2G Energy sieht seine Zukunft im Geschäft mit Wasserstoff-Blockheizkraftwerken. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien

2G Energy verzeichnet deutlich mehr Aufträge

Der Blockheizkraftwerk-Hersteller 2G Energy konnte auch im zweiten Quartal den Auftragseingang für Neuanlagen gegenüber dem Vorjahr steigern. Dabei wächst laut Unternehmen weltweit insbesondere das Interesse an Blockheizkraftwerken, die mit alternativen Gasen betrieben werden.

Insgesamt wurden neue Aufträge im Gesamtwert von 60,8 Millionen Euro verzeichnet, wie 2G Energy am gestrigen Donnerstag mitteilte. Das entspricht einem Zuwachs von rund 27 Prozent. Im ersten Quartal lag der Auftragseingang mit 53,6 Millionen Euro bereits rund 15 Prozent über dem Vorjahr. Die mit Abstand meisten Bestellungen stammten mit 60 Prozent aus Deutschland, gefolgt vom übrigen Europa.

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Zuletzt hatte 2G Energy seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr in Höhe von 280 bis 310 Millionen Euro bestätigt. Die voraussichtlich weltweit dauerhaft erhöhten Energiepreise steigern demnach die Wirtschaftlichkeit von Blockheizkraftwerken (BHKW), da diese im Vergleich zu anderen Anlagen kostengünstiger zu betreiben seien. Falls für den Betrieb Abfallgase (z. B. Deponiegase, Klärgase usw.) verwertet würden, seien sogar die Brennstoffkosten oft unverändert, während gleichzeitig Erlössteigerungen von mehreren hundert Prozent möglich seien.

Ist die Aktie ein gutes Investment?

Die auch für Erdgas-BHKW teilweise stark gestiegene Wirtschaftlichkeit führt laut Unternehmen zu einer anhaltend hohen Nachfrage und einem entsprechenden Auftragseingang für diese Art von BHKW, die als Übergangslösung ins rein regenerative Zeitalter und als Absicherung der Standortversorgung fungieren. Dabei erweise sich die Umrüstbarkeit vom Erdgas-BHKW im Leistungsbereich von 100 bis 1.000 kW auf den Betrieb mit 100 Prozent Wasserstoff als sehr förderlich.

Der Vorstand von 2G Energy schätzt laut Mitteilung, dass eine mögliche Gasmangellage sich lediglich vorübergehend negativ auswirken könnte auf den Auftragseingang für Erdgas-BHKW in Deutschland, die etwa 22 Prozent des Konzernumsatzes ausmachen. Allerdings sei eine solche Zurückhaltung im aktuellen Auftragseingang bislang nicht zu spüren. Gleichzeitig wirkten dauerhaft hohe Energiepreise positiv auf 100 Prozent des Konzernumsatzes.

Die 2G-Energy-Aktie ist im Xetra-Handel aktuell 0,6 Prozent im Minus und kostet 23,30 Euro (Stand: 22.7.2022, 9:37 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 3,8 Prozent an Wert eingebüßt, im Jahresvergleich ist sie 8,2 Prozent im Plus.

ECOreporter sieht weiterhin Potenzial bei 2G Energy. Das Unternehmen setzt bei seinen Blockheizkraftwerken auf einen künftigen Betrieb mit Wasserstoff statt mit Erdgas. Vor allem das Geschäft mit Wasserstoff-BHKW ist zukunftsträchtig. Die unsichere Erdgasversorgung in Deutschland könnte vorerst allerdings auf den Börsenkurs drücken. Zudem ist die Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 30 nach wie vor zu teuer für einen Neueinstieg. ECOreporter schätzt die Aktie derzeit bei einem Kurs von maximal 85 Euro als fair bewertet ein. Auf diesem Niveau bewegte sich das Papier zuletzt im August 2021.

Lesen Sie auch das ausführliche ECOreporter-Interview mit 2G Energy: Energiekrise in Deutschland - „An Blockheizkraftwerken führt kein Weg vorbei“.

2G Energy AG:  

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