Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!
Aktientipps, Nachhaltige Aktien
Energiewende-Aktie Eolus Vind: Frischer Wind aus Schweden
Windparks planen, errichten und verkaufen: Das ist das Kerngeschäft von Eolus Vind. Im Vergleich zu anderen skandinavischen Aktien sind die Papiere des schwedischen Unternehmens derzeit günstig bewertet. Ein Geheimtipp für Erneuerbare-Energien-Anleger?
Seit der Gründung 1990 hat sich Eolus Vind immer breiter aufgestellt. Heute baut der Konzern nicht nur Windräder, sondern kümmert sich auch um den Betrieb von Windparks und installiert große Grünstromspeicher, zuletzt in Los Angeles eine Anlage mit einer Kapazität von 120 Megawatt (MW). Eolus Vind hat bislang Windräder mit einer Erzeugungsleistung von mehr als 1.400 MW errichtet und kümmert sich darum, dass Windparks von Großinvestoren wie Münchener Rück, Aquila Capital und KGAL mit einer Gesamtkapazität von mehr als 900 MW reibungslos laufen.
Stand Anfang 2022 entwickeln die ungefähr 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Grünstromanlagen mit einem Volumen von insgesamt 13.800 MW. Der Großteil befindet sich noch in einem frühen Planungsstadium. Die meisten Projekte sind in Schweden und den USA angesiedelt, Eolus Vind ist aber auch in Norwegen und Finnland, auf dem Baltikum und in Polen aktiv.
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
Bei etwa der Hälfte der Projekte geht es um Windenergie an Land, sogenannte Onshore-Windkraft. Der Rest entfällt zu ungefähr gleichen Teilen auf Windenergie auf See (Offshore-Windkraft), Solaranlagen und Stromspeicher. Seine Windkraftturbinen bezieht Eolus Vind überwiegend vom deutsch-spanischen Hersteller Siemens Gamesa.
Hohe Kosten, rote Zahlen
2021 war ein schwieriges Jahr für das Unternehmen. Der Umsatz kletterte zwar zum Vorjahr um mehr als 4 Prozent auf 2,6 Milliarden Schwedische Kronen (SEK; 250 Millionen Euro), obwohl das Geschäftsjahr 2020 wegen einer Bilanzierungsumstellung 16 statt zwölf Monate umfasste. Wie bei allen Windkraftfirmen stiegen aber 2021 die Kosten für Material und Transport stark an. Zudem konnte Eolus Vind nur Windräder mit 47 MW neu ans Stromnetz anschließen. 2020 waren es noch 324 MW. Auf einer norwegischen Baustelle kam es zu Verzögerungen, die dortigen Windanlagen werden wahrscheinlich erst im zweiten Quartal 2022 fertig sein. Außerdem platzte im Oktober ein schwedischer 68-MW-Projektauftrag der deutschen Investment-Gesellschaft Commerz Real, weil behördliche Genehmigungen nicht fristgerecht vorlagen.
Unter dem Strich verbuchte Eolus Vind im letzten Jahr einen Nettoverlust von 24 Millionen SEK (2,3 Millionen Euro). 2020 hatte das Unternehmen einen Nettogewinn von 198 Millionen SEK (18,6 Millionen Euro) erzielt. In Liquiditätsnot kommt der Konzern dadurch nicht: Anfang 2022 waren die Cash-Bestände in etwa so hoch wie die kompletten Verbindlichkeiten.
Eolus Vind will in den Geschäftsjahren 2022 bis 2024 im Schnitt jeweils Anlagen mit einer Kapazität von 1.000 MW verkaufen, ab 2025 sollen es pro Jahr 1.500 MW sein. Die Eigenkapitalrendite (Nettogewinn geteilt durch Eigenkapital) soll zukünftig durchgehend bei mehr als 10 Prozent liegen – ein solider Zielwert. Im letzten Gewinnjahr (2020) betrug die Eigenkapitalrendite knapp 21 Prozent.
320 Prozent Plus auf fünf Jahre
Die Aktie von Eolus Vind ist seit Anfang 2015 an der Stockholmer Börse Nasdaq Nordic notiert und wird auch an mehreren deutschen Börsenplätzen gehandelt. Der Großteil der Aktien befindet sich in Streubesitz, Führungskräfte des Unternehmens halten einige Prozent der Anteile.
Für 2021 will das Management seine übliche Dividende von 1,50 SEK (0,14 Euro) je Aktie ausschütten. Das entspräche beim aktuellen Aktienkurs von 8,76 Euro (Stand 14.3.2022, 11:04 Uhr) einer Dividendenrendite von 1,6 Prozent. 2020 lag die Dividende bei 2,00 SEK, bezog sich aber auf ein wie bereits erwähnt längeres Geschäftsjahr.
Der Aktienkurs von Eolus Vind war von Anfang 2018 bis Anfang 2021 um mehr als 800 Prozent gestiegen. Danach ging es steil bergab, auch wegen der zwischenzeitlichen Probleme des Unternehmens – im Jahresvergleich beträgt der Wertverlust 56 Prozent. Auf fünf Jahre gesehen liegt die Aktie nach wie vor 321 Prozent im Plus. Seit dem bisherigen Jahrestief von 6,38 Euro am 4. März deutet sich ein Aufwärtstrend an. Bei einer Marktkapitalisierung von 211 Millionen Euro liegt das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 bei moderaten 12.
Fazit
Eolus Vind hat ein kerngrünes Geschäftsmodell. Wie bei allen Windkraftunternehmen gibt es derzeit Herausforderungen durch unterbrochene Lieferketten und gestiegene Kosten, und es ist unklar, ob die ambitionierten Absatzprognosen für die nächsten Jahre erfüllt werden können. Langfristig sieht ECOreporter Eolus Vind aber gut aufgestellt: Der Konzern ist solide finanziert, konzentriert sich auf attraktive Absatzmärkte und dürfte weiterhin vom weltweiten Ausbau der Erneuerbaren Energien profitieren. Nach den kräftigen Kurskorrekturen der letzten Monate bietet sich derzeit ein Einstieg in die Aktie an.
Lesen Sie auch: Die besten Windaktien - wo sich jetzt der Einstieg lohnt.
Eolus Vind AB Class B: ISIN SE0007075056 / WKN A14UH1