Solaranlagen von 7C Solarparken. Das Unternehmen versucht Lösungen für absehbar höhere Zinsbelastungen zu finden. / Foto: 7C Solarparken

  Nachhaltige Aktien

7C Solarparken sieht Gefahr durch hohe Zinsen

Während die eigenen Geschäfte derzeit gut laufen, prüft das Bayreuther Solarunternehmen 7C Solarparken Kooperationsmöglichkeiten mit finanzschwächeren Partnern. Für die Aktie geht es nach einer längeren Durststrecke wieder leicht aufwärts.

„Wir stellen fest, dass kleinere Entwickler aufgrund steigender Zinssätze und der Komplexität, langfristige PPAs (privatwirtschaftliche Stromabnahmeverträge – Anm. d. Red.) zu attraktiven Konditionen zu unterzeichnen, zunehmend mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert sind und daher auf der Suche nach finanzstarken Partnern sind“, heißt es in einer vorgestern veröffentlichten Mitteilung von 7C Solarparken-Chef Steven De Proost. Der Konzern will sich solchen kleineren Firmen als Partner anbieten.

Unternehmen, die Wind- und Solarparks bauen oder betreiben, finanzieren ihre Projekte meist überwiegend mit Krediten – deren Zinsen sind in den letzten zwölf Monaten stark gestiegen. Sein eigenes Unternehmen sieht De Proost solide aufgestellt. Er geht davon aus, die Ausbauziele in diesem Jahr zu erreichen. Dennoch prüfe man in puncto Finanzierung nach wie vor „weitere Gelegenheiten“. 7C Solarparken hatte im April über eine Kapitalerhöhung mehr als 11 Millionen Euro eingenommen. Einen Monat später kamen knapp 7 Millionen Euro aus einer neuen Optionsanleihe hinzu.

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In den letzten Wochen hat das Unternehmen in Belgien zwei neue Solaranlagen fertiggestellt und in Walternienburg (Sachsen-Anhalt) eine weitere Anlage gekauft. Damit steigt der Bestand auf 448 Megawatt peak (MWp). Bis Jahresende will 7C Solarparken 460 MWp besitzen.

Im ersten Quartal 2023 ist der Gewinn von 7C Solarparken deutlich gesunken (ECOreporter berichtete hier). Ursächlich dafür waren vor allem die sich zunehmend normalisierenden Strompreise und weniger Sonneneinstrahlung als im Vorjahr. ECOreporter sieht bei 7C Solarparken trotz der etwas schwächeren aktuellen Zahlen und des gestiegenen Zinsniveaus weiterhin gute Perspektiven. Das Unternehmen hat seine Wachstumsversprechen in den letzten Jahren stets eingehalten.

Die Aktie von 7C Solarparken befand sich von September 2022 bis Juli 2023 in einer anhaltenden Abwärtsbewegung. Seit einigen Wochen zeichnet sich eine leichte Erholung ab. Auf Monatssicht notiert die Aktie 11 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 29 Prozent verloren. Langfristig ist die Entwicklung weiter positiv, in den letzten fünf Jahren ist der Kurs um 41 Prozent gestiegen.

Aktuell kostet die Aktie im Xetra-Handel 3,76 Euro (Stand 11.8.2023, 9:02 Uhr). Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023 von 22 ist sie nicht günstig, angesichts des soliden Unternehmenswachstums aber noch vertretbar bewertet. Die erwartete Dividendenrendite für 2023 liegt bei guten 2,9 Prozent. Für ECOreporter bleibt die Aktie ein interessantes Langfrist-Investment, bei dem es weiterhin Einstiegsmöglichkeiten gibt.

Einen Überblick über börsennotierte Solarunternehmen bietet das ECOreporter-Dossier Das sind die besten Solaraktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnen kann.

7C Solarparken AG: ISIN DE000A11QW68 / WKN A11QW6

(In einer früheren Version dieses Artikels hatten wir geschrieben, 7C Solarparken befände sich selbst auf der Suche nach finanzstarken Partnern. Dies entspricht Unternehmensangaben zufolge nicht den Tatsachen - Anm. d. Red.)

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