Der Wechselrichterhersteller Enphase Energy will die Elektrifizierung von Haushalten vorantreiben. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie

Enphase Energy kauft Münchner Netzwerk-Spezialisten Greencom Networks

Der US-Wechselrichterhersteller Enphase Energy baut sein Angebot im privaten Sektor durch den Kauf des Münchner Netzwerk-Spezialisten Greencom Networks weiter aus. Mit der Greencom-Technik können Eigenheimbesitzer etwa Dach-Solaranlage, Heizung und Ladebox für das Elektroauto vernetzen und über eine App überwachen. Zum Kaufpreis für Greencom wurden keine Angaben gemacht.

Greencom Networks bietet Softwarelösungen aus dem Bereich des sogenannten Internet der Dinge (Internet of Things, IoA) an, mit denen es für Kunden möglich ist, verschiedene Komponenten der Energieversorgung im Haus zu verbinden und zu verwalten. Ziel ist die private Sektorenkopplung von Mobilität, Heizung und Erneuerbaren Energien und eine vollständige Elektrifizierung des Hauses.

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Greencom Networks verfüge über umfangreiche Erfahrung bei der Integration einer Vielzahl von Komponenten wie Solar-Wechselrichtern, Batteriesystemen, Ladestationen und Wärmepumpen, wie Enphase Energy in einer Mitteilung erklärte. Die große Schwierigkeit bei dieser Vernetzung ist, dass die Geräte in der Regel von verschiedenen Anbietern stammen und intelligent aufeinander abgestimmt werden müssen.

Deutschlandgeschäft soll ausgebaut werden

Enphase Energy will mit der Greencom-Übernahme seine Belegschaft zudem um ein lokales Ingenieurteam erweitern, das den Ausbau sauberer Energie in Europa unterstützt. Außerdem soll Installateuren ein komplettes Energiemanagementsystem zur Verfügung gestellt werden, das Mikro-Wechselrichter und Batterien von Enphase Energy in Ladestationen und Wärmepumpen von Drittanbietern integriert. Hausbesitzer wiederum sollen die Möglichkeit bekommen, alle Komponenten über die Enphase-App zu überwachen und zu steuern und dadurch ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.

Enphase Energy ist seit 2021 auf dem deutschen Markt präsent. Im Mai erklärte der Konzern, sein Deutschlandgeschäft wegen der wachsenden Nachfrage ausbauen zu wollen, wie das Fachmagazin "pv-magazine" berichtete. Die Greencom-Lösungen will Enphase Energy nun zunächst in Deutschland testen und später als Teil der Enphase-Plattform anbieten.

Die Enphase Energy-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 0,9 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 287,95 Euro (Stand: 31.8.2022, 9:34 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 2,6 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich ist sie 89,4 Prozent im Plus.

Auf fünf Jahre gesehen verzeichnet die Enphase Energy-Aktie ein beeindruckendes Plus von knapp 36.000 Prozent. Dies liegt daran, dass der Kurs vor fünf Jahren auf einem extrem niedrigen Niveau von unter 1  Euro notierte. Die Aktie gewann in den vergangenen beiden Jahren erheblich an Wert und kostet seit Ende 2020 konstant über 100 Euro. Wer heute einsteigt, kann für die nächsten Jahre keine ähnlich fantastischen Zugewinne erwarten, auch wenn Enphase Energy zuletzt Rekordgewinne erzielte und sich zunehmend breiter aufstellt, insbesondere beim Angebot von Solartechnik für Privathaushalte.

Zudem ist die Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 57 deutlich zu teuer für einen Einstieg. Bevor sie wieder attraktiv wird, müsste der Kurs sinken oder die Gewinne des Unternehmens weiter steigen.

Eine umfassende Einschätzung zu Aktien der Solarbranche finden Sie in unserem Überblick: Das sind die besten Solaraktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt.

Enphase Energy Inc.: 

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