Solarmodulfertigung bei Meyer Burger. Der Konzern wird möglicherweise unter Kürzungsplänen der Bundesregierung leiden. / Foto: Meyer Burger

  Nachhaltige Aktien

Deutschland will Solarsubventionen zurückfahren – Solaraktien stürzen ab

Die Bundesregierung muss ihr 60 Milliarden Euro großes Haushaltsloch stopfen. Unter anderem soll jetzt die Förderung der Solarindustrie zusammengestrichen werden. Die Aktien von Branchenunternehmen wie SMA Solar, Meyer Burger und Wacker Chemie verlieren deutlich an Wert.

„Wir werden einsparen. Wir werden die Umweltprämie für Elektroautos früher auslaufen lassen, und wir werden bei weiteren Programmteilen kürzen, beispielsweise bei der Solarindustrie. Das tut mir weh, aber das ist der Preis dafür, dass die zentralen Säulen des Klima- und Transformationsfonds erhalten bleiben“, teilte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck gestern mit.

Kein Geld für neue Solarfabriken?

Wo im Solarbereich konkret gespart werden soll, ist noch unklar. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) geht davon aus, dass die Solaranlagenförderung über das Erneuerbare-Energien-Gesetz nicht angetastet wird. Der Verband rechnet aber damit, dass geplante Subventionen für neue Solarfabriken in Deutschland nun nicht mehr gewährt werden. Dafür waren im Bundeshaushalt bislang 1,3 Milliarden Euro vorgesehen.

Der BSW-Solar fordert nun andere Fördermaßnahmen, etwa finanzielle Anreize für Solartechnik aus europäischer Fertigung. „Geschieht das nicht, werden zwar weiterhin jährlich hunderttausende neue Solaranlagen installiert, diese aber nur zu einem Bruchteil in Europa produziert. Das wäre zum Nachteil des Wirtschaftsstandorts Deutschland und künftiger Steuereinnahmen“, sagte BSW-Solar-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.

Als Reaktion auf die Sparpläne haben die Aktien deutscher und vorrangig in Deutschland tätiger Solarunternehmen gestern stark an Wert eingebüßt. Der Schweizer Solarmodulfertiger Meyer Burger verlor 14 Prozent, der hessische Wechselrichterhersteller SMA Solar knapp 10 Prozent, der Solarsilizium-Produzent Wacker Chemie zwischenzeitlich 7 Prozent. Schon in den Tagen zuvor waren Kurse deutlich gefallen, weil Marktbeobachter mit den Kürzungsplänen gerechnet hatten. Die SMA Solar-Aktie notiert auf Wochensicht 16 Prozent im Minus, Meyer Burger hat in diesem Zeitraum sogar 32 Prozent abgegeben.

ECOreporter wird am morgigen Freitag (15.12.2023) einen aktuellen Überblick über die Entwicklung und die Aussichten von Solaraktien veröffentlichen.

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