Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!
AMD-Aktie: Quartalszahlen und Microsoft-Kooperation sorgen für Kursausschläge
Der US-Chipentwickler Advanced Micro Devices (AMD) hat im ersten Quartal 2023 einen Umsatzrückgang und einen Nettoverlust verkraften müssen. Für positive Neuigkeiten sorgt eine im Raum stehende Kooperation mit Microsoft. Die AMD-Aktie brach ein, erholte sich dann aber wieder.
Zwischen Januar und März ging der Umsatz bei AMD im Jahresvergleich um 9 Prozent auf 5,4 Milliarden US-Dollar zurück. Außerdem musste der Konzern einen Nettoverlust von 139 Millionen Dollar hinnehmen. Im Vorjahresquartal hatte AMD noch ein Gewinn von 786 Millionen Dollar verzeichnet.
Geschäfte laufen schlechter
Insbesondere der Umsatz mit Chipsets für PCs und Datacenter zeigte sich deutlich schwächer und lag unter den Erwartungen. Dennoch steht AMD besser da als der große Konkurrent Intel, der im letzten Quartal einen Verlust von 2,8 Milliarden Dollar verbucht hatte.
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
AMD-Chefin Lisa Su bewertete die Resultate positiv: "Wir haben im ersten Quartal sehr gut abgeschnitten, da wir in einem gemischten Nachfrageumfeld besser als erwartete Umsätze und Ergebnisse erzielt haben. Wir haben im Quartal mehrere führende Produkte auf den Markt gebracht und erhebliche Fortschritte bei der Beschleunigung unserer KI-Roadmap und der Kundenbindung erzielt."
Bei der Entwicklung von Hardware für künstliche Intelligenz (KI) will offenbar Microsoft mit AMD kooperieren. Das berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg Ende vergangener Woche.
Microsoft übernimmt demnach einen Teil der Kosten für die Entwicklung von KI-basierten Funktionen für AMDs Prozessoren und Grafikchips. Im Gegenzug soll AMD Microsoft bei der Entwicklung von „Athena“ unterstützen. Hinter diesem Codenamen verbirgt sich ein Prozessor, den Microsoft in Rechenzentren nutzen will, die KI-Dienste anbieten und KIs trainieren.
Microsoft hat für Athena eine eigene Entwicklungsabteilung geschaffen. Diese wird von der ehemaligen Intel-Managerin Rani Borkar geleitet und soll nahezu 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter groß sein. Microsoft soll bereits 2 Milliarden Dollar in die Entwicklung von "Athena" gesteckt haben. Die Kooperation mit AMD deutet laut Bloomberg darauf hin, dass Microsoft die Entwicklung nicht schnell genug geht.
AMD konnte vom aktuellen KI-Hype, ausgelöst durch Bots wie ChatGPT, bisher nicht nennenswert profitieren. Bei Chips mit KI-Unterstützung liegt das Unternehmen technologisch noch weit hinter dem Konkurrenten Nvidia zurück. Durch die Partnerschaft mit Microsoft könnte AMD Bloomberg zufolge schneller aufholen und so vom KI-Hype profitieren.
Aktie bricht ein und schießt wieder nach oben
Die AMD-Aktie verlor nach Präsentation der Quartalszahlen am vergangenen Mittwoch zunächst mehr als 9 Prozent. Nach Bekanntwerden der mutmaßlichen Microsoft-Kooperation holte sie die Verluste aber vollständig wieder auf. Aktuell kostet die Aktie zum Freitag fast unverändert 81,15 Euro (Stand: 8.5.2023, 9:55 Uhr). Auf Monatssicht hat sie 7,3 Prozent an Wert eingebüßt, im Jahresvergleich ist sie 0,8 Prozent im Minus.
Die AMD-Aktie ist in den letzten Jahren kräftig gestiegen, seit Mai 2018 hat sie 730 Prozent gewonnen. Das größte Risiko für AMD besteht darin, dass das Unternehmen keine eigene Fertigung besitzt: Falls es zu noch größeren Produktionsengpässen als in den letzten beiden Jahren kommen sollte, könnte die AMD-Aktie erneut empfindlich an Wert verlieren. Hinzu kommt: Sollte China die aus seiner Sicht abtrünnige Provinz Taiwan angreifen, wären die Folgen für den Chip-Weltmarkt gravierend. Taiwan ist einer der wichtigsten Lieferanten von Halbleitern.
Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023 von 111 ist die AMD-Aktie derzeit zudem zu teuer für einen Einstieg. Interessierte Anlegerinnen und Anleger sollten eine Erholung der Geschäfte und die politische Entwicklung abwarten.
Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Nachhaltige Halbleiter-Aktien: Wo bieten sich nach den hohen Kursverlusten Kaufgelegenheiten?
AMD Inc.: