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EB-SIM setzt sich für existenzsichernde Löhne ein
Weltweit verdienen etwa eine Milliarde Arbeiterinnen und Arbeiter weniger, als für einen angemessenen Lebensstandard nötig wäre. Das ist etwa ein Drittel aller Beschäftigten. Darauf weist die EB-SIM hin, der Vermögensverwalter der Evangelischen Bank aus Kassel.
Da faire Löhne klare wirtschaftliche Vorteile für Volkswirtschaften, Unternehmen und Beschäftigte bringen, will die EB-SIM dies zum Anlass nehmen, um zielgerichtete Engagement-Dialoge mit Unternehmen zu führen, die sich bisher nicht umfassend zu existenzsichernden Löhnen, sogenannten Living Wages, verpflichtet haben.
„Existenzsichernde Löhne sind nicht nur ein ethisches Gebot, sondern auch im Sinne der Investoren. Durch die Zahlung von Living Wages steigt die Produktivität, und soziale Spannungen nehmen ab. Mit unseren Engagements wollen wir eine positive Veränderung herbeiführen und Unternehmen dazu anregen, existenzsichernde Löhne entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette sicherzustellen“, sagt André Höck, Head of Sustainability and Strategy bei der EB-SIM.
Mit ihren Engagement-Dialogen zu Living Wages verfolgt die EB-SIM drei Hauptziele:
- Angesprochene Unternehmen verpflichten sich zur Zahlung existenzsichernder Löhne an alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Es gibt ein zeitlich festgelegtes Ziel.
- Die Unternehmen beschreiben, wie sie einen existenzsichernden Lohn für die Regionen festlegen, in denen sie tätig sind.
- Die Unternehmen setzen sich für die Zahlung existenzsichernder Löhne in ihren Geschäftsbeziehungen ein.
Von Living Wages profitieren auch die Unternehmen
Durch das Schließen der weltweiten Lohnlücke zur Existenzsicherung könnte die weltweite Wirtschaftsleistung wissenschaftlichen Studien zufolge jedes Jahr um 4,56 Billionen US-Dollar zulegen und damit zum Wirtschaftswachstum beitragen. Eine Studie der Living Wage Foundation mit der Cardiff Business School zeigt zudem, dass 93 Prozent der Unternehmen, die faire Löhne zahlen, davon deutlich profitieren.
Von Living Wages spricht man, wenn die gezahlten Löhne ausreichen, um die grundlegenden Bedürfnisse von Beschäftigten und ihrer Familien sicherzustellen. Dazu gehören Wohnkosten wie Miete, Strom, Wasser und andere Nebenkosten sowie eine gesunde Ernährung. Auch angemessene Kleidung, der Zugang zu medizinischer Versorgung und Medikamenten sowie die grundlegende Bildung für Kinder fallen unter diesen Lohnbegriff. Darüber hinaus sollten die Löhne die Kosten für den täglichen Transport zur Arbeit und zurück abdecken sowie weitere notwendige Ausgaben wie Freizeit, soziale Aktivitäten und unerwartete Notfälle berücksichtigen. Faire Löhne sollen es Arbeiterinnen und Arbeitern ermöglichen, ohne übermäßige Arbeitsstunden oder Verschuldung ein akzeptables Lebensniveau aufrechtzuerhalten.
Living Wages sind nicht zu verwechseln mit dem gesetzlichen Mindestlohn. Einen solchen haben die meisten Mitgliedsstaaten der International Labour Organization (ILO) festgelegt, um einen grundlegenden Einkommensschutz für Arbeitnehmer zu gewährleisten. In 82 Prozent aller Länder liegt der gesetzliche Mindestlohn allerdings unter dem existenzsichernden Niveau und deckt die tatsächlichen Lebenshaltungskosten nicht ausreichend.