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Bechtle wächst weiter und setzt sich Klimaziele
Das IT-Systemhaus Bechtle hat ein gutes zweites Quartal 2022 hinter sich. Bis 2030 will der Konzern aus Neckarsulm konkrete Klimaziele erreichen.
Von April bis Juni setzte Bechtle 1,42 Milliarden Euro um. Das sind 14,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn stieg um 10,8 Prozent auf 63,6 Millionen Euro. Weil der Konzern seine Lagerhaltung deutlich ausgeweitet hat, um Beschaffungsengpässe zu vermeiden, lag der Cashflow (Zahlungsmittelfluss) im operativen Geschäft bei minus 75 Millionen Euro. Bechtle bleibt aber weiter solide finanziert: Am 30. Juni verfügte das Unternehmen über liquide Mittel in Höhe von 138 Millionen Euro, insgesamt betrugen die Vermögenswerte 3,1 Milliarden Euro. Dem standen Verbindlichkeiten von 1,7 Milliarden Euro gegenüber.
Für die zweite Jahreshälfte gibt sich Bechtle-Chef Thomas Olemotz vorsichtig: „Die Herausforderungen im weiteren Jahresverlauf werden sicherlich anhalten, vielleicht sogar noch steigen.“ Lieferprobleme würden den Konzern noch bis ins erste Halbjahr 2023 begleiten. Für das Gesamtjahr 2022 rechnet Bechtle mit einem Plus bei Umsatz und Vorsteuergewinn von 5 bis 10 Prozent.
Unterdessen hat das Unternehmen seine Klimaschutzstrategie konkretisiert, die Klimaneutralität bis 2030 vorsieht. „Es ist für uns nicht nur eine Frage der Unternehmensverantwortung, unseren Geschäftsbetrieb nachhaltig auszugestalten, sondern auch eine gesellschaftliche Aufgabe, in gemeinsamer Anstrengung die Erderwärmung zu begrenzen“, sagt Konzernchef Olemotz.
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Bechtle plant, die Treibhausgasemissionen in den Bereichen Scope 1 (eigene Geschäftstätigkeit) und Scope 2 (genutzte Energie) bis 2030 um jeweils 60 Prozent zu reduzieren. Im schwieriger zu beeinflussenden Bereich Scope 3 (Zulieferer, nachgelagerte Wertschöpfungsketten, Produktnutzung) will Bechtle bis 2030 CO2-Einsparungen von 30 Prozent erreichen. Verbleibende Emissionen möchte der Konzern durch zertifizierte Kompensationsprojekte ausgleichen und so rechnerisch 2030 Klimaneutralität erreichen.
Die zuvor lange gestiegene Bechtle-Aktie hat von November 2021 bis Mitte Juli 2022 wegen Gewinnmitnahmen und der angespannten Lieferketten fast 50 Prozent an Wert verloren. Seitdem zeichnet sich eine Erholung ab, auf Monatssicht notiert die Aktie 15 Prozent im Plus. Im Jahresvergleich ist der Kurs 27 Prozent im Minus, auf fünf Jahre gesehen hat er 132 Prozent zugelegt.
ECOreporter sieht weiterhin solide Perspektiven für Bechtle, die aktuellen Beschaffungsprobleme dürften nicht von Dauer sein. Die Aktie ist aktuell mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 19 moderat bewertet. Langfristig orientierte Anlegerinnen und Anleger können mit einer kleinen Position einsteigen.
Bechtle ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Nachhaltige Mittelklasse. Lesen Sie auch das ausführliche Unternehmensporträt.
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