Mit der Hannover Rück verlässt ein weiterer Konzern ein Klimabündnis großer Versicherer. / Foto: Unternehmen

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Auch Hannover Rück verlässt Klimabündnis der Versicherer

Nach dem weltgrößten Rückversicherer Munich Re und der Schweizer Zurich Insurance Group verlässt auch der drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück die Klimaschutzinitiative Net-Zero Insurance Alliance (NZIA) unter dem Dach der Vereinten Nationen. Ursprünglich hatte sich das Bündnis großer Versicherer zusammengeschlossen, um Netto-Null-Emissionen zu erreichen.

Man habe den Austritt aus der NZIA nach sorgfältiger Abwägung beschlossen, teilte Hannover Rück am heutigen Mittwoch mit. Der Konzern bleibe jedoch seiner Nachhaltigkeitsstrategie, den damit verbundenen Zielen und seiner Unterstützung des Pariser Abkommens verpflichtet und ziele auf eine Klimaneutralität bis spätestens 2050 ab. Gründe für den Austritt nannte das Unternehmen nicht. Das Statement des Versicherers Zurich hatte beim Austritt ähnlich geklungen.

Klimabündnisse teils zweifelhaft

Die NZIA wurde 2021 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Auf der Mitgliederliste stehen weiter große Versicherer, darunter die Allianz aus München, die französische Axa, Generali aus Italien sowie der weltweit zweitgrößte Rückversicherer Swiss Re und Scor aus Frankreich.

Die Munich Re hatte in ihrer Begründung für den Rückzug auch kartellrechtliche Risiken angeführt, ohne dazu Details zu nennen. An den eigenen Klimaschutzzielen will das Unternehmen in Zukunft ebenfalls festhalten.

Bei Klimabündnissen wie der NZIA stellt sich generell die Frage, ob diese tatsächlich echtes Engagement beim Kampf gegen den Klimawandel zeigen oder vorrangig Imagegründen dienen. So hatte ein anderes Finanzbündnis, die Net-Zero Banking Alliance (NZBA), 2022 auf Druck mehrerer US-Banken davon abgesehen, verbindliche Beschränkungen für die Finanzierung fossiler Energieprojekte festzulegen. Die nachhaltige GLS Bank verließ die NZBA diesen Februar, weil Mitglieder des Bündnisses einer Studie zufolge weiter Kohle-, Öl- und Erdgasprojekte in Schwellenländern finanzieren.

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