Die in Schieflage geratene Deutsche Lichtmiete vermietet LED-Beleuchtungssysteme an Kunden aus Industrie und Gewerbe. / Foto: Unternehmen, Steffen Löffler

  Anleihen / AIF, Wachhund

Neun weitere Insolvenzen bei der Deutschen Lichtmiete

Beim Beleuchtungskonzern Deutsche Lichtmiete gehen immer mehr Lichter aus. Mittlerweile befinden sich 16 Unternehmen der Oldenburger Firmengruppe in vorläufigen Insolvenzverfahren.

Vor wenigen Tagen hat das Amtsgericht Oldenburg die vorläufige Fremdverwaltung des Vermögens folgender Lichtmiete-Unternehmen angeordnet:

  • DLM Direkt-Investitionsgesellschaft mbH
  • DLM 3. Direkt-Investitionsgesellschaft mbH
  • DLM 4. Direkt-Investitionsgesellschaft mbH
  • DLM 5. Direkt-Investitionsgesellschaft mbH
  • DLM 6. Direkt-Investitionsgesellschaft mbH
  • DLM 7. Direkt-Investitionsgesellschaft mbH
  • DLM 8. Direkt-Investitionsgesellschaft mbH
  • DLM 9. Direkt-Investitionsgesellschaft mbH
  • DLM 10. Direkt-Investitionsgesellschaft mbH

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter der neun Unternehmen bestellte das Amtsgericht den Bremer Rechtsanwalt Malte Köster. Zuvor waren bereits vorläufige Insolvenzverfahren zu diesen Lichtmiete-Gesellschaften eröffnet worden:

  • Deutsche Lichtmiete AG (Konzernmutter)
  • Deutsche Lichtmiete Produktionsgesellschaft mbH
  • Deutsche Lichtmiete Vermietgesellschaft mbH
  • Deutsche Lichtmiete 1. Direkt-Investitionsgesellschaft mbH
  • Deutsche Lichtmiete 2. Direkt-Investitionsgesellschaft mbH
  • Deutsche Lichtmiete 3. Direkt-Investitionsgesellschaft mbH
  • Deutsche Lichtmiete Finanzierungsgesellschaft mbH

Verdacht auf gemeinschaftlichen Betrug

Im Dezember hatten Polizei und Staatsanwaltschaft Geschäftsräume und Privatwohnungen der Deutschen Lichtmiete durchsucht. Gegen vier Verantwortliche des Beleuchtungskonzerns wird wegen des Verdachts auf gemeinschaftlichen Betrug ermittelt.

Tausende Anlegerinnen und Anleger hatten über Anleihen, Genussrechte und Direktbeteiligungen ungefähr 200 Millionen Euro in den Konzern investiert. Die Lichtmiete-Anleihen notieren im Tradegate-Handel nur noch bei einem Bruchteil ihres Nennwertes, aktuell bei unter 10 Prozent (Stand 20.1.2022, Börsenschluss).

ECOreporter hatte das Angebot LichtmieteEnergieEffizienz A+ der drei Direkt-Investitionsgesellschaften hier in einem ECOanlagecheck getestet und darauf hingewiesen, dass der Anlageerfolg davon abhängig ist, "dass die drei Mietvertragsparteien – Emittent, Deutsche Lichtmiete Handelsgesellschaft und Deutsche Lichtmiete Vermietgesellschaft – nicht insolvent werden". Als weitere Risiken nannte der Anlagecheck unter anderem die "sehr komplexe Investitionsstruktur" und die "teilweise geringe Transparenz".

Das damalige Fazit: "Das grundlegende Investitionskonzept ist ökologisch nachhaltig und wirtschaftlich nachvollziehbar. Die konkrete Gestaltung und Umsetzung des Grundkonzeptes ist aber für den Anleger mit erhöhten Risiken verbunden und überzeugt daher nicht."

Mehr zu den aktuellen Problemen des Deutsche Lichtmiete-Konzerns können Sie hier lesen.

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