scope zufolge dank verstärkter Nachfrage institutioneller und privater Anleger sowie durch politischen Rückenwind. Obwohl der erste nachhaltige ETF bereits 2006 aufgelegt worden sei, habe die Wachstumsdynamik erst in den vergangenen zwei Jahren deutlich zugenommen. In dieser Zeit kamen laut Analysen von Scope mehr als 50 Prozent der aktuell verfügbaren Fonds neu hinzu.

Aus Sicht von Scope wird es zu einer weiteren Ausdifferenzierung des ETF-Angebots kommen. Gleichzeitig erwartet die Ratingagentur, dass der Kostendruck bestehen bleibt und sich die Gebühren von nachhaltigen an konventionelle ETFs angleichen werden.

Lesen Sie auch unseren ausführlichen Test von sieben nachhaltig ausgerichteten ETFs.

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