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ETF-Test: BNP Paribas Easy MSCI USA SRI 5% capped
Der BNP Paribas-ETF investiert in 132 Aktien von US-Unternehmen, die bei der Nachhaltigkeit in ihren Branchen führend sein sollen. Der ETF schließt beispielsweise Investments in fossile Brennstoffe - zumindest teilweise - aus. Der nachgebildete Index stammt von der US-Gesellschaft MSCI.
Anbieter des ETF ist BNP Paribas Easy, eine Tochter der französischen Großbank BNP Paribas. Erst ab 2030 will die BNP Paribas in der EU keine Kohleprojekte mehr finanzieren. Außerhalb Europas will BNP sogar noch bis 2040 Kohleprojekte finanzieren.
Erfahren Sie im Folgenden, wie ECOreporter die finanzielle Entwicklung und die Nachhaltigkeit des ETF benotet.
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
Finanzen / Risiko
Finanziell hat sich der ETF stark entwickelt. Auf Jahressicht gewann er 18,3 Prozent an Wert und hat sich damit besser geschlagen als der weltweite Aktienindex MSCI World mit einem Plus von rund 13 Prozent. Auf drei Jahre gesehen – der ETF wurde erst 2016 aufgelegt – hat er 53,9 Prozent an Wert gewonnen (MSCI World: 30,8 Prozent).
Die Gebühren liegen mit 0,3 Prozent auf der Höhe anderer Nachhaltigkeit-ETFs, die Kursschwankungen ebenso. Die empfohlene Haltedauer liegt bei den üblichen fünf, besser sieben Jahren.
Nachhaltigkeitskonzept
Schon der Name dieses ETF kann Anlegerinnen und Anlegern Rätsel aufgeben: "BNP Paribas Easy MSCI USA SRI 5 % Capped". Das Kürzel "SRI" steht für "Socially Responsible Investment", frei übersetzt: "nachhaltiges Investieren". "Capped" bedeutet "gedeckelt", kein Aktientitel im ETF ist mit mehr als 5 Prozent gewichtet.
Der ETF legt nach dem sogenannten Best-in-Class-Prinzip an. Der US-Indexanbieter MSCI hat das nachhaltigste Viertel aus dem Basisindex MSCI USA ausgewählt. Die Aktiengesellschaften im ETF sollen nicht in schwerwiegende Skandale verwickelt sein (etwa Umweltzerstörung, Missachtung von Arbeits- und Menschenrechten oder Verbrauchertäuschung). Die Nachhaltigkeitsanalysen stammen von MSCI ESG.
Ausschlusskriterien:
Der ETF schließt Investitionen in Atomkraft, Tabak, Alkohol, Glücksspiel, Waffen, Gentechnik, Pornografie und die Förderung von Öl, Gas und Kohle komplett aus. Die Überprüfung des ETF-Portfolios durch ECOreporter ergab, dass diese Vorgaben eingehalten sind.
Nicht ausgeschlossen sind allerdings Investitionen in Kohlestromerzeuger, in Konzerne, die Geschäfte mit Öl machen, ohne es selbst zu fördern, in Fluglinien und Bergbaukonzerne.
So nachhaltig ist dieser ETF
Der ETF investiert zum Testzeitpunkt in die Ölkonzerne National Oilwell Varco und Phillips 66 und das Bergbauunternehmen Newmont Mining. National Oilwell Varco entwickelt, produziert und vertreibt Geräte und Komponenten zur Öl- und Gasförderung und bietet zudem Ölfeldservices an. Phillips 66 vertreibt vor allem Erdölprodukte und betreibt ein Tankstellennetz in den USA.
Ansonsten investiert der ETF vor allem in konventionelle Unternehmen. Zu den größten Positionen gehören etwa der Chiphersteller Nvidia, der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble und der Lebensmittelhersteller Pepsico.
Transparenz
Eine Übersicht aller Aktien, in die der ETF investiert, findet sich nur im Halbjahresbericht der BNP Paribas Easy. Das ist für einen ETF ungewöhnlich wenig transparent. Aktienauswahlprinzip und die Ausschlusskriterien sind auf der Homepage des ETF knapp dargestellt. Informationen über die Nachhaltigkeit der Unternehmen, in die der ETF investiert, sind nicht angegeben.
Nachhaltige Wirkung
Anleger finden in den Dokumenten zum ETF mit vertretbarem Zeitaufwand keine Informationen zur Rolle von Nachhaltigkeitsthemen beim Stimmverhalten und den Unternehmensdialogen der BNP Paribas.
Stärken:
- Ausschluss von Öl- und Kohleförderung
- Starke finanzielle Entwicklung
Schwächen:
- Investitionen in fossile Brennstoffe und Bergbau
- Kaum wirklich nachhaltige Aktien
- Intransparente Homepage
Fazit
Der ETF lässt sich trotz des vorgeblichen Ausschlusses von fossilen Brennstoffen eine Hintertür offen, um doch in klimaschädliche Unternehmen zu investieren. Ansonsten werden Kundengelder in konventionelle Unternehmen ohne besonders nachhaltigen Anspruch investiert. Um das festzustellen, müssen Anlegerinnen und Anleger allerdings erst einmal suchen: Auf der Homepage ist eine aktuelle Übersicht über die Aktienpositionen des ETF nicht wie üblich gesondert ausgewiesen. Wer nachhaltig investieren möchte, sollte sich andere Produkte anschauen. Während er sich finanziell stark entwickelt hat gehört der ETF im Bereich Nachhaltigkeit zu den schlechtesten bisher getesteten – vor allem wegen mangelnder Transparenz.
Die ECOreporter-Noten
Finanzen: 2,0
Nachhaltigkeit: 5,3
Finanzen: 2,0
Nachhaltigkeit: 5,3
Details zum Benotungssystem von ECOreporter finden Sie hier.
Alle bisherigen ETF-Tests finden Sie hier.
Daten und Fakten
Stichtag des Tests Nachhaltigkeit: 11.11.2020
Stichtag des Tests Finanzen: 13.11.2020
Name des ETF: BNP Paribas Easy MSCI USA SRI S-SERIES 5% CAPPED - USD
ISIN: LU1291103338 / WKN: A2AL1U
Nachgebildeter Index: MSCI USA SRI S-Series 5% Capped (NTR) Index
Start des ETF: 19.2.2016
Jährliche Gebühren: 0,3 % (Gesamtkosten)
Replikationsmethode: physisch (Indexnachbildung durch Kauf der Aktien)
Ertragsverwendung: thesaurierend
Fondsvolumen: 2,38 Milliarden US-Dollar (13.10.2020)
Internet: www.bnpparibas-am.de
Totalverlustrisiko: unwahrscheinlich, Teilverluste möglich