Zentrale von Procter & Gamble in Cincinnati. / Foto: Unternehmen

  Aktientipps, Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten

2019: Bis 40 % Plus bei den ECOreporter-Dividendenkönigen

2019 war ein sehr gutes Jahr an den Börsen. Der weltweite Aktienindex MSCI World legte um 31,5 Prozent zu, der deutsche Leitindex Dax um 25 Prozent. Auch die ECOreporter-Favoriten-Aktien aus der Kategorie Dividendenkönige profitierten: 14 der 15 Aktien schlossen 2019 im Plus ab. Teilweise sogar mit Kursgewinnen im hohen zweistelligen Prozentbereich. Wo lohnt sich aktuell ein Einstieg, wo nicht mehr?

Procter & Gamble legt um 40 Prozent zu

Für Aktionäre des weltgrößten Konsumgüterherstellers Procter & Gamble gab es in den letzten zwölf Monaten einen Kurszuwachs von 40,1 Prozent. Damit ist die Aktie Spitzenreiter bei der Wertentwicklung im ECOreporter-Dividendenkönige-Depot.

Der Hersteller von Wasch- und Putzmitteln sowie Kosmetik- und Körperpflegeprodukten kämpfte bis Mitte 2019 mit Umsatzrückgängen. Im dritten Quartal lief es wieder besser. Analysten rechnen auch für das vierte Quartal mit guten Zahlen.

ECOreporter hat immer wieder empfohlen, die Aktie zu halten und in Schwächephasen zu kaufen oder bestehende Positionen aufzustocken. An dieser Empfehlung hält die Redaktion weiterhin fest. Die Procter & Gamble-Aktie ist für langfristig orientierte Anleger ein solides Basisinvestment.

Procter & Gamble zahlt seinen Aktionären für das dritte Quartal 2019 eine Dividende von umgerechnet 0,67 Euro. Der Konzern schüttet seit 1890 Dividenden aus. 2019 gab es die 63. Erhöhung in Folge. Die Dividendenrendite liegt aktuell (2.1.) bei 2,4 Prozent.

Die Procter & Gamble-Aktie notiert aktuell (2.1., 14:30 Uhr) im Tradegate-Handel bei 111,60 Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt bei 25,5.

Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.

Stryker: Hohe Gewinne mit Medizintechnik

Die Aktie mit dem zweitgrößten Zuwachs im Dividendenkönige-Depot ist die von Stryker mit einem Plus von 37,7 Prozent. Der US-Medizintechnikkonzern hatte im November 2019 das US-Orthopädie-Unternehmen Wright Medical übernommen. Wright Medical ist auf Implantate für Füße und Sprunggelenke spezialisiert. Durch die Übernahme kann Stryker seine gute Marktposition in diesem Segment weiter ausbauen. Zudem meldete Stryker im Dezember eine Erhöhung der Quartalsdividende um 11 Prozent auf 0,575 US-Dollar pro Aktie.

Mit einem Aktienkurs von 189,10 Euro und einem KGV von 23 ist die Stryker-Aktie derzeit nicht günstig bewertet. Die Dividendenrendite beträgt, bedingt durch den zuletzt stark angestiegenen Aktienkurs, 1,1 Prozent. ECOreporter empfiehlt Anlegern, in Schwächephasen eine kleine Position Stryker-Aktien zu kaufen. Aktionäre sollten weiterhin an ihren Anteilen festhalten, ihre bisher erzielten Buchgewinne jedoch gegen Kursverluste absichern. Wie das geht, erfahren Sie hier.

Linde erhöht Preise in USA

Mit einem Kurszuwachs von 37,5 Prozent landet die Linde-Aktie auf Platz drei im ECOreporter-Dividendenportfolio.

Linde meldete zuletzt eine Preisanpassung in dem für das Unternehmen wichtigen US-Markt. Sowohl die Gase als auch das vermietete Linde-Equipment sollen teurer werden. Insgesamt will Linde die Preise in den USA um 15 bis 20 Prozent erhöhen. Mit den zusätzlichen Einnahmen plant der Konzern, seine Infrastruktur zu verbessern.

Linde hatte für das dritte Quartal 2019 gute Zahlen gemeldet (ECOreporter berichtete hier). Das Linde-Management erhöhte 2019 dreimal seine Jahresprognose.

Der Gaskonzern bleibt auch im neuen Jahr ein solides Basisinvestment.  Die Linde-Aktie ist 2019 gut gelaufen und dementsprechend hoch bewertet (KGV von über 26). ECOreporter empfiehlt investierten Anlegern, ihre Anteile zu halten. Neueinsteiger sollten die Aktie beobachten.

Henkel: Als einziger Dividendenkönig im Minus

Schlusslicht in der Kursentwicklung der ECOreporter-Dividendenkönige ist die Aktie des Düsseldorfer Konsumgüterkonzerns Henkel.

Henkel will am 5. März eine Bilanzpressekonferenz veranstalten. Diese möchte der neue Henkel-Chef Carsten Knobel nutzen, um die künftige strategische Ausrichtung des Konzerns vorzustellen. Zuletzt kämpfte Henkel mit schwachen Umsätzen in seiner Sparte Beauty & Care.

Auch die Prognose für 2020 ist verhalten. Henkel rechnet in diesem Jahr mit einem organischen Umsatzwachstum von nur 0 bis 2 Prozent. Die EBIT-Marge soll sich von aktuell 16,2 auf rund 15 Prozent verschlechtern.

Als Gründe führt Henkel höhere Investitionen in den Bereichen Marketing und Digitalisierung an. Für 2019 kalkuliert Henkel mit einem bereinigten Gewinn pro Aktie von 5,45 Euro, ein Rückgang von fast 10 Prozent zum Vorjahr.

