Auf der Crowdplattform ecoligo.investments konnten Anleger eine Solaranlage für eine Universität in Ghana finanzieren. / Foto: Unternehmen

  Crowd-Investment, Crowd-Porträt

Crowdportale im Vergleich: ecoligo.investments

Auf der Crowdplattform ecoligo.investments können Anleger in Entwicklungsländern die Energiewende vorantreiben. Wie hoch sind die Renditen, welche Projekte hat die Plattform finanziert? ecoligo.investments im Porträt.

Das Potenzial für sauberen Sonnenstrom nutzen Staaten wie Ghana, Südafrika oder Nigeria erst langsam. Oft beziehen die rohstoffreichen Länder ihre Energie aus Kohle, Öl und Gas.

Die Berliner Crowdplattform ecoligo.investments möchte Schwellen- und Entwicklungsländern zu mehr klimafreundlichem Strom verhelfen. Finanziert hat ecoligo.investments etwa Solaranlagen für Universitäten in Ghana, für Blumenfarmen in Kenia oder für Hotels in Costa Rica. Die versprochenen Zinsen für die Vorhaben lagen bisher im Schnitt bei 5,5 Prozent pro Jahr (Stand: August 2019). 

Welche Art von Projekten?

ecoligo.investments finanziert lokale Unternehmen aus Südamerika, Afrika oder Asien, die Interesse an einer Solaranlage haben. Die Plattform sammelt das nötige Kapital über die Crowd ein. Sie leitet das Geld an die ecoligo GmbH weiter, die als Partner für den Bau und den Betrieb der Anlagen sorgt. Der Strom wird dann über langfristige Verträge in einem Mietkaufmodell an die Unternehmen verkauft.

Aus den Erlösen für den verkauften Strom erhalten die ecoligo.investments-Crowd-Anleger ihre Zinsen und ihre Darlehensrückzahlungen. Am Ende der Darlehens-Laufzeit werden die Stromkunden Eigentümer der Anlagen - sofern sie nicht bereits vor Ende der Laufzeit ecoligo die Anlagen abgekauft haben.

Die Plattform sucht sich als Stromkunden nach eigenen Angaben nur Unternehmen aus, die bereits länger am Markt sind und die Kosten für den Solarstrom über die Laufzeit des Darlehensvertrags bezahlen können. Da für die Projektlaufzeit der Partner ecoligo Eigentümer der Solaranlagen ist, kann bei einer Insolvenz des Stromkunden die Anlage abgebaut und anderweitig eingesetzt werden. Den Strom verkauft ecoligo ausschließlich für US-Dollar oder Euro.

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Umgesetzt werden die Projekte von der ecoligo GmbH, dem Partnerunternehmen der Crowdplattform. Das unterscheidet ecoligo.investments von anderen Plattformen, die die Anlegergelder an unterschiedliche fremde Unternehmen weiterleiten.


ecoligo-Geschäftsführer Martin Baart (li.) und ecoligo-Finanzchef Markus Schwanninger (re.). / Foto: Unternehmen

Wie prüft ecoligo.investments?

Die ecoligo GmbH, die für die Umsetzung der Solarprojekte zuständig ist, prüft die Projekte auf ihre Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit. Fällt das Urteil positiv aus, werden sie auf der Plattform Anlegern angeboten.

"Die ecoligo GmbH hat auch Teammitglieder und Partner vor Ort, die eine technische Prüfung durchführen", sagt ecoligo-Geschäftsführer Martin Baart. "Der Versicherer Allianz Climate Solutions sieht sich außerdem die Partner vor Ort genauer an, um sicherzustellen, dass sie die Solarprojekte realisieren können."

Ablehnungskriterien

ecoligo.investments finanziert eigenen Angaben zufolge keine Solaranlagen für Unternehmen, die mit Kohle oder Öl Geld verdienen. Tabu sind auch Firmen, die Rüstungsgüter herstellen oder Menschen- und Arbeitsrechte missachten. Laut ecoligo.investments konzentriert sich die Plattform auf Firmen, die bereits nachhaltig wirtschaften.

Geld eingesammelt - und nun?

Sobald die Finanzierungslimit erreicht ist, informiert die Crowdplattform die Investoren über unterschiedliche Kanäle. Alle sechs Monate sollen die Crowdanleger einen offiziellen Bericht über den Fortgang ihres Projekts erhalten.

Leistungsbilanz

27 Projekte hat die Plattform mittlerweile finanziert (Stand: August 2019). Das Volumen der Projekte beträgt über 2,75 Millionen Euro. Keines der Projekte ist in Zahlungsverzug, alle Darlehensrückzahlungen waren pünktlich.

Gebühren

Für Anleger fallen keine Gebühren an. Die Unternehmen, die den Solarstrom kaufen, zahlen, wie es heißt, "einen kleinen Prozentsatz" des Finanzierungsvolumens an ecoligo.investments.

Fazit

Die Plattform ecoligo.investments finanziert Solaranlagen in Entwicklungsländern. Die Entwicklung und den Betrieb der Projekte übernimmt der Partner ecoligo – das senkt die Risiken.

"Transparenz, die Nähe zu den Projekten und die direkte Wirkung des Kapitals sind die Hauptvorteile beim Crowdinvesting. Anleger sehen genau, in was sie investieren und wie viel Wirkung sie mit ihrer Investition entfalten", sagt ecoligo-Chef Baart. Zudem könnten durch Crowdinvesting Projekte finanziert werden, die sonst keine Aussicht auf Realisierung hätten.

Aber: Crowdinvesting birgt das Risiko, das eingesetzte Kapital zu verlieren. "Wie viele andere Plattformen ermutigen wir Investoren daher, ihr Kapital auf Projekte und Anbieter zu verteilen und so ihr Risiko zu streuen", sagt der ecoligo-Geschäftsführer.

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