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Enapter steigert den Verlust, bestätigt Prognose
Das Berliner Wasserstoffunternehmen Enapter hat seine Halbjahresbilanz für 2023 vorgelegt. Das Unternehmen wächst, machte zuletzt allerdings auch mehr Verlust. Enapter produziert sogenannte Elektrolyseure, Geräte zur Wasserstoffherstellung.
In den ersten sechs Monaten lag der Umsatz von Enapter bei 4,8 Millionen Euro, nach 3,3 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte der Verlust von 7,6 auf 8,6 Millionen Euro zu.
Verlust und Auftragsvolumen steigen
Unter dem Strich stand ein Nettoverlust von 9,9 Millionen Euro. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 7,7 Millionen Euro gewesen. Das Minus beim Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit vergrößerte sich von 4,2 auf 15,7 Millionen Euro – Enapter verliert im operativen Geschäft also deutlich mehr Geld.
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Mit den Entwicklungen liege man im Plan, erklärte Sebastian-Justus Schmidt, Gründer und Co-CEO von Enapter, in der Mitteilung zu den Zahlen. Per Ende August verfügt das Unternehmen demnach über einen Auftragsbestand von 20 Millionen Euro und verzeichnet nach eigenen Angaben eine steigende Nachfrage. Die Bestellungen für den Megawatt-Elektrolyseur AEM Multicore stiegen im ersten Halbjahr 2023 laut Enapter um 800 Millionen Euro auf 1,1 Milliarden Euro.
Für das Gesamtjahr 2023 bestätigt das Management die Prognose, wonach ein Umsatz von rund 30 Millionen Euro erwartet wird. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) rechnet Enapter aufgrund hoher Investitionen für das Hochfahren der Produktion in Pisa sowie am Standort Saerbeck mit einem Verlust von 10 bis 11 Millionen Euro.
In Saerbeck nahe Münster baut das Unternehmen einen Forschungs- und Produktionsstandort namens "Enapter Campus" auf, der Ende des Jahres in Betrieb gehen soll. Erste Umsätze soll das Werk 2024 generieren, wenn die geplante Massenfertigung anrollt.
Eine Aktie als Wette
An der Börse kamen die Enapter-Zahlen nicht gut an. Am Freitagmittag lag die Aktie 7,8 Prozent im Minus zum Vortag und kostete 11,80 Euro (Stand: 1.9.2023, 13:38 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 9 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich ist sie 18,2 Prozent im Minus.
Die Börseneuphorie um Enapter hat sich deutlich abgekühlt, seit dem Handelsstart 2020 hat die Aktie 76 Prozent ihres Wertes verloren. In ihrer Hochphase kurz nach dem Börsengang kostete sie fast 40 Euro. ECOreporter rät defensiven Anlegerinnen und Anlegern von Investments wie Enapter ab. Die Aktie ist zum jetzigen Zeitpunkt eine Wette insbesondere darauf, dass Enapter es tatsächlich schafft, seine Massenfertigung aufzubauen – und dass eine Nachfrage dafür besteht. Wer hier einsteigt, sollte in der Lage sein, vollständig auf das investierte Geld zu verzichten.
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Enapter AG: ISIN DE000A255G02 / WKN A255G0