Chip-Fertigungsmaschine von ASML. Die Aktie hat in den letzten fünf Jahren mehr als 250 Prozent an Wert gewonnen. / Foto: ASML

  Nachhaltige Aktien

Chip-Ausrüster ASML: Aufträge brechen ein, Aktie verliert 4 %

ASML, Weltmarktführer bei Halbleiter-Produktionsanlagen, hat in den letzten Monaten deutlich weniger Bestellungen erhalten und rechnet vorerst nicht mit wachsenden Umsätzen. Die Gewinne des niederländischen Konzerns bleiben aber hoch. Lohnt sich jetzt der Einstieg in die Aktie?

Im dritten Quartal 2023 sank der Auftragseingang um 42 Prozent zum Vorquartal auf 2,6 Milliarden Euro. Derzeit halten sich viele Chip-Hersteller mit der Installation neuer Maschinen zurück, weil die Nachfrage nach Halbleitern in einigen Bereichen zurückgegangen ist, etwa bei Smartphones und PCs.

„Unsere Kunden gehen davon aus, dass der Wendepunkt bis Ende des Jahres erreicht sein wird“, heißt es in einer Mitteilung von ASML. Bis wieder verstärkt investiert wird, dürfte es allerdings noch etwas länger dauern. ASML bezeichnet 2024 als „Übergangsjahr“, mit signifikanten Umsatzzuwächsen rechnet das Unternehmen erst wieder 2025.

Im dritten Quartal 2023 setzte ASML 6,7 Milliarden Euro um. Das sind 3,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Wegen besserer Margen sank der Nettogewinn lediglich um 2,5 Prozent auf knapp 1,9 Milliarden Euro. Für das vierte Quartal kalkuliert das Management mit 6,7 bis 7,1 Milliarden Euro Umsatz und einer Bruttomarge zwischen 50 und 51 Prozent. Im dritten Quartal lag die Bruttomarge bei 51,9 Prozent.

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Analysten hatten mit besseren Zahlen gerechnet. Die ASML-Aktie notiert deshalb im Tradegate-Handel aktuell 4 Prozent unter ihrem gestrigen Schlusskurs bei 552,30 Euro (Stand 18.10.2023, 9:46 Uhr). Nach Kurskorrekturen zwischen Juni und September hatte sich die Aktie zuletzt wieder etwas erholt. Auf Monatssicht liegt sie knapp 3 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 44 Prozent zugelegt. Auch langfristig ist sie sehr gut gelaufen, auf fünf Jahre gesehen beträgt der Wertzuwachs 256 Prozent.

ECOreporter schätzt die Zukunftsaussichten von ASML trotz der aktuellen Auftragsflaute als sehr gut ein. Das Unternehmen gilt als unangefochtener Technologieführer bei hochwertigen Chip-Produktionsanlagen und dürfte weiterhin von der zunehmenden Digitalisierung vieler Lebensbereiche profitieren. Zudem ist der Konzern finanziell sehr gut aufgestellt und erzielt auch in schwächeren Phasen attraktive Gewinne.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2023 von 29 ist die Aktie nicht günstig, angesichts der positiven Perspektiven aber vertretbar bewertet. Ein solides Langfrist-Investment.

Weitere aussichtsreiche Halbleiter-Aktien finden Sie im ECOreporter-Dossier Bei diesen nachhaltigen Chip-Aktien bieten sich Kaufgelegenheiten.

ASML Holding N.V.: ISIN NL0010273215 / WKN A1J4U4

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