Eolus hat weiter Probleme mit Projektverzögerungen. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie

Windparkbauer Eolus: Keine neuen Projekte, Umsatz gibt nach

Der schwedische Windparkprojektierer und -betreiber Eolus (ehemals Eolus Vind) hat im Geschäftsjahr 2022 kein Projekt in Betrieb nehmen oder an Kunden übergeben können. Insbesondere dank Verkäufen schaffte das Unternehmen trotzdem die Rückkehr in die Gewinnzone, der Umsatz sank allerdings.

Der Umsatz belief sich auf 2,4 Milliarden Schwedische Kronen (214 Millionen Euro). Im Vorjahr hatte er bei 2,6 Milliarden Kronen gelegen. Ende 2022 verwaltete das Unternehmen für Kunden Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 882 Megawatt (MW), auch dies war gegenüber 914 MW 2021 ein Rückgang. Projektverzögerungen sorgten dafür, dass Eolus keine Anlagen fertigstellte und in Betrieb nahm oder an Kunden übergab.

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Der Nettogewinn belief sich dennoch auf 116 Millionen Kronen (10 Millionen Euro), nach einem Verlust von 24 Millionen Kronen im Vorjahr. Der Gewinn wurde größtenteils durch Projektverkäufe im vierten Quartal erwirtschaftet. Im Oktober verkaufte Eolus etwa für 12 Millionen Euro ein Solar- und Batteriespeicherprojekt in den USA, dessen Inbetriebnahme für 2025 geplant ist.

Die Dividende will das Unternehmen zum Vorjahr stabil bei 1,50 Kronen je Aktie (0,13 Euro) halten. Für 2023 ist mit weiteren Projektverzögerungen zu rechnen. Aktuell sind laut Eolus bei drei von fünf Projekten, die in diesem Jahr fertiggestellt werden sollten, "die Voraussetzungen für den Abschluss nicht erfüllt".

Im Tradegate-Handel ist die Eolus-Aktie derzeit 0,4 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 7,11 Euro (Stand: 24.3.2023, 10:20 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 15,7 Prozent eingebüßt, im Jahresvergleich notiert sie 16,1 Prozent im Minus.

Mittelfristige Aussichten unklar

Eolus hat 2022 weitere Projekte angekündigt. So plant das Unternehmen gemeinsam mit dem Cuxhavener Windunternehmen PNE einen 1-Gigawatt-Windpark in Lettland. Auch erwarb Eolus ein erstes Windparkprojekt in Polen.

Allerdings ist der Baustart in Polen nicht vor 2028 geplant, die Inbetriebnahme des lettischen Projekts soll "vor 2030" erfolgen. Der mittelfristige Ausblick des Unternehmens ist vage, das Management rechnet lediglich allgemein damit, von der höheren Nachfrage nach Erneuerbarer Energie zu profitieren.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2023 von 10 ist die Aktie zwar eher günstig bewertet. Doch aktuell sollten Anlegerinnen und Anleger einen Einstieg nur mit einer sehr langen Haltedauer erwägen. Die Dividendenrendite liegt bei 1,8 Prozent für 2022, die erwartete Dividendenrendite für 2023 ist mit 2,7 Prozent deutlich attraktiver.

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Eolus Vind AB Class B:

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