Die Post wird 2021 wohl erneut mehr Pakete ausliefern als im Vorjahr. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten, Meldungen

Deutsche Post rechnet 2021 mit neuem Paket-Rekord

Die Deutsche Post DHL Group rechnet 2021 mit einem neuen Rekord im Paketgeschäft. Vor allem der Lockdown habe für Zusatzeffekte gesorgt. Für einen anderen Geschäftsbereich fällt die Prognose des Bonner Logistikkonzerns allerdings düster aus.

"Gerade das erste Quartal war gegenüber dem Vorjahr extrem stark, da es im ersten Quartal 2020 noch keine wesentlichen Auswirkungen der Pandemie auf den Online-Handel gab", erklärte Tobias Meyer, Vorstand für den Bereich Post und Paket, gegenüber der Funke-Mediengruppe. "Für das zweite Halbjahr erwarten wir noch ein moderates Wachstum, sodass für das Gesamtjahr auf jeden Fall ein Plus im Verhältnis zum Vorjahr stehen sollte." 

Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.

Im ersten Halbjahr habe das Paketaufkommen um 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugelegt. Schon 2020 hatte die Deutsche Post mit rund 1,6 Milliarden Paketen einen neuen Rekordwert verbucht.

Vor allem durch den Lockdown habe die Post einen Zusatzeffekt erlebt, sagte Meyer. Zugleich gebe es einen grundsätzlichen Trend hin zu mehr Paketen. "So haben wir im zweiten Quartal täglich immer noch 7,6 Millionen Pakete befördert. Das sind fast 30 Prozent mehr als sonst im Jahresdurchschnitt pro Tag", sagte der Post-Chef.

Briefgeschäft weiter rückläufig

Mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft bereite man sich auf verschiedene Szenarien vor. "Wir sind bisher davon ausgegangen, dass es in diesem Jahr keine neuen Beschränkungen geben wird. Wenn ich mir die Entwicklung der Inzidenzen der letzten Woche anschaue, habe ich allerdings meine Zweifel, ob es wirklich ein direkter Weg in die Normalisierung ist", sagte Meyer. 

Während das Paketvolumen steigt, sinkt nach Meyers Angaben hingegen das Aufkommen an Briefen, mit einer Erholung sei hier zudem nicht zu rechnen. Der Rückgang sei ein "Schlag ins Kontor", so Meyer, da das Briefnetz hohe Fixkosten habe, die sich auch bei sinkender Menge kaum reduzieren lassen würden. "Wirtschaftlich ist der Rückgang dort daher schwierig", sagte Meyer. Aufgefangen werden könnten die Kosten durch ein höheres Porto.

Zum Jahresende laufen die aktuellen Genehmigungen der Bundesnetzagentur aus. Welches Porto die Deutsche Post DHL der Bundesnetzagentur vorschlägt, wollte Meyer nicht kommentieren. Allerdings hob er hervor: "Dass unsere Kosten steigen, ist offensichtlich. Die Lohntarife sind in den vergangenen Jahren gestiegen, und wir erleben auch bei anderen Kostenarten erhebliche inflationäre Tendenzen. Da zudem das Briefgeschäft rückläufig ist, steigen die Stückkosten."

Die Aktie der Deutsche Post DHL Group steht im Tradegate-Handel aktuell bei 59,03 Euro und ist damit 0,2 Prozent im Minus zum Freitag (Stand: 30.8.2021, 9:00 Uhr). Im Monatsvergleich ist die Aktie 1,1 Prozent im Plus, auf Jahressicht hat sie 50 Prozent an Wert gewonnen.

Die Deutsche Post hatte Anfang August starke Zahlen für das zweite Quartal 2021 gemeldet (ECOreporter berichtete hier). Die Aussichten des Konzerns bleiben nach Einschätzung der Redaktion gut, finanziell steht die Deutsche Post sehr solide da. Trotz der positiven Kursentwicklung ist die Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15 für 2021 weiterhin günstig bewertet. Anlegerinnen und Anleger können mit einer kleinen Position einsteigen.

Die Deutsche Post DHL Group ist eine  ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Nachhaltige Dividendenkönige. Lesen Sie auch das ausführliche Unternehmensporträt.

Deutsche Post DHL Group AG: ISIN DE0005552004 / WKN 555200

Verwandte Artikel

25.08.21
 >
18.08.21
 >
09.08.21
 >
05.08.21
 >
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x