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Bahntechnik-Konzern Vossloh kehrt in Gewinnzone zurück - Aktie legt zu
Der Bahntechnik-Konzern Vossloh ist im abgelaufenen Jahr in die Gewinnzone zurückgekehrt, Anlegerinnen und Anleger sollen wieder eine Dividende erhalten. Für die Zukunft hat das Unternehmen unterdessen bereits ehrgeizige Ziele formuliert. Lohnt sich die Aktie?
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Netto machte Vossloh 2020 einen Gewinn von 20,8 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von rund 137 Millionen Euro verbucht worden war, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. 2019 hatten etwa Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Verkauf des Zuggeschäfts die Bilanz stark belastet. Die Aktionäre sollen jetzt eine Dividende in Höhe von 1,00 Euro je Aktie erhalten, nachdem diese im Vorjahr wegen der Corona-Krise ausgefallen war.
Der Umsatz fiel 2020 zwar um 5 Prozent auf knapp 870 Millionen Euro. Rechnet man die verkauften Unternehmensteile wie das US-Weichengeschäft im Vorjahr heraus, ergibt sich aber ein kleines Plus. Damit übertrafen die Erlöse die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten.
Unternehmenschef Oliver Schuster zeigte sich trotz Belastungen durch die Corona-Pandemie in Höhe von 25 Millionen Euro zufrieden. Zudem hätten Kunden keine nennenswerten Aufträge zurückgezogen. Der Markt für Schienen-Infrastruktur gehöre zu den widerstandsfähigeren Teilen der Wirtschaft.
Ehrgeizige Pläne
Für das laufende Jahr erwartet das Management einen Umsatz zwischen 850 und 925 Millionen Euro. Hierbei sollen sich erwartete höhere Erlöse aus dem Geschäft mit Hochgeschwindigkeits-Trassen in China und ein Umsatzrückgang durch auslaufende Projekte in Australien nahezu ausgleichen. Von den Erlösen sollen 7 bis 8 Prozent als Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) beim Unternehmen hängen bleiben.
Für die Zukunft hofft Vossloh, weltweit von Fortschritten bei der Klimapolitik zu profitieren. Schuster sieht in vielen Ländern eine wachsende Bereitschaft zu Investitionen in Schienennetze. Bereits im Dezember hatte Vossloh daher das Ziel ausgegeben, beim Umsatz mittelfristig im Schnitt um 4 bis 5 Prozent pro Jahr zu wachsen. Auch sollen in allen Geschäftsbereichen langfristig mindestens 10 Prozent der Erlöse als EBIT hängen bleiben.
Um die Ziele zu erreichen, will Vossloh das bestehende Geschäft ausbauen, die Profitabilität steigern, aber auch in den Ausbau digitaler Geschäftsmodelle investieren, heißt es in der Mitteilung. Digitaltechnik und künstliche Intelligenz sollen etwa vermehrt helfen, den Zustand von Schienen und Weichen zu überwachen.
Die Vossloh-Aktie reagierte am Donnerstag mit einem Kurssprung auf die Zahlen, im gestrigen Tradegate-Handel schloss sie 5 Prozent im Plus. Aktuell ist sie 1,7 Prozent im Minus zum Vortag und steht bei 42,50 Euro (Stand: 19.3.2021, 11:08 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 0,6 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 71,3 Prozent zugelegt.
Ob Vosslohs ehrgeizige Pläne sich umsetzen lassen, wird sich zeigen müssen. Seit 2011 hat die Aktie allerdings kontinuierlich an Wert verloren, ECOreporter rät langfristig orientierten Anlegerinnen und Anlegern daher aktuell von einem Einstieg ab.
Vossloh AG: