Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!
Deutsche Lichtmiete: Ex-Chef und Insolvenzverwalter verklagen sich gegenseitig
In den Insolvenzverfahren der Deutsche Lichtmiete-Gruppe aus Oldenburg geht es weiter turbulent zu. Insolvenzverwalter Rüdiger Weiß und der ehemalige Lichtmiete-Chef Alexander Hahn liegen juristisch im Clinch, es geht um Millionensummen.
Insolvenzverwalter Weiß teilte am gestrigen Donnerstag mit, er habe Hahn vor dem Landgericht Oldenburg auf 1,65 Millionen Euro Schadenersatz verklagt und ermittle zusätzliche Haftungsansprüche „in voraussichtlich zweistelliger Millionenhöhe“. Weiß zufolge geht es in der aktuellen Klage um ein Darlehen in Höhe von 1,65 Millionen Euro, das Hahn in seiner Funktion als damaliger Vorstand der Deutsche Lichtmiete AG an das Konzernunternehmen Deutsche Lichtmiete Handelsgesellschaft mbH vergeben habe. Der Insolvenzverwalter bezeichnet die Darlehensvergabe als „nicht nachvollziehbar und folglich ungerechtfertigt“, weil Hahn das Darlehen „für nicht existierende, weil zu keinem Zeitpunkt produzierte Wirtschaftsgüter“ vergeben habe.
Alexander Hahn teilte dazu auf Anfrage von ECOreporter mit, ihm sei die Klage bislang nicht zugestellt worden, und er sei zuversichtlich, die Vorwürfe entkräften zu können. Zudem erklärte Hahn, er habe Weiß mit seiner Firma Light Now AG auf Zahlung von über 7 Millionen Euro verklagt. Hahn wirft Weiß vor, Mieteinnahmen der Lichtmiete-Direktanleger veruntreut zu haben. Das Klageverfahren läuft laut Hahn bereits.
Die Deutsche Lichtmiete-Gruppe hatte über Anleihen und Direktinvestitionen ungefähr 210 Millionen Euro bei Anlegerinnen und Anlegern eingesammelt. Ab Ende 2021 meldete die Gruppe Insolvenz an.
Diese Woche teilte Insolvenzverwalter Weiß auch mit, er habe den ehemaligen Wirtschaftsprüfer der Deutschen Lichtmiete auf 16 Millionen Euro Schadenersatz verklagt. ECOreporter berichtete hier.