Bei der Deutschen Lichtmiete gehen immer mehr Lichter aus. Anlegerinnen und Anleger werden möglicherweise einen Großteil ihres investierten Kapitals verlieren. / Foto: Deutsche Lichtmiete

  Anleihen / AIF, Wachhund

Noch mehr Insolvenzen bei der Deutschen Lichtmiete

Immer mehr Unternehmen der Oldenburger Deutsche Lichtmiete-Gruppe melden sich zahlungsunfähig. Mittlerweile befinden sich sieben Lichtmiete-Firmen in vorläufigen Insolvenzverfahren.

Gestern berichtete ECOreporter hier über die Insolvenz der Deutsche Lichtmiete 3. Direkt-Investitionsgesellschaft mbH. Laut Mitteilungen des Amtsgerichts Oldenburg sind in den letzten Tagen auch bei folgenden Konzerngesellschaften vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet worden:

  • Deutsche Lichtmiete 1. Direkt-Investitionsgesellschaft mbH
  • Deutsche Lichtmiete 2. Direkt-Investitionsgesellschaft mbH
  • Deutsche Lichtmiete Finanzierungsgesellschaft mbH

Bereits seit Anfang Januar laufen die vorläufigen Insolvenzverfahren der Konzernmutter Deutsche Lichtmiete AG und der für das operative Geschäft wichtigen Tochtergesellschaften Deutsche Lichtmiete Produktionsgesellschaft mbH und Deutsche Lichtmiete Vermietgesellschaft mbH.

Im Dezember hatten Polizei und Staatsanwaltschaft Geschäftsräume und Privatwohnungen der Deutschen Lichtmiete durchsucht. Gegen vier Verantwortliche des Beleuchtungskonzerns wird wegen des Verdachts auf gemeinschaftlichen Betrug ermittelt.

Tausende Anlegerinnen und Anleger hatten über Anleihen, Genussrechte und Direktbeteiligungen ungefähr 200 Millionen Euro in den Konzern investiert. Die Lichtmiete-Anleihen notieren an der Börse nur noch bei einem Bruchteil ihres Nennwertes.

ECOreporter hatte das Angebot LichtmieteEnergieEffizienz A+ der drei Direkt-Investitionsgesellschaften hier in einem ECOanlagecheck getestet und darauf hingewiesen, dass der Anlageerfolg davon abhängig ist, "dass die drei Mietvertragsparteien – Emittent, Deutsche Lichtmiete Handelsgesellschaft und Deutsche Lichtmiete Vermietgesellschaft – nicht insolvent werden". Als weitere Risiken nannte der Anlagecheck unter anderem die "sehr komplexe Investitionsstruktur" und die "teilweise geringe Transparenz".

Das damalige Fazit: "Das grundlegende Investitionskonzept ist ökologisch nachhaltig und wirtschaftlich nachvollziehbar. Die konkrete Gestaltung und Umsetzung des Grundkonzeptes ist aber für den Anleger mit erhöhten Risiken verbunden und überzeugt daher nicht."

Mehr zu den aktuellen Problemen des Deutsche Lichtmiete-Konzerns können Sie hier lesen.

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