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Erneuerbare Energie, Anleihen / AIF
Enertrag steigert Umsatz und Gewinn – kommt eine neue Anleihe?
Die Enertrag AG erweitert ihren bisher dreiköpfigen Vorstand, um nach eigenen Angaben dem starken Wachstum des Unternehmens Rechnung zu tragen. Im Geschäftsjahr 2019/2020 hat Enertrag einen Gewinn von rund 28 Millionen Euro verzeichnet. Für die Emission einer neuen Anleihe gibt es veränderte Pläne.
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Umsatz- und Gewinnanstieg
Laut Lagebericht der Enertrag AG für das Geschäftsjahr vom 1. April 2019 bis 31. März 2020 war das Geschäftsjahr 19/20 zufriedenstellend. Es wurden 44 Megawatt (MW) an Windkraftleistung in Betrieb genommen, hiervon 32 MW in Deutschland und 12 MW in Frankreich. Hinzu kam der Verkauf einer polnischen Beteiligung nach erfolgreicher Teilnahme an der ersten Ausschreibung im polnischen Markt.
Die Gesamtleistung (Umsatzerlöse zuzüglich Bestandsveränderung und sonstigen betrieblichen Erträgen) ist laut Lagebericht im Geschäftsjahr 19/20 gegenüber dem Vorjahr um 41,8 Millionen Euro auf 149,2 Millionen Euro gestiegen. Der Umsatz belief sich auf 129,8 Millionen Euro. Davon entfallen 105,9 Millionen Euro auf Verkäufe von Projekten und 7,3 Millionen Euro auf Energieverkäufe.
Das Rohergebnis der Enertrag AG erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 30,1 Millionen Euro auf 86,6 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss stieg von 3,8 Millionen Euro im Vorjahr auf 28,0 Millionen Euro.
Umfangreiche Projektpipeline
Die Enertrag AG hat laut Lagebericht Ende März 2020 ein Portfolio von Windfeldern mit annähernd 6.800 MW in Planung und Entwicklung, ca. 2.300 MW davon sind in Deutschland, ca. 1.500 MW in Frankreich, ca. 900 MW in Polen und ca. 2.100 MW in Südafrika.
Im Oktober 2020 meldete das Unternehmen, dass es in den letzten zwölf Monaten Ausschreibungszuschläge für Windkraftanlagen von insgesamt über 250 MW in Deutschland, Frankreich und Polen erhalten habe. Davon entfielen 180 MW auf Polen und etwa 70 MW auf Deutschland und Frankreich.
Vorstand wird erweitert
Der Enertrag-Vorstand (v.l.n.r.): Matthias König, Gunar Hering, Jörg Müller, Simon Hagedorn. / Foto: Enertrag, Silke Reents
Der Aufsichtsrat der Enertrag AG hat laut einer Pressemeldung die Erweiterung des Vorstands beschlossen und den Bereichsleiter Finanzen, Simon Hagedorn (36 Jahre), zum Finanzvorstand berufen. Der Diplom-Kaufmann wird ab 1. April mit dem neu geschaffenen Vorstandsressort die Bereiche Finanzierung, Akquisitionen, die kaufmännische Geschäftsführung und das Rechnungswesen verantworten.
Mit der Erweiterung des Vorstands werde dem Erfolg des Unternehmens Rechnung getragen, das in den vergangenen Jahren mit rund 15 Prozent jährlich gewachsen sei. Zudem bereite sich Enertrag mit einem vergrößerten Vorstand auf das weitere Wachstum im internationalen Geschäft sowie im Bereich Neue Energielösungen vor, der Power-to-Gas- und Sektorkopplungsprojekte umfasst.
Mit der Erweiterung des Vorstands geht nach Unternehmensangaben auch eine Neuordnung der Verantwortlichkeiten einher. So wird Dr. Gunar Hering zusätzlich zur Projektentwicklung zukünftig Personal und Recht verantworten. Matthias König ist wie bisher für Bau, Betrieb, Einkauf und Stromnetze zuständig. Unternehmensgründer und Vorstandsvorsitzender Jörg Müller werde sich vermehrt der Digitalisierung sowie der Organisationsentwicklung und der politischen Begleitung der fortschreitenden Energiewende widmen.
Neue Anleihe geplant?
Die nicht börsennotierte Enertrag AG besorgt sich regelmäßig Mittel am Kapitalmarkt, beispielsweise in Form von Unternehmensanleihen. Zu Ende März 2020 hat Enertrag 33 Millionen Euro an Unternehmensanleihen ausgegeben. Neben der Finanzierung von Entwicklungskosten werden diese Anleihen laut Lagebericht vornehmlich dazu verwendet, entweder den Bau von Projekten bis zur Sicherung der Fremdfinanzierung vorzufinanzieren oder die Betreibergesellschaften mit zusätzlichem Eigenkapital auszustatten, um so den Eigenbestand an Windfeldern stärker ausbauen zu können.
Auf Basis einer konzernweiten, mehrjährigen Planung verfügt Enertrag nach eigener Einschätzung über ausreichend Zeit, um flexibel auf Finanzierungsbedarf und veränderte Bedingungen am Kapitalmarkt reagieren zu können. Ursprünglich hatte Enertrag nach eigenen Angaben geplant, schon im zweiten Quartal 2021 eine weitere Anleihe zu begeben. Auf Nachfrage erfuhr ECOreporter, dass Enertrag nun voraussichtlich erst gegen Ende 2021 eine neue Anleihe emittieren wird. Nach Angaben des Unternehmens besteht durch eine gute Innenfinanzierung sowie gute Projektverkaufs-Erlöse zum aktuellen Zeitpunkt kein Finanzierungsbedarf.
Analysen von ECOreporter
ECOreporter hat die Enertrag AG und ihre Anleiheangebote bereits mehrfach im Rahmen von ECOanlagechecks umfassend analysiert. Zuletzt hier im Juni 2019.
Bei den bisherigen Anleihen der Enertrag AG war keine Börsennotierung vorgesehen. Drei Anleihen der Enertrag EnergieZins GmbH, einer Tochter der Enertrag AG, sind dagegen an der Börse Düsseldorf notiert.
Der Kurs der von ECOreporter analysierten Anleihen Enertrag EnergieZins 2027 und Enertrag EnergieZins 2037 beträgt derzeit 98 bzw. 100 Prozent (Stand: 25. März 2021). Die ebenfalls von der Redaktion getestete EnergieZins-Anleihe 2025 notiert aktuell bei 100,50 Prozent.