Am "Enapter-Campus" nahe Münster will Enapter den Durchbruch für grünen Wasserstoff einleiten. / Grafik: Unternehmen

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Enapter 2021 mit mehr Umsatz und Verlust – Auftragsbestand steigt deutlich

Das Berliner Wasserstoff-Unternehmen Enapter hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 seinen Umsatz, aber auch den Verlust deutlich gesteigert. Gleichzeitig nahm auch der Auftragsbestand weiter zu.

Für 2022 rechnet das Unternehmen mit einer Vervielfachung des Umsatzes. Der Ausblick 2022 steht ansonsten insbesondere im Zeichen des Baus des "Enapter-Campus" und neuer Produkteinführungen.

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Nach vorläufigen Zahlen erzielte Enapter 2021 einen Umsatz von 8,44 Millionen Euro, nach 2,07 Millionen Euro im Vorjahr. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stand ein Verlust von 7,5 Millionen Euro zu Buche, unter dem Strich betrug das Minus 8,5 Millionen Euro (Vorjahr: minus 3,6 Millionen Euro). Damit lagen Umsatz- und Ergebnisentwicklung 2021 laut Enapter im Rahmen der eigenen Erwartungen.

Der Auftragsbestand (Backlog) betrug dem Unternehmen zufolge zum Jahresende 2021 rund 10,4 Millionen Euro, wovon rund 8,1 Millionen Euro ins Gesamtjahr 2022 und rund 2,3 Millionen Euro ins Gesamtjahr 2023 fallen werden. Die Kundenanfragen nahmen 2021 demnach stark zu, sodass sich aktuell eine Pipeline von rund 260 Millionen Euro gebildet habe.

"Campus"-Bau verläuft nach Plan

Das Jahr 2022 wird laut Unternehmen maßgeblich geprägt sein durch den Bau des Industrieparks "Enapter-Campus" in Saerbeck nahe Münster und der Markteinführung der nächsten Generation des AEM-Elektrolyseurs. Elektrolyseure sind Geräte zur Wasserstoffherstellung.

Bis zum Jahresende sollen die ersten beiden von insgesamt vier Bauabschnitten des Enapter-Campus fertiggestellt sein. Der Bau verläuft Unternehmensangaben zufolge plangemäß. Enapter geht nach jetzigem Stand davon aus, dass erste Testproduktionen von Elektrolyseuren am Standort bereits 2022 erfolgen werden und die Produktion in mehreren Schritten sukzessive hochgefahren wird.

Für 2022 erwartet das Unternehmen beim EBITDA einen Verlust von 7 Millionen Euro und beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ein Minus von rund 8,7 Millionen Euro. Der Umsatz soll deutlich auf 44,8 Millionen Euro steigen. Unsicherheiten ergeben sich Enapter zufolge nach wie vor aufgrund der Corona-Krise und möglicher erneuter Lieferkettenunterbrechungen.

Im Xetra-Handel ist die Enapter-Aktie aktuell 5,9 Prozent im Plus zum Freitag und kostet 19,80 Euro (Stand: 31.1.2022, 9:58 Uhr). Im Monatsvergleich ist die Aktie 20,8 Prozent im Minus, auf Jahressicht hat sie 50,3 Prozent an Wert verloren.

Am Enapter-Campus will das Unternehmen ab 2023 mehr als 100.000 Elektrolyseure pro Jahr herstellen. Das Projekt wird mit öffentlichen Geldern gefördert und kooperiert etwa mit der Fachhochschule Münster. Enapter-Technologie, die auf das Zusammenschalten mehrerer Geräte zur Wasserstoffherstellung setzt, soll etwa heutige Öl- und Gasheizungen ersetzen können und nach Ansicht des Unternehmens grünem Wasserstoff den Durchbruch am Massenmarkt ermöglichen.

Aktuell ist die Enapter-Aktie aber ein hochspekulatives Investment. Anlegerinnen und Anleger mit Interesse an einem Einstieg sollten insbesondere im Auge behalten, ob der Bau des Campus weiter wie geplant verläuft und die Massenproduktion starten kann.

Einen Überblick über die Wasserstoff-Branche bietet das ECOreporter-Dossier Von Plug Power bis Linde: Das sind die besten Wasserstoff-Aktien.

Enapter AG: ISIN:

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