Die Deutsche EuroShop hofft, dass sich Einkaufscenter im zweiten Halbjahr 2021 wieder füllen. / Foto: Unternehmen

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Deutsche EuroShop: Schwaches erstes Halbjahr, optimistische Prognose

Der Shoppingcenter-Betreiber Deutsche EuroShop hat auch im ersten Halbjahr 2021 unter den Auswirkungen der Coronakrise gelitten, Umsatz und Ergebnis gaben nach. Für die zweite Jahreshälfte zeigt der Konzern sich allerdings deutlich zuversichtlicher.

Die negativen Auswirkungen der Pandemie zeigen sich in den Finanzkennzahlen für das erste Halbjahr 2021. Der Umsatz gab mit 104,9 Millionen Euro um 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr nach, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel mit 70,5 Millionen Euro im Jahresvergleich 10,2 Prozent schwächer aus. Das erste Halbjahr 2020 war laut Konzern nur in geringem Umfang von den Geschäftsschließungen des ersten Lockdowns betroffen gewesen.

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Die in der Immobilienwirtschaft wichtige Gewinnkennzahl Funds from Operations (FFO) lag um Bewertungs- und Sondereffekte bereinigt bei 54,3 Millionen Euro und damit 9,3 Prozent unter dem Vorjahr. Die FFO berücksichtigen neben dem Jahresüberschuss etwa Abschreibungen und Gewinne aus Veräußerungserlösen.

Mit dem Ende der Lockdowns sei ein wichtiger Meilenstein in Richtung einer Normalisierung des Wirtschaftslebens erreicht, wie die Deutsche EuroShop in einer Mitteilung erklärt. Für das zweite Halbjahr rechnet der Konzern daher trotz bestehender Unsicherheiten mit einer deutlichen Erholung des Geschäfts.

Unternehmen traut sich wieder Prognose zu

"In Deutschland dauerten die Geschäftsschließungen teilweise bis Anfang Juni an. Seitdem sind die Kundenfrequenzen wieder deutlich angestiegen. Ende Juli lagen sie bei rund 77 Prozent des Vor-Corona-Niveaus", erläutert Wilhelm Wellner, Vorstandssprecher der Deutsche EuroShop.

Mit den Kundenfrequenzen hätten sich auch die Umsätze der Mieter verbessert. Im Juni 2021 lagen sie durchschnittlich bei 85 Prozent des Vorkrisenniveaus. Trotz positiver Trends der operativen Kennzahlen hätten diese allerdings "teilweise noch ein deutliches Aufholpotenzial".

Die Deutsche EuroShop traut sich erstmals seit längerer Zeit wieder eine Prognose zu. Auf Basis der aktuellen Situation erwartet der Konzern für das Geschäftsjahr 2021 Funds from Operations (FFO) von 1,70 Euro bis 1,90 Euro je Aktie (2020: 2,00 Euro).

Voraussetzung hierfür ist laut Unternehmen allerdings eine nachhaltige Beherrschbarkeit der Pandemielage ohne erneute Geschäftsschließungen oder wesentliche Einschränkungen für den Centerbetrieb sowie eine "sich im Jahresverlauf weiter positiv entwickelnde private Konsumneigung". Zudem müssten die in Deutschland zugesagten staatlichen Corona-Unterstützungsprogramme einem wesentlichen Teil der betroffenen Mieter gewährt und zeitnah ausgezahlt werden.

Die Aktie der Deutsche EuroShop reagierte positiv auf die Abgabe der Prognose, aktuell steht sie im Tradegate-Handel 3,6 Prozent im Plus bei 20,82 Euro (Stand: 13.8.2021, 11:49 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 1,8 Prozent an Wert verloren, im Jahresvergleich ist sie 58,3 Prozent im Plus. Auf drei Jahre gesehen liegt die Aktie 32 Prozent im Minus.

ECOreporter beurteilt die Zukunftsaussichten der Deutsche EuroShop weiterhin kritisch. Das Unternehmen spürt derzeit nicht nur die negativen Auswirkungen des zweiten Lockdowns, auch der generelle Trend zum E-Commerce setzt den Konzern unter Druck.

Die Redaktion hat die Deutsche EuroShop daher im August 2020 aus der Liste ihrer Favoriten-Aktien entfernt.

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