Die BioNTech-Gründer Özlem Türeci und Ugur Sahin wollen mehrere Krebsmedikamente auf mRNA-Basis entwickeln. / Foto: imago images, Political Moments

  Nachhaltige Aktien

BioNTech: Umsatz und Aktienkurs geben deutlich nach

BioNTech kann in diesem Jahr erwartungsgemäß nicht an seine Rekordzahlen aus den 2022 und 2021 anknüpfen. Der Mainzer Pharmakonzern konzentriert sich mittlerweile stärker auf seine Krebsmedikamente als auf seine Corona-Impfstoffe. Bieten sich bei der BioNTech-Aktie nach den hohen Kursverlusten der letzten Monate jetzt Einstiegschancen?

BioNTech setzte von Januar bis März 1,27 Milliarden Euro um. Im ersten Quartal 2022 waren es wegen der damals noch sehr hohen Nachfrage nach dem Corona-Impfstoff 6,37 Milliarden Euro. Der Nettogewinn ging von 3,7 auf 0,5 Milliarden Euro zurück. Die neue Zahlen liegen innerhalb der Prognosespanne des Unternehmens.

Für das Gesamtjahr rechnet BioNTech weiterhin mit Umsätzen von rund 5 Milliarden Euro aus dem Geschäft mit Corona-Vakzinen, im Herbst soll ein verbesserter Impfstoff auf den Markt kommen.

Milliardenschwere Investitionen in Krebspräparate

Das Management will 2023 bis zu 2,6 Milliarden Euro in die Entwicklung von Krebsmedikamenten investieren, BioNTechs eigentliches Kerngeschäft. Laut Konzernchef Ugur Sahin dürfte in Kürze die erste Phase-3-Studie für ein Krebspräparat anlaufen. Phase-3-Studien sind entscheidend für die Zulassung von Medikamenten und werden in fortgeschrittenen Entwicklungsstadien durchgeführt.

Obwohl die Umsatz- und Gewinneinbußen schon lange absehbar waren, verliert die BioNTech-Aktie weiter an Wert. Heute ist sie mit einem Minus von 1,8 Prozent in den Handel an der Frankfurter Börse gestartet und notiert dort aktuell bei 97,88 Euro (Stand 9.5.2023, 10:13 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 16 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 23 Prozent abgegeben. Langfristig steht sie weiterhin gut da: Auf drei Jahre beträgt der Wertzuwachs 122 Prozent.

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BioNTech befindet sich derzeit in einer Übergangsphase vom reinen Corona-Impfstoff-Hersteller zum breiter aufgestellten Pharmakonzern. Die mit dem Abflauen der Pandemie rückläufigen Umsätze der Corona-Sparte wird BioNTech mit anderen Produkten ausgleichen müssen. Ob und wann dies gelingen wird, ist unklar. Das sorgt für Unruhe an der Börse.

Dennoch bleibt die Aktie für ECOreporter ein Investment mit Potenzial. Neben Krebs- und Corona-Präparaten entwickelt BioNTech auch Impfstoffe gegen Malaria, Tuberkulose, Herpes, Gürtelrose und die Grippe. Zudem ist ein kombinierter Impfstoff gegen Corona und die Grippe in Vorbereitung. Die Voraussetzungen für eine positive Geschäftsentwicklung sind gegeben: BioNTech ist weltweit führend bei innovativen mRNA-Verfahren und hat nach den letzten Rekordjahren das Kapital, um die Entwicklung seiner Nicht-Corona-Präparate voranzutreiben – auch durch Firmenübernahmen wie zuletzt bei Instadeep.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023 von etwa 12 ist die BioNTech-Aktie trotz der starken Gewinneinbrüche nicht zu teuer. ECOreporter sieht weiterhin Einstiegsgelegenheiten für risikofreudige Anlegerinnen und Anleger, die mit starken Kursschwankungen leben können.

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BioNTech SE ADR: ISIN US09075V1026 / WKN A2PSR2

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