Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!

Deutsche Lichtmiete wehrt sich gegen Vorwürfe
Die finanziell angeschlagene Deutsche Lichtmiete-Gruppe soll über deutlich weniger Lampen verfügen, als sie angibt. Das berichteten in der letzten Woche Medien wie das „Handelsblatt“. Das Unternehmen hat dazu jetzt eine Presseerklärung veröffentlicht.
Laut „Handelsblatt“ fehlen bei der Deutschen Lichtmiete Leuchten im Wert von 56 Millionen Euro. Trotzdem hat Konzernchef Alexander Hahn vor einigen Tagen die Insolvenzanträge aller Konzernunternehmen zurückgezogen – neue Investoren sollen die Firmengruppe aus der Zahlungsunfähigkeit holen (ECOreporter berichtete hier).
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
Zu den angeblich fehlenden Lampen heißt es in der Pressemitteilung der Deutschen Lichtmiete: „Der vorläufige Insolvenzverwalter hat gegenüber dem „Handelsblatt“ die Behauptung aufgestellt, es fehlten Leuchten zu Herstellungskosten von 56 Millionen Euro. (…) Die Bestände der Deutsche Lichtmiete Gruppe, bezogen auf den fertigen Leuchtenbestand, betragen nach aktuellen Zahlen 261.938 Leuchten, die sich entweder bei Mietkunden oder als Fertigware im Lager befinden. Darüber hinaus existiert leuchtenähnliches Zubehör wie Notlichtleuchten, Funktionsmodule, Einschaltstrombegrenzer usw. in einer Größenordnung von 30.968 Stück. Der anzusetzende Wert dieser Leuchten und des Zubehörs beträgt rund 120 Millionen Euro. Aus den am Lager befindlichen Komponenten und Bausätzen entstehen durch Personaleinsatz weitere Leuchten und Zubehör im Wert von rund 60 Millionen Euro. Entsprechend der bereits zuvor erwähnten Mengen ergibt dies etwa weitere 146.000 Leuchten und Zubehör. Den oben genannten Werten stehen Verbindlichkeiten in gleicher Höhe von rund 180 Millionen Euro gegenüber.“ Ob und wie viele Lampen im Bestand fehlen, erwähnt die Deutsche Lichtmiete nicht.
Der Konzern braucht weitere Investoren
In der Pressemitteilung teilt Konzernchef Hahn zudem mit, man versuche „kurz- und mittelfristig weitere Investoren zu überzeugen, in das Eigenkapital der Deutsche Lichtmiete AG zu investieren“. Außerdem kündigt Hahn Gläubigerversammlungen für die vier Anleihen des Konzerns und die diversen Direkt-Investitions-Gesellschaften an. Hahn will weiterhin wie bereits angekündigt als Lichtmiete-Vorstand und Geschäftsführer der operativen Gesellschaften zurücktreten und „den Platz frei machen für ein erfahrenes Team von Restrukturierungsexperten und Interimsmanagern“.
Die vier Anleihen der Deutschen Lichtmiete notieren an der Börse derzeit zwischen 13 und 17 Prozent ihres Nennwertes (Stand 28.2.2022).
Die Staatsanwaltschaft Oldenburg ermittelt seit Dezember gegen vier Verantwortliche des Konzerns wegen des Verdachts auf gemeinschaftlichen Betrug. Vor wenigen Tagen ließ die Staatsanwaltschaft Räumlichkeiten der in Hamburg ansässigen OAB Osnabrücker Anlagen- und Beteiligungs-AG durchsuchen. Bei der Razzia ging es um Geldwäschevorwürfe im Zusammenhang mit der Deutschen Lichtmiete.