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Fahrrad-Aktie Bike24 rollt weiter talwärts
Der Online-Fahrradhändler Bike24 wächst weiter, hat aber ein Margenproblem. Für das Geschäftsjahr 2022 gibt sich das Dresdener Unternehmen jetzt vorsichtiger.
Im ersten Quartal steigerte Bike24 seinen Umsatz um 7 Prozent zum Vorjahr auf 61,8 Millionen Euro. Die Zahl der aktiven Kundinnen und Kunden stieg um 10 Prozent auf 835.000. Unternehmensangaben zufolge entwickelten sich vor allem die Geschäfte in Spanien und Frankreich mit Umsatzzuwächsen von 81 bzw. 91 Prozent überdurchschnittlich gut. Im deutschsprachigen Raum legte Bike24 im ersten Quartal 5 Prozent zu.
Deutlich gestiegene Kosten für Handelswaren, Marketing, Vertrieb und Leiharbeiter als Ersatz für coronakranke Mitarbeiter ließen den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 42 Prozent auf 3,2 Millionen Euro sinken. Unter dem Strich erzielte Bike24 einen Nettoverlust von 587.000 Euro. Im ersten Quartal 2021 hatte das Unternehmen einen Gewinn von 670.000 Euro ausgewiesen.
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„Die deutlichen Zuwächse in Spanien sowie in Frankreich und Italien, wo wir Anfang Januar unsere lokalisierten Shops gelauncht haben, zeigen, dass unsere europäische Expansion erfolgreich vorankommt", sagt Bike24-Chef Andrés Martin-Birner. „Unser Geschäftsmodell erweist sich auch in Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs als erfolgreich. Denn nicht zuletzt die steigenden Spritkosten veranlassen viele Menschen dazu, vermehrt das Rad zu nutzen, was den Verkauf von Kompletträdern, Zubehör und Bekleidung weiter ankurbelt. Erfreulich ist zudem, dass wir nach einigen schwierigen Quartalen unser Lager mit Kompletträdern deutlich auffüllen konnten."
Unklare Geschäftsentwicklung
Dennoch sieht Bike24 „gestiegene Unsicherheiten“ für die weitere Geschäftsentwicklung, unter anderem aufgrund steigender Zinsen, weiterhin gestörter Lieferketten und Preissteigerungen bei Rohstoffen. Daher rechnet das Management jetzt nur noch damit, das untere Ende seiner Jahresprognose zu erreichen. Diese sieht 2022 ein Umsatzwachstum von 10 bis 17 Prozent und eine EBITDA-Marge von 9 bis 10 Prozent vor. Im ersten Quartal lag die EBITDA-Marge bei 5,2 Prozent.
Bike24 ist seit Juni 2021 an der Börse. Die Aktie startete bei 15 Euro, stieg dann bis September auf über 27 Euro. Seitdem verliert sie stetig an Wert und notiert an der Frankfurter Börse aktuell bei 5,32 Euro (Stand 18.5.2022, 8:01 Uhr).
Bike24 hat derzeit ein Margenproblem. Ob und wann sich die Situation verbessern wird, ist unklar, auch wegen des Ukraine-Krieges und der Corona-Einschränkungen im wichtigen Zulieferland China. Selbst wenn positive Einschätzungen von Analysten zutreffen sollten, läge das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 bei hohen 45. ECOreporter empfiehlt die Aktie derzeit nur risikofreudigen Anlegerinnen und Anlegern mit einem langen Investitionshorizont.
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Bike 24 Holding AG: