SuperValu-Filiale von United Natural Foods. Der Aktienkurs des Konzerns schwankt weiter stark. / Foto: UNF

  Nachhaltige Aktien

Darum hat die Aktie von United Natural Foods 28 % verloren

Der Börsenkurs des Bio-Lebensmittel-Großhändlers United Natural Foods (UNF) ist um mehr als ein Viertel eingebrochen. Bieten sich jetzt Kaufgelegenheiten?

Die Aktie stürzte ab, nachdem der US-Konzern gestern neue Geschäftszahlen veröffentlicht hatte. Im letzten Berichtsquartal (November bis Januar) stieg der Umsatz um mehr als 5 Prozent auf 7,8 Milliarden US-Dollar. Der Zuwachs lag über den durchschnittlichen Erwartungen der Analysten. Eine andere Zahl fiel hingegen enttäuschend aus.

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Der Nettogewinn sank um 71 Prozent auf 19 Millionen Dollar. Hier hatten Marktbeobachter deutlich mehr erwartet. UNF-Chef Sandy Douglas nennt als zwei Gründe für den Gewinneinbruch negative Auswirkungen der hohen Inflation und starke Schwankungen in den Lieferketten.

Das Unternehmen hat auch seine eigenen Gewinnerwartungen deutlich verfehlt und senkt jetzt seine Prognose für das Gesamtjahr 2022/23 (August bis Juli). Der Jahresnettogewinn soll nun zwischen 90 und 142 Millionen Dollar und damit im Mittel 53 Prozent unter dem Ergebnis von 2021/22 liegen. Bislang war UNF von 247 bis 266 Millionen Dollar ausgegangen.

Die langfristigen Aussichten sind unklar

Beim Umsatz sieht es besser aus: Hier geht der Konzern im Gesamtjahr von 30,1 bis 30,5 Milliarden Dollar aus, 5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die alte Prognose lag etwas niedriger bei 29,8 bis 30,4 Milliarden Dollar. Seine Finanzziele für 2023/24 hat UNF komplett zurückgezogen.

Am gestrigen Mittwoch sackte die UNF-Aktie an der Heimatbörse in New York um 28 Prozent ab. Der Kurs an der Frankfurter Börse zog heute mit einem ähnlich hohen Minus nach, aktuell kostet die Aktie dort 27,83 Euro (Stand 9.3.2023, 8:07 Uhr). Nach einer guten Entwicklung in den letzten beiden Jahren befindet sich die Aktie damit wieder auf dem Niveau von Anfang März 2021. Auf fünf Jahre gesehen notiert sie 27 Prozent im Minus.

Für UNF sprechen seine gute Marktstellung in den USA und seine weiterhin solide Finanzierung. Ende Januar verfügte der Konzern über liquide Mittel in Höhe von 1,57 Milliarden Dollar, in den letzten Monaten kaufte UNF sogar eigene Aktien im Wert von 17 Millionen Dollar zurück.

Problematisch bleiben die stark schwankenden und insgesamt niedrigen Gewinnmargen, die immer wieder für hohe Kursausschläge sorgen und bislang eine nachhaltig positive Entwicklung der Aktie verhindert haben.

UNF bleibt nach Einschätzung von ECOreporter ein Investment-Thema für risikofreudige Anlegerinnen und Anleger mit einem langen Atem. Aktuell ist die Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für das laufende Geschäftsjahr von 15 moderat bewertet, aber trotz der heutigen Verluste noch kein Schnäppchen.

Lesen Sie auch unser Dossier Vegane Aktien: 15 tierfreie nachhaltige Investments.

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