Die Produktion des Fisker-Ocean wurde bereits vor einer Woche gestoppt, nun könnte das Aus für die Fisker-Aktie an der Börse kommen. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien, Wachhund

Fisker: Aktie vom Handel ausgesetzt – Verhandlungen mit möglichem Partner gescheitert

Die Aktie des angeschlagenen US-Elektroautobauers Fisker ist seit Montagabend in den USA vom Handel ausgesetzt und soll nun voraussichtlich ganz von der Börse genommen werden. Zuvor hatte das Unternehmen das Scheitern der Verhandlungen mit einem "großen Automobilhersteller" über eine mögliche Partnerschaft gemeldet.

Die US-Börse New York Stock Exchange (NYSE) hatte am Montag mitgeteilt, den Handel mit Fisker-Stammaktien der Klasse A sofort auszusetzen. Als Grund nannte die Börse das "ungewöhnlich niedrige" Preisniveau. Die Fisker-Aktie kostete bei Aussetzung des Handels 0,09 Dollar (Stand: 25.3.2024, 21:15 Uhr). Wie die NYSE mitteilte, wurde ein Verfahren eingeleitet, um die Aktie vollständig von der Börse zu nehmen (Dekortierung).

Verhandlungen mit potenziellem Partner gescheitert

Bevor die Aktie vom Handel ausgesetzt wurde, hatte Fisker gemeldet, dass die Verhandlungen mit einem "großen Automobilhersteller" über eine mögliche Partnerschaft und finanzielle Unterstützung gescheitert seien. Berichten zufolge hatte es sich bei diesem potenziellen Partner um Nissan gehandelt (ECOreporter berichtet hier).

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Fisker erklärte, weiterhin strategische Alternativen für das Unternehmen zu prüfen. Dazu würden Umstrukturierungen, Kapitalmarkttransaktionen oder andere Refinanzierungen bestehender Schulden sowie ein möglicher Verkauf gehören.

Bis zu 150 Millionen Dollar frisches Geld wollte sich das Unternehmen eigentlich über neue Wandelanleihen besorgen, die Fisker laut US-Börsenunterlagen mit Abschlag an den polnischen Investmentfonds CVI Investment verkauft hat. Auch dieses Geschäft ist offenbar gefährdet. Wie Fisker mitteilte, würde ein Delisting der Aktie ein "Event of Default" (Verzugsfall) bei den Wandelanleihen 2025 und 2026 auslösen.

Die Lage bei Fisker spitzt sich damit weiter zu. In der vergangenen Woche hatte der Konzern verkündet, die Produktion seines ersten Serienmodells Ocean beim österreichischen Auftragsfertiger Magna zu stoppen und fällige Zinsen nicht zu bedienen (lesen Sie hier mehr dazu). Das Unternehmen verfügte zu diesem Zeitpunkt eigenen Angaben zufolge nur noch über 121 Millionen Dollar an Barmitteln – Ende 2023 war es noch dreimal so viel.

"Fortführung des Unternehmens" gefährdet

Anfang März hatte Fisker in einer Pflichtmitteilung erklärt, es bestünden "erhebliche Zweifel an der Fähigkeit zur Fortführung des Unternehmens". Man brauche zusätzliches Eigen- und Fremdkapital und könne nicht garantieren, dies schnell genug aufzutreiben. Das „Wall Street Journal“ hatte vor zwei Wochen gemeldet, Fisker bereite sich bereits auf einen möglichen Insolvenzantrag vor (ECOreporter berichtete hier).

ECOreporter hatte bereits im November letzten Jahres auf deutlich gestiegene Risiken bei dem Autobauer hingewiesen.

Welche Papiere aus der E-Auto-Branche aussichtsreicher sind, erfahren Sie in unserem Dossier Tesla, BYD, Rivian, Polestar: 10 Elektroauto-Aktien im Crash-Test.

Fisker Inc.:

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