UBM Development entwickelt unter anderem dieses Holzgebäude in Frankfurt. / Abbildung: bloomimages

  Nachhaltige Aktien, Anleihen / AIF

UBM Development bietet neue grüne Anleihe an

Der österreichische Holzimmobilien-Entwickler UBM Development legt einen Green Bond mit einem Jahreszins von 7 Prozent und einer Laufzeit von vier Jahren auf. Das Volumen der Anleihe 2023/27 soll bei bis zu 50 Millionen Euro liegen und auf maximal 100 Millionen Euro aufgestockt werden können.

Aktuell haben Besitzer der in diesem Jahr fällig werdenden Anleihe 2018/2023 die Möglichkeit, die alte Anleihe gegen die neue einzutauschen. Vom 27. Juni bis 3. Juli möchte UBM die neue Anleihe dann öffentlich und im Rahmen einer Privatplatzierung anbieten. Der für ein öffentliches Angebot notwendige Wertpapierprospekt der Finanzmarktaufsichtsbehörde lag Unternehmensangaben zufolge gestern Vormittag noch nicht vor. Eine Börsennotierung der Anleihe 2023/27 am Handelsplatz Wien ist vorgesehen.

Mit den Einnahmen aus dem Green Bond will UBM neue und bestehende nachhaltige Immobilienprojekte finanzieren bzw. refinanzieren. Unter Refinanzierung fällt beispielsweise die Ablösung der Anleihe 2018/23.

Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.

UBM leidet derzeit wie viele Immobilienunternehmen unter der Flaute im Bausektor. Im ersten Quartal 2023 ging der Nettogewinn um mehr als 80 Prozent zurück (ECOreporter berichtete hier).

UBM-Chef Thomas G. Winkler spricht von einem „Käuferstreik“. Der Markt für Immobilienverkäufe sei für sein Unternehmen seit mittlerweile drei Quartalen „geschlossen“. Eine Erholung erwartet Winkler frühestens im zweiten Halbjahr 2023. Aufgrund der „volatilen und schwer einschätzbaren Marktentwicklung“ verzichtet UBM bis auf Weiteres auf eine Jahresprognose.

Der Börsenkurs der UBM-Aktie hat sich seit Anfang 2020 schwach entwickelt, Anfang Januar 2023 erreichte er ein neues Allzeittief bei 22,40 Euro. Gestern kostete die Aktie an der Frankfurter Börse 25,80 Euro (Stand 15.6.2023, 8:05 Uhr). Im Jahresvergleich hat sie 34 Prozent verloren, auf fünf Jahre gesehen beträgt das Minus 40 Prozent.

Kerngeschäft nachhaltiges Bauen

UBM Development ist hauptsächlich in den Geschäftsbereichen Wohnen, Hotel und Büro aktiv, die wichtigsten Märkte sind Österreich, Deutschland, Tschechien und Polen. Das Unternehmen ist breit aufgestellt und deckt die gesamte Wertschöpfungskette von der Baugenehmigung über Planung, Marketing und Bauabwicklung bis zum Verkauf ab. UBM setzt konsequent auf nachhaltiges Bauen und möchte der führende Entwickler von Holzbauprojekten in Europa werden. Der Konzern besitzt den Prime-Status der Nachhaltigkeits-Ratingagentur ISS ESG.

Finanziell ist UBM weiterhin solide aufgestellt: Ende März verfügte das Unternehmen bei einer Eigenkapitalquote von knapp 32 Prozent über liquide Mittel in Höhe von 250 Millionen Euro. Langfristigen Vermögenswerten von 808 Millionen Euro standen langfristige Verbindlichkeiten von 623 Millionen Euro gegenüber. Seine Hybridanleihe 2018 hat UBM im ersten Quartal vorzeitig aus eigenen Mitteln zurückgezahlt. Die übrigen Anleihen notieren derzeit an der Börse zwischen 88,1 und 98,5 Prozent ihres Nennwertes (die Anleihe 2021 hat ECOreporter hier vorgestellt).

Die UBM-Aktie ist mit erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnissen für 2023 und 2024 von 7 bzw. 6 günstig bewertet, die erwartete Dividendenrendite für 2023 liegt bei attraktiven 5,5 Prozent. Wegen der hohen Unsicherheiten im Immobiliensektor bleibt die Aktie nach Einschätzung von ECOreporter aber ein Investment für risikofreudige Anlegerinnen und Anleger. Gleiches gilt für die Anleihen des Unternehmens.

Lesen Sie auch:

Nachhaltige Immobilienaktien: Krisensichere Investments?

UBM Development Anleihe 2021: ISIN AT0000A2QS11 / WKN A3KQGX

UBM Development AG Aktie: ISIN AT0000815402 / WKN 852735

Verwandte Artikel

30.05.23
 >
26.04.22
 >
05.07.24
 >
25.06.24
 >
16.06.23
 >
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x