Aktuell steht die Henkel-Aktie im Tradegate-Handel bei 92,64 Euro. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2019 von knapp 18 ist die Aktie nicht zu hoch bewertet. Noch ist nicht absehbar, wie sich der Konzern in Zukunft gegen stärker wachsende Konkurrenten wie Procter & Gamble oder Beiersdorf behaupten wird. Aber Henkel ist nach wie vor solide aufgestellt. Langfristig orientierte Anleger können mit einer kleinen Position einsteigen. Wer bereits investiert ist, sollte an seinen Aktien festhalten.

SEB: Bisher schwache Performance

Noch vergleichsweise neu bei den nachhaltigen Dividendenkönigen ist die Aktie der schwedischen Bank Skandinaviska Enskilda Banken (SEB). Sie ersetzte Anfang Mai 2019 den US-Laborausrüster Thermo Fisher Scientific, der wegen einer zu geringen Dividendenrendite von zuletzt nur noch 0,25 Prozent seinen Platz räumen musste. Auf Jahressicht liegt die SEB-Aktie nur mit 0,5 Prozent im Plus.

Die schwedische Großbank war zuletzt wegen zu nachlässiger Geldwäschekontrollen ins Visier von Finanzaufsichtsbehörden geraten. Lettlands Bankenaufsicht hat Ende Dezember gegen die SEB eine Geldbuße in Höhe von 1,79 Millionen Euro verhängt. Die Bank habe verdächtige Konten zu wenig kontrolliert und zudem gegen internationale Sanktionen verstoßen, hieß es von der Behörde. Die SEB veröffentlichte eine Stellungnahme, in der sie erklärte, dass sie die Geldbuße akzeptiere.

Die SEB ist derzeit wegen des Verdachts, Geldwäsche ermöglicht zu haben, auch im Visier der schwedischen Finanzaufsicht. Die Entscheidung über eine Strafzahlung der SEB sei im Frühjahr 2020 zu erwarten, teilte die Aufsichtsbehörde in Stockholm im Dezember mit.

Die SEB bietet derzeit bei einem Aktienkurs von 8,67 Euro eine Dividendenrendite von hohen 7,5 Prozent, das KGV beträgt knapp 10. Ein aktuelles Porträt der Bank können Sie hier lesen.

ECOreporter wird die weitere Entwicklung bezüglich der Vorwürfe verfolgen und gegebenenfalls die SEB-Aktie aus der Liste der ECOreporter-Dividendenkönige entfernen.

Unibail-Rodamco-Westfield dämpft Gewinnerwartungen

Die Aktie von Unibail-Rodamco-Westfield (URW) legte auf Jahressicht um 5,3 Prozent zu. Damit ist sie die drittschlechteste Aktie aus dem ECOreporter-Dividendenportfolio.

URW hatte Anfang Oktober gute Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2019 vorgelegt. Demnach fiel der Nettogewinn des französisch-niederländischen Unternehmens aufgrund von Steuerrückzahlungen ungewöhnlich hoch aus. Für das Gesamtjahr 2019 erwartet der größte börsennotierte Gewerbeimmobilienkonzern Europas jedoch niedrigere Gewinne. Die Einnahmen aus den Westfield-Einkaufszentren seien nicht gut, außerdem gebe es Verzögerungen bei einigen Immobilienprojekten.

Die Mehrheit der Analysten stuft die Aktie derzeit als Halteposition ein. Das mittlere Kursziel auf Sicht von zwölf Monaten liegt bei 145,68 Euro. Aktuell notiert die Aktie bei 141,95 Euro.

In einem Beitrag Mitte Juni 2019 hat ECOreporter die URW-Aktie analysiert. Ob die aktuelle, sehr hohe Dividendenrendite von 7,7 Prozent langfristig gesichert ist, erfahren Sie hier.

Viele Gewinner, einige Aktien erholen sich

Die anderen ECOreporter-Favoriten-Aktien der Kategorie Dividendenkönige erzielten 2019 Kursgewinne zwischen 13,1 Prozent (der IT-Konzern Cisco) und 37,4 Prozent (das Softwarehaus SAP).

Zwei Aktien aus dem ECOreporter-Dividendenportfolio, die Mitte des Jahres unter Druck geraten waren, schafften es, ihre Kursrückgänge wieder wettzumachen. Die Aktie von Fresenius fiel im Oktober auf 40,50 Euro und damit fast auf ihr Fünf-Jahres-Tief. Sie legte aber im vierten Quartal um über 25 Prozent zu und schloss auf Jahressicht mit einem Plus von 18 Prozent ab. Auch der Siemens-Aktie gelang der Kursumschwung (19 Prozent Plus), nachdem Mitte des Jahres Konjunktursorgen die Aktie belastet hatten.

Hohe Kursgewinne verbuchten 2019 der US-Chip-Hersteller Intel (31,5 Prozent), das kanadische Eisenbahnunternehmen Canadian National Railway (26,3 Prozent), der US-Versicherer Aflac (18,9 Prozent) und der US-Konsumgüterkonzern Colgate-Palmolive (17,7 Prozent).

Bitte beachten Sie: Die Liste der Favoriten-Aktien ist keine Einkaufsliste, die Sie an einem Tag abarbeiten sollten. ECOreporter informiert Sie in seinen tagesaktuellen Meldungen über gute Einstiegs- und Verkaufsgelegenheiten.

Zu den ausführlichen Unternehmensporträts aller ECOreporter- Dividendenkönige gelangen Sie hier.

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