Aktientipps, Aktien-Favoriten

Aktien-Favorit SAP: Umsatzprognose erhöht – wie geht es weiter mit der Aktie?

Europas größter Softwarekonzern SAP hat Umsatz und Ergebnis im zweiten Quartal 2018 deutlich gesteigert. Wie stehen die Chancen des DAX-Unternehmens, auch zukünftig Umsatz und Gewinn zu steigern?

SAP profitiert von immer besseren Geschäften mit Mietsoftware. Vor allem die Verkäufe im Bereich der Cloud-Services gaben Umsatz und Ergebnis einen Aufwärtsschub.

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Durch das starke und anhaltende Wachstum in diesem Geschäftsbereich erhöhte der Konzern aus Walldorf bei Stuttgart seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr 2018. Durch die Erhöhung will der Konzern den Eintritt in eine neue Wachstumsphase signalisieren.

Cloud-Geschäft legt um 4 Prozent zu

Die Erlöse aus dem Cloud- und Softwaregeschäft stiegen, trotz eines starken Euro, im zweiten Quartal um 4 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro an (zweites Quartal 2017: 4,76 Milliarden Euro). Der Gesamtumsatz legte im betrachteten Zeitraum um 4 Prozent auf rund 6 Milliarden Euro zu (2017: 5,78 Milliarden Euro). Unterm Strich blieb für das zweite Quartal ein Gewinn von 1,04 Milliarden Euro übrig (2017: 926 Millionen Euro) übrig. Ein Zuwachs von 13 Prozent.

Die von Experten viel beachtete operative Marge zog im zweiten Quartal 2018 leicht an: Auf 27,3 Prozent (2017: 27,2 Prozent). Diese Kennzahl beschreibt das Verhältnis des Gewinns zum Gesamtumsatz und gibt Auskunft über die Rentabilität eines Unternehmens.

SAP wertvollstes Unternehmen Deutschlands

SAP weist aktuell einen Börsenwert von fast 124 Milliarden Euro auf und ist damit das wertvollste Unternehmen im Deutschen Aktienindex DAX. Mit den Zahlen zum zweiten Quartal übertrifft der Software-Spezialist die Prognosen der Analysten. Bis auf das Betriebsergebnis: Hier fielen die Zahlen so aus, wie Beobachter es zuvor auch erwartet hatten.

Aufgrund der guten Cloud-Geschäfte erhöhte SAP die Wachstumsprognosen in diesem Geschäftsbereich für die Jahre 2018 bis 2020. Zudem hob der Walldorfer-Konzern die Prognosespanne für Umsatz und operatives Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr 2018 Jahr an.

Cloud-Geschäft gut planbar

SAP macht mittlerweile etwa zwei Drittel seines Umsatzes mit Cloud-Geschäften sowie mit Software-Kundendiensten. Diese beiden Sparten sind besser planbar im Vergleich zum Verkauf von Softwarelizenzen, der teils starken Schwankungen unterliegt. Bis 2020 sollen die langfristig planbaren Umsätze bis zu drei Viertel des Gesamtumsatzes ausmachen.

Die SAP-Aktie legte seit Jahresbeginn um etwa 8 Prozent zu. Die Vergleichsindizes DAX und Euro Stoxx 50 stiegen hingegen im bisherigen Jahresverlauf nicht. Auf Sicht von drei Jahren stieg die SAP-Aktie um fast 48 Prozent (DAX: Etwa 9 Prozent, Euro Stoxx 50: Minus 6 Prozent). SAP lieferte somit in beiden Zeiträumen eine Über-Performance gegenüber dem DAX und dem Euro Stoxx 50. Und die von SAP gezahlten Dividenden wurden dabei noch gar nicht mit einberechnet. 

Hohe Gewichtung in Indizes

SAP ist im DAX mit 10,3 Prozent und im Euro Stoxx 50 mit 4,7 Prozent gewichtet. Beide Indizes sind sogenannte Marktkapitalisierungs-Indizes. Das bedeutet: Die Gewichtung der einzelnen Unternehmen im Index richtet sich nach ihrer Marktkapitalisierung. Je höher der Börsenwert eines Unternehmens, desto höher auch die Gewichtung im Index.

Jahr für Jahr steigende Dividenden

SAP erhöht seit 2012 stetig die Dividende. Wurden für das Geschäftsjahr 2012 noch 1 Euro je Aktie an die Aktionäre ausgeschüttet, war es für das vergangene Geschäftsjahr 2017 schon 1,40 Euro je Aktie. Das ist eine Dividendensteigerung von 40 Prozent innerhalb von fünf Jahren.

Aufgrund des anhaltenden, starken Wachstums hat die SAP-Geschäftsführung ihre Dividendenpolitik angepasst und will zukünftig rund 40 Prozent des erzielten Unternehmensgewinns an die Aktionäre ausschütten. Die Auszahlung erfolgt einmal jährlich im Mai.

Handelskrieg und starker Dollar könnten SAP-Kurs belasten

Trotz der weiterhin positiven Aussichten im umsatzstarken Cloud-Geschäft sollten Anleger vorsichtig sein. Weitere Kurssteigerungen sind nicht garantiert. Vor allem geopolitische Unsicherheiten und Richtungswechsel der US-amerikanischen und europäischen Notenbanken könnten das bisher erzielte Kursplus zunichtemachen.

Dazu zählen nach wie vor der Handelskonflikt der USA mit China und Europa, in der Folge eine nachlassende Konjunktur in China und Europa und wieder anziehende Zinsen in den USA. Das würde den US-Dollar stärken und den Euro schwächen. Nicht gut für das US-Geschäft von SAP: Der Konzern ist stark im US-Markt aktiv (Umsatzanteil 2017: 31,7 Prozent, 2016: 32,5 Prozent).

Eine Anhebung der Zinsen in Europa steht aktuell nicht zur Debatte. Langfristig ist die Nullzins-Politik der europäischen Zentralbank EZB jedoch keine Lösung, so dass Investoren und Anleger zukünftig mit wieder ansteigenden Zinsen rechnen können. Das ist schlecht für Unternehmen, da sie höhere Zinssätze für Kredite zahlen müssen. Zeitpunkt der Zinswende: Ungewiss.

Einen Teil der Gewinne mitnehmen

Wer im Laufe der Zeit Kursgewinne im mittleren und oberen zweistelligen Prozentbereich erzielt hat, sollte einen Teil seiner Aktienbestände verkaufen und Gewinne mitnehmen. Eine Möglichkeit wäre, etwa 50 Prozent der Bestände zu verkaufen. Die andere Hälfte können Anleger weiterhin im Bestand belassen, um an möglichen weiteren Kurssteigerungen und an der ordentliche Dividendenrendite von zuletzt mehr als 1,4 Prozent teilzunehmen.   

SAP ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Lesen Sie hier das ausführliche Unternehmensporträt. 

SAP SE: ISIN DE0007164600 / WKN

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