Thomas Katzenmayer, Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Bank. / Foto: Unternehmen

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Evangelische Bank-Chef Katzenmayer: „Mehr Klima-Tempo, bitte!“

Im September hat die Evangelische Bank ihre eigene Klimastrategie der Öffentlichkeit präsentiert. Vor diesem Hintergrund fordert Thomas Katzenmayer, Vorstandsvorsitzender der EB, von der Politik mehr Geschwindigkeit und eine merklich höhere Schlagzahl bei den Bemühungen um mehr Klimaschutz.

„Die vergangenen Wochen standen politisch stark unter dem Motto von Klimazielen“, betont Katzenmayer. Zuerst veröffentlichte das Bundesministerium für Wirtschaft und Verkehr einen 20-Punkte-Plan, der Gesellschaft, Wirtschaft und Staat gemeinsam zur Klimaneutralität in Deutschland führen soll. Kurz darauf schlug die Europäische Kommission neue Zielvorgaben für die Reduzierung von Kohlendioxid-Emissionen bis 2030 vor: um 55 Prozent im Vergleich zu 1990. 

Diese Zielvorgabe hat das Europaparlament am 7. Oktober sogar auf eine Reduktion um 60 Prozent verschärft. „Und selbst China, kündigte Staatspräsident Xi jüngst vor der UN an, will bis 2060 klimaneutral werden. In allen Fällen handelt es sich um Vorschläge, die der weiteren politischen Beratung bedürfen“, betont der Vorstandsvorsitzende der evangelischen Bank.

Den Worten Taten folgen lassen

Ohne Zweifel richtig ist aber, dass für die nachhaltige Neuausrichtung unserer Wirtschaft ein Umdenken auf Management-Ebenen und ein schrittweises, aber systematisches und konsequentes Handeln notwendig ist. Es ist richtig, dass auch ein Umdenken in der Gesellschaft in Bezug auf Ressourcenschonung notwendig ist. Richtig ist allerdings auch, dass angesichts des Klimawandels und seiner Folgen für Umwelt und Gesellschaft jeder einzelne gefordert ist, aktiv zu sein.

Die Initiative zur freiwilligen Klima-Selbstverpflichtung, die im Juni 2020 von 16 deutschen Finanzakteuren unterzeichnet wurde – auch. von der Evangelischen Bank – sieht Katzenmayer als „ein wichtiges Signal aus dem Finanzmarkt an Politik und Öffentlichkeit. Wir 16 Unterzeichner werden unsere Kreditund Investmentportfolios im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens ausrichten.“

Die EB-Familie habe im Rahmen ihrer eigenen EB-Klimastrategie bereits mit der Umsetzung ehrgeiziger Maßnahmen begonnen. Als Klima-Vorreiter im Finanzwesen beziehe die Bank ihre Stakeholder und Kunden auf den Weg zur Klimaneutralität mit ein. 

„Doch mit Blick auf Wirtschaft und Gesellschaft in ihrer Gesamtheit bedarf es von der Politik konkreter Maßnahmen und Vorgaben, um eine umfassende nachhaltige Transformation einzuleiten und um für einen Wettbewerb der klimafreundlichsten Produkte zu sorgen“, fordert Katzenmayer. „Unser Aufruf geht deshalb an die Politik: Lassen Sie den Worten schneller Taten folgen.“

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