Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!

Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie
Clearvise übertrifft Ziele – niedrigere Strompreise belasten
Das Frankfurter Erneuerbare-Energien-Unternehmen Clearvise blickt nach vorläufigen Zahlen auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 zurück. Alle Kennzahlen liegen demnach im Rahmen der zuletzt prognostizierten Bandbreiten oder darüber. Umsatz und Ergebnis bleiben jedoch wie erwartet deutlich hinter den Vorjahreswerten zurück.
2023 hat Clearvise demnach Umsatzerlöse von 44,8 Millionen Euro erwirtschaftet. Damit liegt der Umsatz am oberen Ende der Prognosespanne von 42 bis 45 Millionen Euro, aber 30 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) übertraf mit 30,3 Millionen Euro sogar die Prognose von 26 bis 29 Millionen Euro, blieb aber ebenfalls deutlich hinter den 50 Millionen Euro des Vorjahres zurück.
Mehr Strom mit weniger Anlagen
Grund für die rückläufigen Zahlen ist laut Clearvise die Normalisierung der Strompreise auf niedrigerem Niveau. Hinzu kam der Verkauf eines Windkraftportfolios in Finnland mit einer Leistung von 30 Megawatt "im Zuge der Portfoliooptimierung". Der positive Ergebnisbeitrag aus dem Verkauf beläuft sich auf 5,5 Millionen Euro, ist aber nicht im bereinigten EBITDA enthalten.
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
Steigern konnte Clearvise die Stromproduktion. Sie wuchs trotz des Verkaufs in Finnland um 8 Prozent auf 533 Gigawattstunden (GWh) und lag damit im Zielkorridor von 513 bis 555 GWh. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 35 auf 44 Prozent - ein guter Wert.
„Wir sind ausgesprochen zufrieden mit den Geschäftszahlen. Die Rahmenbedingungen waren im Berichtszeitraum deutlich anspruchsvoller als im Jahr 2022, in dem unsere Branche von außergewöhnlich hohen Strompreisen profitiert hat", erklärte Clearvise-Finanzchef Manuel Sieth. Dass die Stromproduktion mit rund 10 Prozent weniger Anlagen gesteigert werden konnte, zeige "das enorme Potenzial, das in unserem Portfolio schlummert".
Clearvise hatte in dieser Woche seinen Markteintritt in Italien bekannt gegeben. Das Unternehmen will das Land neben Frankreich und Deutschland zu einem seiner Kernmärkte machen.
An der Börse steht heute eher die allgemein schwächere Performance im Vordergrund, im Xetra-Handel ist die Clearvise-Aktie 1,4 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 2,08 Euro (Stand: 17.4.2024, 10:18 Uhr). Im Monatsvergleich hat die Aktie 2,4 Prozent eingebüßt, auf Jahressicht ist sie rund 13 Prozent im Minus.
Die Aktie bleibt riskant
Für defensive Anlegerinnen und Anleger ist die Clearvise-Aktie nach Einschätzung von ECOreporter kein Investment. Das liegt auch an den anhaltenden Übernahmegerüchten um das Unternehmen: Die schwedische Investmentgesellschaft EQT, größter Anteilseigner von Clearvise und nach eigener Aussage Inhaber der Mehrheit der Stimmrechte am Unternehmen, wird als möglicher Käufer gehandelt.
Doch auch falls EQT keine Komplettübernahme plant, ist unklar, was der Investor mit seiner Stimmrechtsmehrheit plant. Zudem sind die Margen bei Clearvise schwach, und der Konkurrenzkampf um neue, renditestarke Erneuerbare-Energien-Anlagen ist groß.
Lesen Sie auch die ECOreporter-Dossiers Die besten Windaktien - wo sich jetzt der Einstieg lohnt und Das sind die besten Solaraktien.
Clearvise AG: ISIN DE000A1EWXA4 / WKN A1EWXA
Verwandte Artikel
23.05.25
>