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Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie
Enphase Energy mit starkem Geschäftsjahr – Aktie gewinnt zweistellig
Der US-Solarkonzern Enphase Energy hat sein Geschäftsjahr 2021 mit einer deutlichen Steigerung bei Umsatz und Gewinn abgeschlossen. Besonders das vierte Quartal fiel stark aus.
So verzeichnete Enphase Energy zwischen Oktober und Dezember einen Rekordquartalsumsatz von 412,7 Millionen US-Dollar. Zwar führten Kostenbelastungen zu einer im Jahresvergleich niedrigeren Bruttomarge von 39,6 Prozent (2020: 40,2 Prozent) und einem ebenfalls niedrigeren Nettogewinn von 52,6 Millionen Dollar.
Analysten zeigten sich aber zufrieden: Diese ziehen für ihre Bewertung in der Regel bereinigte Zahlen heran, die nicht nach den US-Rechnungslegungsvorschriften GAAP (Generally Accepted Accounting Principles, deutsch: allgemein akzeptierte Buchhaltungsregeln) kommuniziert werden. Nach "Non-GAAP"-Zahlen blieb die Bruttomarge konstant bei 40,2 Prozent, das Unternehmen verdiente netto 103 Millionen Dollar beziehungsweise 0,76 Dollar je Aktie. Damit wurden das Vorjahr und die Erwartungen an der Börse deutlich übertroffen.
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Für das Gesamtjahr 2021 betrug der Umsatz 1,4 Milliarden Dollar, verglichen mit 774,4 Millionen Dollar 2020. Zudem erwirtschaftete Enphase Energy 2021 einen Rekord-Cashflow von 352 Millionen Dollar, verglichen mit 216 Millionen Dollar im Vorjahr. Der Nettogewinn betrug 145,4 Millionen Dollar beziehungsweise 1,02 Dollar je Aktie (2020: 134 Millionen Dollar, 0,95 Dollar je Aktie). Der "Non-GAAP"-Nettogewinn belief sich auf 340,3 Millionen US-Dollar beziehungsweise 2,41 US-Dollar je Aktie.
Neue Wechselrichter als Notstromversorgung
Enphase Energy erklärte, im vierten Quartal 2021 mit der Produktionsauslieferung von IQ8-Mikrowechselrichtern für Kunden in Nordamerika begonnen zu haben. IQ8-Solar-Mikrowechselrichter sollen bei einem Stromausfall nur mit Hilfe von Sonnenlicht ein Mikro-Stromnetz bilden können, das auch ohne Batterie eine Notstromversorgung bietet. Dies beseitigt laut Unternehmen die traditionellen Anforderungen an das Verhältnis zwischen der Größe des Solarsystems und der Größe der Batterie. Mit IQ8 könne jedes Haus die Enphase-Technologie für die Notstromversorgung nutzen, auch ohne Batterie oder mit einer kleinen Batterie.
Ebenfalls im vierten Quartal übernahm Enphase Energy zudem das US-Unternehmen ClipperCreek, einen Anbieter von privaten und kommerziellen Ladelösungen für Elektroautos. Enphase Energy gehört damit zu den Unternehmen, die Elektroautos auch als "fahrende Energiespeicher" betrachten, die man als Stromquelle etwa für mehr Netzstabilität nutzen kann. ClipperCreek-Technik werde bald über Softwareplattformen von Enphase Energy für die Steuerung von Energielasten im Haus genutzt werden können.
Eine erhöhte Nachfrage stellt Enphase Energy nach eigener Aussage in Australien fest. Die auf Mikrowechselrichtern basierenden Enphase-Solarsysteme würden dort zunehmend von staatlichen Organisationen für kommerzielle Installationen bevorzugt werden, um die Stromkosten während des Tages auszugleichen und Fortschritte in Richtung Netto-Null-Klimaziele zu machen.
Aktie weiterhin teuer
Die Enphase Energy-Aktie reagierte mit einem deutlichen Kurssprung auf die neuen Zahlen und ist im Tradegate-Handel aktuell 15,9 Prozent im Plus zum Vortag bei einem Preis von 146,80 Euro (Stand: 9.2.2022, 9:42 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 0,9 Prozent nachgegeben, im Jahresvergleich ist sie 23 Prozent im Minus.
Die Enphase Energy-Aktie hat langfristig enorme Wertzuwächse verzeichnet, auf fünf Jahre gesehen notiert sie mehr als 8.700 Prozent im Plus. Nach einer langen Korrekturphase seit November ist die Aktie deutlich günstiger geworden – mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 44 allerdings weiterhin sehr teuer. Nach wie vor herrscht eine Diskrepanz zwischen den im Kurs eingepreisten enormen Erwartungen an das Unternehmen und dessen tatsächlichen Gewinnen. Enphase Energy ist zudem nicht so breit aufgestellt wie etwa der Konkurrent und ECOreporter-Aktien-Favorit SolarEdge.
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Enphase Energy Inc.: