In Tokio können Fahrzeuge bald mit Enapter-Technologie hergestellten Wasserstoff tanken. / Foto: Pixabay

  Nachhaltige Aktien

Enapter AG liefert Technologie für japanische Wasserstofftankstellen

Die auf Wasserstofftechnologie spezialisierte Berliner Enapter AG hat 30 Elektrolyseure, also Geräte zur Herstellung von Wasserstoff, sowie 15 Trockner für eine Wasserstofftankstelle in Tokio geliefert. Das Geschäft ist Teil einer Kooperation mit dem japanischen Gasunternehmen Tokyo Gas.

Bei der Wasserstofftankstelle mit dem Markennamen "Senju" handelt es sich laut dem deutschen Unternehmen um die erste kommerzielle Wasserstofftankstelle in Asien, die die von Enapter hergestellten AEM-Elektrolyseure zur Produktion von Wasserstoff nutzt. Mit den Geräten wird vor Ort Wasserstoff zur Betankung von Fahrzeugen produziert. Die installierten Trockner sorgen demnach für die für Brennstoffzellen erforderliche Reinheit.

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Über das aktuelle Projekt hinaus will Enapter gemeinsam mit Tokyo Gas die Einsatzmöglichkeiten von Wasserstoff erforschen und weitere Wasserstoffprojekte in Japan umzusetzen. Tokyo Gas ist mit rund 16.000 Mitarbeitenden und einem Jahresumsatz im zweistelligen Milliarden-Dollar-Bereich eines der größten Gasunternehmen in Asien.

Japan glaubt an das Wasserstoffauto

Bis 2030 will Japan 1.000 Wasserstofftankstellen für Brennstoffzellenfahrzeuge im ganzen Land installieren, bis 2025 sollen rund 200.000 Fahrzeuge mit Brennstoffzellen für den Straßenverkehr zugelassen sein.

Ab 2035 sollen landesweit keine Neufahrzeuge mit reinem Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden. Alle Neuwagenverkäufe sollen dann auf Elektrofahrzeuge umgestellt werden, einschließlich Wasserstofffahrzeuge, bei denen Brennstoffzellen Strom für Elektromotoren liefern. Kein anderes Land setzt in dieser Weise auf Wasserstoffautos.

Die Enapter-Aktie ist im Xetra-Handel aktuell 2,1 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 11,95 Euro (Stand: 19.7.2023, 9:14 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 7,4 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 31,5 Prozent an Wert verloren.

Die Enapter-Aktie ist eine Wette darauf, dass die Anlagen des Unternehmens günstigen Wasserstoff erzeugen können und der Aufbau der Massenfertigung gelingt. Mittelfristig werden die Aussichten dieser Wette vom Erfolg oder Misserfolg von Enapters wichtigstem Projekt abhängen: In Saerbeck nahe Münster baut das Unternehmen einen Forschungs- und Produktionsstandort namens "Enapter Campus" auf. Erste Umsätze soll dieser 2024 generieren, wenn die geplante Massenfertigung anrollt.

Vorsicht bei Aktien-Wetten

ECOreporter rät defensiven Anlegerinnen und Anlegern von Investments wie Enapter ab. Auch Investierende mit hoher Risikobereitschaft sollten mit einem Einstieg weiter warten, wie es am Campus weitergeht. Aktuell liegt der Bau angeblich im Plan, ein Testbetrieb soll 2023 starten.

Mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 23 ist die Enapter-Aktie hoch bewertet. Allerdings hat sich die Euphorie an der Börse deutlich abgekühlt, seit Börsenstart 2020 hat die Aktie 63 Prozent ihres Werts verloren. Zu ihrer Hochphase kurz nach Börsenstart kostete sie zwischenzeitlich fast 40 Euro.

Wasserstoff ist ein spannendes, aber bislang noch sehr riskantes Geldanlagethema. Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Von Plug Power bis Linde: Das sind die besten Wasserstoff-Aktien.

Enapter AG: ISIN DE000A255G02 / WKN A255G0

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