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Nachhaltige Aktien, Anleihen / AIF
Baukrise: UBM Development erwartet hohe Verluste
Die Flaute in der Bauindustrie belastet auch den österreichischen Immobilienentwickler UBM Development. Der Aktienkurs bricht ein, die Anleihen des Wiener Unternehmens notieren ebenfalls schwächer.
UBM hat „im Zuge einer außerordentlichen Neubewertung“ seiner Immobilienprojekte zusätzliche Abschreibungen in Höhe von 31,3 Millionen Euro vornehmen müssen. Die Neubewertung sei „eine direkte Konsequenz des gestiegenen Zins-Niveaus und der daraus resultierenden höheren Rendite-Erwartung zukünftiger Käufer von Immobilien“, heißt es in einer Unternehmensmitteilung. Mietanstiege könnten „kurzfristig nicht in demselben Ausmaß und derselben Geschwindigkeit diese Abwertungen ausgleichen“.
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Für das noch nicht abgerechnete erste Halbjahr geht UBM unter anderem aufgrund der Sonderabschreibungen von einem Verlust von bis zu 35 Millionen Euro aus. Im Gesamtjahr könne sich dieses Minus wegen eines Ende Juli erhaltenen Bauvorbescheids für ein Großprojekt in München halbieren. UBM erwartet allerdings im zweiten Halbjahr keine „substanzielle Verbesserung am Immobilienmarkt“ und geht davon aus, bis Ende des Jahres keine nennenswerten Verkäufe durchführen zu können. Immobilienverkäufe sind für UBM die Haupteinnahmequelle. Seine Halbjahreszahlen will der Konzern am 31. August vorlegen.
Die UBM-Aktie hat am gestrigen Dienstag 11,5 Prozent an Wert verloren. Aktuell kostet sie an der Frankfurter Börse 21,70 Euro (Stand 23.8.2023, 9:29 Uhr). In den letzten Jahren schwankte der Kurs stark, seit Mai 2022 bewegt er sich in erster Linie abwärts. Im Jahresvergleich hat die Aktie 36 Prozent eingebüßt, auf fünf Jahre gesehen beträgt der Wertverlust 49 Prozent.
Die vier börsennotierten Anleihen des Unternehmens notieren derzeit zwischen 83,25 und 100,75 Prozent ihres Nennwertes. In den letzten Tagen sind die Kurse leicht zurückgegangen.
Fokus auf grüne Gebäude
UBM Development ist hauptsächlich in den Geschäftsbereichen Wohnen, Hotel und Büro aktiv, die wichtigsten Märkte sind Österreich, Deutschland, Tschechien und Polen. Das Unternehmen ist breit aufgestellt und deckt die gesamte Wertschöpfungskette von der Baugenehmigung über Planung, Marketing und Bauabwicklung bis zum Verkauf ab. UBM setzt konsequent auf nachhaltiges Bauen und möchte der führende Entwickler von Holzbauprojekten in Europa werden. Der Konzern besitzt den Prime-Status der Nachhaltigkeits-Ratingagentur ISS ESG.
Finanziell war UBM zuletzt solide aufgestellt: Ende März verfügte das Unternehmen bei einer Eigenkapitalquote von knapp 32 Prozent über liquide Mittel in Höhe von 250 Millionen Euro. Langfristigen Vermögenswerten von 808 Millionen Euro standen langfristige Verbindlichkeiten von 623 Millionen Euro gegenüber. Seine Hybridanleihe 2018 hat UBM im ersten Quartal vorzeitig aus eigenen Mitteln zurückgezahlt. Die Anleihe 2021 hat ECOreporter hier vorgestellt.
Die UBM-Aktie ist mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 5 für 2024 niedrig bewertet. Wegen der hohen Unsicherheiten im Immobiliensektor bleiben die Aktie und die Anleihen nach Einschätzung von ECOreporter aber Investments für sehr risikofreudige Anlegerinnen und Anleger.
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UBM Development AG Aktie: ISIN AT0000815402 / WKN 852735