Darf ASML bald keine Halbleitermaschinen mehr nach China verkaufen?

Auch wenn die USA es nicht gerne sehen: Der niederländische Chip-Maschinenbauer ASML exportiert nach wie vor Anlagen nach China. Wahrscheinlich aber nur noch bis Jahresende. Wie entwickelt sich die Aktie des Konzerns?

Die niederländische Regierung hat ASML vor wenigen Tagen eine Ausfuhrgenehmigung für Chip-Fertigungsmaschinen nach China erteilt. Allerdings gilt die Genehmigung lediglich bis Ende Dezember und nur für Deep-Ultra-Violet-Anlagen. Deren Technik ist schon etwas älter. Mittlerweile baut ASML auch sogenannte Extreme-Ultra-Violet-Anlagen, mit denen Hochleistungs-Chips der neuesten Generation gefertigt werden können. Diese Maschinen werden bislang nicht nach China verkauft.

Und dabei dürfte es auch bleiben. „Unsere Kunden sind sich der Exportkontrollbestimmungen bewusst und wissen, dass es ab dem 1. Januar 2024 unwahrscheinlich ist, dass wir Exportlizenzen für den Versand an chinesische Kunden erhalten werden“, teilte ASML mit.

Die Aktie ist langfristig sehr gut gelaufen

Die US-Regierung hat die Niederlande bereits mehrfach dazu gedrängt, die Exportgenehmigungen für ASML weiter einzuschränken. Der Konzern ist weltweiter Technologieführer in seinem Bereich, und die USA wollen verhindern, dass China hochmoderne Halbleiter fertigen kann, wie sie etwa für Künstliche-Intelligenz-Anwendungen benötigt werden. Ab Januar wird ASML dann voraussichtlich auch keine Anlagen mit älterer Technik mehr nach China liefern.

Die ASML-Aktie bewegt sich weiterhin auf hohem Niveau. Aktuell kostet sie im Tradegate-Handel nahezu unverändert zum Vortag 618,30 Euro (Stand 6.9.2023, 11:31 Uhr). Im Jahresvergleich hat die Aktie 29 Prozent gewonnen, auf fünf Jahre gesehen beträgt der Wertzuwachs 270 Prozent. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2023 liegt bei 32.

ECOreporter hat die ASML-Aktie zuletzt im Dossier Bis fast 500 % Plus in fünf Jahren: 20 nachhaltige Chip-Aktien analysiert.

ASML Holding N.V.: ISIN NL0010273215 / WKN A1J4U4