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Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten
Fielmann korrigiert Jahresprognose nach unten – Aktie verliert zweistellig
Die Hamburger Optikerkette Fielmann erwartet, dass die hohe Inflation, der Krieg in der Ukraine und eine daraus resultierende schwächere Kauflust bei Verbrauchern ihr Ergebnis im laufenden Jahr belasten wird. Der ECOreporter-Aktien-Favorit rechnet daher mit einem Gewinnrückgang.
So dürfte das Ergebnis vor Steuern von 209,7 Millionen Euro auf etwa 190 Millionen Euro sinken, teilte das Unternehmen am Montag in Hamburg mit. Der Konzernumsatz soll von knapp 1,7 auf etwa 1,8 Milliarden Euro steigen. Bislang hatte Fielmann ein Umsatzwachstum von bis zu 10 Prozent und eine "spürbare" Margenverbesserung in Aussicht gestellt. Bei der Veröffentlichung des Ausblicks Ende April hatten Analysten diesen noch als "konservativ" bezeichnet.
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Im zweiten Quartal verzeichnete Fielmann vorläufigen Berechnungen zufolge wegen höherer Personalkosten sowie Marketingausgaben einen Rückgang des Vorsteuerergebnisses von 54 auf 39 Millionen Euro. Der Konzernumsatz legte von knapp 408 auf rund 437 Millionen Euro zu.
Fielmann profitierte dabei von robusten Verkäufen von Sonnenbrillen und Kontaktlinsen, die jedoch geringere Margen aufweisen als das Geschäft mit Korrektivbrillen, also herkömmlichen Sehhilfen, welches schwächer wuchs. Zudem beklagte Fielmann weiter Belastungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, etwa wegen hoher Krankenstände bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Aktie mit hohem Risiko
Nach der Prognosekorrektur wurde die Fielmann-Aktie am Montag im großen Stil abverkauft: Am Nachmittag notierte sie im Xetra-Handel zum Freitag 11,2 Prozent im Minus bei einem Preis von 41,36 Euro (Stand: 4.7.2022, 17:07 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 5,6 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 28,5 Prozent an Wert eingebüßt.
ECOreporter sieht Fielmann bereits seit Beginn der Corona-Krise als Investment mit Risiko - eine Einschätzung, die sich seitdem mehrfach bestätigt hat. Nachdem die Ladenschließungen das Unternehmen empfindlich getroffen hatten, erholte sich das Geschäft zuletzt zwar spürbar – allerdings hatte der Konzern schon bei der Präsentation guter Zahlen zum Jahresauftakt wieder gewarnt, dass neue Corona-Einschränkungen und die Folgen des Ukraine-Kriegs verstärkte Unsicherheiten bedeuten könnten. Genau diese Folgen spürt Fielmann mit der verschlechterten Konsumstimmung nun.
Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 25 für die Aktie ist unter den gegenwärtigen Umständen als zu hoch anzusehen. Fielmann hat weiterhin das Potenzial, sich von der gegenwärtigen Krise wieder zu erholen. Auch hat das Unternehmen seine engagierte Expansionspolitik noch nicht in Frage gestellt. Allerdings sind weitere Kursverluste vorerst nicht unwahrscheinlich.
ECOreporter rät daher auch Anlegerinnen und Anlegern, die eine günstige Einstiegsmöglichkeit suchen und bereit sind, Kursschwankungen auszuhalten, mit einem Kauf zu warten. Wer investiert ist, sollte die Aktie aktuell aber eher halten. Beachten Sie auch unseren Leitfaden Nachhaltig investieren in Krisenzeiten: Das sollten Anlegerinnen und Anleger beachten.
Fielmann ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Mittelklasse-Aktien. Weitere Informationen finden Sie in unserem ausführlichen Unternehmensporträt.
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