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Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie
7C Solarparken erhöht die Ergebnisprognose und kündigt Aktienrückkauf an
Der Bayreuther Solarparkbetreiber 7C Solarparken hat in den ersten neun Monaten 2023 niedrigere Ergebnisse als im sehr starken Vorjahr erzielt, ist aber trotzdem zufrieden und wird für das Gesamtjahr optimistischer. Zudem kündigt das Unternehmen eine Änderung seiner Geschäftsstrategie an – inklusive Aktienrückkäufen.
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank zwischen Januar und September laut Mitteilung um 16,5 Prozent zum Vorjahr auf 55,8 Millionen Euro. Das Management betont bei dem Vergleich die "außergewöhnlichen ersten neun Monate 2022, die von stark steigenden Strompreisen inmitten der Ukrainekrise geprägt waren".
EBITDA über den Erwartungen
In den ersten neun Monaten 2023 sank der durchschnittliche Strompreis um etwa zwei Drittel. Darüber hinaus wirkten sich laut 7C Solarparken negative Wetterbedingungen auf die Ergebnisse aus. Der Umsatz sank um rund 18 Prozent auf 60,8 Millionen Euro. Der Anlagenbestand wuchs "aufgrund des Baubooms in Belgien" auf 461 Megawattpeak (MWp).
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Das EBITDA sank zwar im Jahresvergleich, fiel allerdings höher aus als in der bisherigen Jahresprognose erwartet. Wie 7C Solarparken erklärte, lag dies hauptsächlich an einer "erheblichen Erholung" der Entschädigungen für Produktionskürzungen aufgrund des sogenannten Redispatch 2.0 Programms. Bei einem Redispatch können Übertragungsnetzbetreiber Stromerzeuger anweisen, weniger Energie ins Netz zu leiten, um eine Überlastung zu verhindern.
Ende September wies 7C Solarparken eine gute Eigenkapitalquote von 44 Prozent aus. Als solide gilt in der kapitalintensiven Energiebranche in der Regel eine Eigenkapitalquote von 30 Prozent.
Aufgrund "dieser starken Zahlen" und einer gut schätzbaren Prognose für das vierte Quartal hat 7C Solarparken seinen Ausblick für das Gesamtjahr angehoben. Das EBITDA wird nun bei 58 Millionen Euro erwartet, zuvor waren es 57 Millionen Euro.
Mehr auf eigene Projekte setzen
Vor "dem Hintergrund hoher Zinsen und eines niedrigen Aktienkurses" erklärte 7C Solarparken zudem, sein Geschäftsmodell anzupassen. Bislang setzte das Unternehmen auf maximales Wachstum mit der Entwicklung und dem Zukauf von Anlagen und finanzierte dieses Modell mit Eigenmitteln und Kapitalerhöhungen. Künftig will der Konzern sich nun "auf die Realisierung der Projekte mit dem attraktivsten Risiko-Ertrag-Profil innerhalb der eigenen Entwicklungspipeline konzentrieren". Ob deshalb bestimmte Projekte nun nicht umgesetzt werden, erklärte das Unternehmen nicht.
Die attraktiven Projekte will der Konzern ausschließlich mit eigenen Mitteln finanzieren, auf Kapitalerhöhungen soll verzichtet werden. Stattdessen kündigte das Unternehmen ein Aktienrückkaufprogramm an: Bis Ende Februar 2024 sollen für bis zu 6 Millionen Euro eigene Aktien zurückgekauft werden. Der Höchstpreis wurde auf 3,60 Euro je Aktie festgelegt.
Die 7C Solarparken-Aktie kostet im Tradegate-Handel aktuell 3,44 Euro und ist damit 0,6 Prozent im Minus zum Vortag (Stand: 28.11.2023, 9:36 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 7 Prozent im Plus, auf Jahressicht hat sie 23,5 Prozent an Wert verloren.
Das Unternehmen hatte bereits früher in diesem Jahr die Belastung durch höhere Zinsen betont. Inwieweit sich die neue Strategie auf das Wachstum von 7C Solarparken und möglicherweise die Erträge auswirken wird, ist noch nicht abzusehen. Bislang hat der Konzern seine Wachstumsversprechen stets eingehalten.
Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023 von 22 ist die Aktie nicht günstig, aber mit Blick auf das weitere Wachstumspotenzial vertretbar bewertet. Die erwartete Dividendenrendite für 2023 liegt bei guten 2,9 Prozent. Für ECOreporter bleibt die Aktie ein interessantes Langfrist-Investment, bei dem es weiterhin Einstiegsmöglichkeiten gibt.
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7C Solarparken AG: ISIN DE000A11QW68 / WKN A11QW6