Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!

ECOreporter-Favoriten-Aktie Fresenius: Höhere EU-Auflagen könnten Antibiotika-Produktion lahmlegen
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA will die Produktionsrichtlinien für sterile Medikamente verschärfen. Das könnte zu einem massiven Produktionseinbruch eines Fresenius-Antibiotikums führen. Der Gesundheitskonzern und ECOreporter-Aktien-Favorit warnt vor der Maßnahme – sie könnte auch Versorgungsengpässe mit dem wichtigen Medikament nach sich ziehen.
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
Produktion von wichtigem Antibiotikum könnte um 45% einbrechen
Gegenwärtig arbeitet die Europäische Arzneimittelbehörde an einer Überarbeitung der Richtlinien zur Qualitätssicherung der Produktionsabläufe (GMP) für sterile Arzneimittel. Der Entwurf der Europäischen Behörde sieht vor, dass Gefriertrocknungsanlagen, die zur Herstellung von bestimmten Antibiotika nötig sind, häufiger sterilisiert werden sollen als bisher.
Eine Entscheidung soll erst Anfang kommenden Jahres fallen. Die neue Richtlinie könnte für Fresenius gravierende Folgen haben. Die Produktion des Fresenius-Antibiotikums Piperacillin/Tazobactam könnte um bis zu 45 Prozent einbrechen, teilte Marc-Alexander Mahl, Manager bei der Fresenius-Tochter Kabi, der Nachrichtenagentur Reuters mit.
Fresenius dominiert den Markt mit chinesischem Konkurrenten
Sollte die Richtlinie in Kraft treten, würde es laut Fresenius mehr als fünf Jahre dauern, um die Produktionsanlagen zu erneuern. Das könnte zu Engpässen bei der Versorgung mit dem Antibiotikum Piperacillin/Tazobactam führen, das bei schweren Infektionen wie Blutvergiftung verabreicht wird, heißt es Reuters zufolge von Fresenius.
Weltweit wird Piperacillin/Tazobactam bei etwa 25 Millionen Patienten pro Jahr eingesetzt. Der Europäische Verband der Krankenhausapotheker erklärte das Antibiotikum Ende vergangenen Jahres zu dem Medikament, das in den vergangenen zwölf Monaten am häufigsten nicht vorrätig war. Der Markt für das wichtige Antibiotikum wird von Fresenius und dem chinesischen Unternehmen Qilu dominiert.
Solide Zahlen, aber US-Markt birgt Risiken
Für das erste Quartal 2019 hatte Fresenius solide Zahlen vorgestellt. ECOreporter berichtete hier. Im letzten Jahr ist die Fresenius-Aktie stark unter die Räder gekommen. Grund war eine zweimal nach unten korrigierte Gewinnprognose.
Auf den Kurs drückten auch die Pläne der US-Demokraten, angeführt von Bernie Sanders. Sie möchten in den USA flächendeckend eine allgemeine Krankenversicherung einführen. Eine Reform des US-Gesundheitssystems würde zu starken Umsatzeinbußen für viele Pharma- und Gesundheitskonzerne führen. Auch europäische Firmen wie Fresenius würden nicht verschont bleiben, da das Unternehmen 70 Prozent der Umsätze in Nordamerika erzielt.
Überzeugen kann Fresenius vor allem mit einer starken Dividende, die die letzten 25 Jahre durchweg angehoben wurde. Analysten rechnen in den kommenden beiden Geschäftsjahren mit moderaten Steigerungen beim Umsatz und Gewinn.
Die Fresenius-Aktie steht an der Börse Stuttgart derzeit bei 46,63 Euro (6.6., 10:25 Uhr). Auf Sicht von einem Jahr ist die Aktie 32 Prozent im Minus. Investierte Anleger sollten ihre Aktien halten. Neueinsteiger sollten vorerst an der Seitenlinie bleiben. Vor allem die kommenden US-Wahlen bergen für den Gesundheitskonzern hohe Risiken.
Fresenius SE ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Dividendenkönige. Zum ausführlichen Unternehmensporträt gelangen Sie hier.
Fresenius SE: